Jason Doyle: «Sie wollten mich nach Hause schicken»

Von Ivo Schützbach
Nach Prag und Landsberg hat Jason Doyle auch den Speedway-Grand-Prix in Teterow gewonnen. Der Australier kann kaum fassen, auf welchem Level er dieses Jahr Motorrad fährt.

Nach seinem Teterow-Sieg trennen Jason Doyle nur noch fünf Punkte von Greg Hancock und der WM-Führung. Der 30-Jährige stürmte in der Mecklenburgischen Schweiz im Finale außen am Führenden Bartosz Zmarzlik vorbei und damit im achten Rennen zum fünften Mal aufs Podium.

«Ich machte nicht den besten Start, in der zweiten Runde hatte ich außen herum aber viel Speed», erzählte Doyle. «Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, ich habe versucht etwas Spezielles zu tun. Mir war klar, dass wenn Bartosz führt, es sehr schwierig sein würde ihn niederzuringen. Ich musste ihn in den ersten zwei Runden überholen, auf großen Bahnen ist er sehr schnell. Es hat funktioniert!»

Obwohl er bereits 30 Jahre alt ist, fährt Doyle erst seine zweite GP-Saison – ein Spätzünder. «Vor einigen Jahren konnte ich nicht, was ich heute kann», weiß der WM-Zweite. «Ich war oft verletzt, die Leute haben mich runtergemacht und gemeint, dass ich nicht gut genug sei und nach Australien zurück soll. Ich habe mir dann einen Plan erarbeitet und mir Ziele gesetzt, um es im Speedway-Sport zu etwas zu bringen. Ich wollte nicht nach Hause zurück und sagen müssen, dass ich nicht 100 Prozent gegeben habe. Wenn ich einmal aufhöre, dann will ich sagen können, dass ich alles gab.»

In seiner ersten GP-Saison 2015 überraschte Doyle als WM-Fünfter. Dieses Jahr will er es besser machen, obwohl sich an seiner primären Zielsetzung nichts geändert hat: Die WM in den Top-8 zu beenden und sich damit automatisch für den Grand Prix 2017 qualifizieren.

«Ich habe viel Geld investiert», hält der Australier fest. «Viele Leute glauben, dass man mit zwei oder drei Motorrädern ankommt und das ist es. Aber hinter den Kulissen wird viel gearbeitet, an den Motoren und mit den Mechanikern. Ich habe ein großartiges Team hinter mir. Immer wenn ich einen Lauf gewinne oder gut gefahren bin, loben sie mich in der Box. Wenn ich Hilfe brauche, geben sie mir Rückhalt. Auch mein Motoren-Tuner Flemming Graversen ist ein super Typ.»

Vor dem GP-Finale in Melbourne am 22. Oktober kommen noch die Rennen in Stockholm und Thorn. In Australien hat Doyle die Chance, sechster australischer Weltmeister zu werden. «Mein erstes Ziel für Melbourne ist, dass ich mich bis dahin bereits für den Grand Prix 2017 qualifiziert habe. Und natürlich werde ich versuchen Weltmeister zu werden. Sie haben uns erzählt, dass wir Amateure sind – ein Amateur-Speedway-Fahrer mit Amateur-Mechanikern. Ich sage jetzt nicht, wer uns das im Vertrauen verraten hat. Viele haben geglaubt, dass ich nur ein Jahr Grand Prix fahren werde. Und jetzt mische ich vorne mit.»

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