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Misano: Die Geschichte der Superbike-WM an der Adria

Von Andreas Gemeinhardt
Am Wochenende vom 19. bis 21. Juni 2015 gastieren die Teams und Piloten der Superbike-Weltmeisterschaft bereits zum 22. Mal auf dem «Misano World Circuit Marco Simoncelli».

In dieser Saison zieht der «Misano World Circuit Marco Simoncelli» in punkto Superbike-WM-?Rennen mit Monza gleich, auf beiden Strecken wurden bisher 44 ?Läufe ausgetragen. Nur zwei Circuits haben seit der Superbike-WM-Premiere im Jahr 1988 mehr Rennen gesehen: Phillip Island und Assen mit jeweils 48 Läufen.

Misano tauchte erstmals 1991 im Superbike-WM-Kalender auf, als Doug Polen mit 157,726 km/h der höchste Superbike-Topspeed auf dieser Strecke gelang und er auch die gesamte Saison dominierte. Die Strecke wurde 2007 umgebaut und seither entgegen der ursprünglichen Rennrichtung gefahren.

1991 holte Doug Polen das erste Misano-Doppel, doch im Laufe von 22 Rennwochenenden kamen noch 15 weitere dazu, darunter auch die letzten vier hier gefahrenen Events: Max Biaggi (2010 und 2012), Carlos Checa (2011) und Tom Sykes (2014). 2013 fand kein Rennen in Misano statt, da die Superbike-WM damals in Imola und Monza fuhr.

Auch das Rennen von 1995 bleibt in Erinnerung. Vor zwei Jahrzehnten feierte Mauro Lucchiari die einzigen beiden Siege seiner Karriere. An jenem Wochenende holte Troy Corser seinen ersten von 16 Podiumsplätzen auf dieser Strecke. Kein anderer Fahrer erzielte auf einer einzelnen Strecke mehr Top-3-Platzierungen.

In dieser Statistik ist Carl Fogarty Zweiter, der in Assen 15 Mal auf Podiumsplätzen in das Ziel kam. Corser schlug diesen Rekord im Jahr 2000, als er mit der Aprilia den Doppelsieg feierte. 1996 gewann der US-Amerikaner John Kocinski beide Rennen von der Pole-Position und wurde im Jahr darauf Weltmeister. 1998 feierte Max Neukirchner in Misano seinen zweiten Saisonsieg.

1999, im Jahr des vierten und letzten Titels von «King» Carl Fogarty, feierte der Engländer seine einzigen beiden Misano-Siege. Mit seinem Sieg im ersten Lauf feierte er sein 100. Podest in der Superbike WM. Er wurde zum ersten Fahrer, der das in der Geschichte der Superbike-WM schaffte, 2006 und 2009 zogen Troy Corser und Noriyuki Haga gleich. Heute ist Corser mit 130 Podiumsplätzen Erster der ewigen Bestenliste, gefolgt von Haga (116) und Fogarty (109).

Im ersten Lauf von Misano im Jahre 2001 gewann der spätere Weltmeister Troy Bayliss nach einem spannenden Kampf mit Ben Bostrom, der dann Lauf zwei gewann. Es war der erste von sechs Misano-Siegen für Bayliss, womit er der erfolgreichste Fahrer auf der Piste an der Adria ist, was Siege angeht. Rang zwei hält Max Biaggi mit vier Triumphen.

Misano war immer ein ganz besonderes Event für Pierfrancesco «Frankie» Chili, Regis Laconi und Ruben Xaus: Alle drei Fahrer feierten in Misano den letzten Sieg ihrer Karriere. Chili gelang dies 2004 bei einer unglaublichen Aufholjagd im zweiten Lauf: Nach zwei Runden war er Fünfzehnter, kämpfte sich aber in der letzten Runde wieder an die Spitze zurück. Laconi gewann ein Jahr später beide Läufe, Xaus gewann 2008 in Rennen zwei seinen letzten Superbike WM Lauf.

Im zweiten Rennen von 2009 holte ein aufstrebender Jonathan Rea seinen ersten Superbike-WM-Laufsieg. Und das war kein einfacher: In jener Saison gewann Ben Spies nicht weniger als 14 Läufe, das offizielle Ducati-Team mit Noriyuki Haga und Michel Fabrizio elf Mal. Rea startete aus der zweiten Reihe und hängte sich an die Hinterräder von Haga und Fabrizio, als Spies mit Kupplungsproblemen langsamer wurde.

Rea hätte es nun die Ducatis unter sich ausmachen lassen können, doch der Honda-Werkspilot presste sich in der ersten Kurve an ihnen vorbei und konnte alle weiteren Attacken abwehren. Er gewann mit 63 Tausendstelsekunden Vorsprung auf Fabrizio, Haga verlor im Ziel nicht mehr als eine halbe Sekunde.

In der jüngsten Geschichte war Misano immer dem späteren Weltmeister hold: Max Biaggi und Carlos Checa holten zwischen 2010 und 2012 Doppelsiege, Tom Sykes gewann letztes Jahr. Damals war er noch WM-Führender und baute seinen Vorsprung weiter aus, den er bis zum letzten Lauf beim Finale in Katar halten konnte, dann aber gewann Sylvain Guintoli den Titelfight um sechs Punkte.

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