Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Tourist Trophy: Gefährlich, aber finanziell lukrativ

Von Helmut Ohner
Die Top-3 der letzten Sionr-TT: Conor Cummins, Dean Harrison, Peter Hickman (vlnr.)

Die Top-3 der letzten Sionr-TT: Conor Cummins, Dean Harrison, Peter Hickman (vlnr.)

Die Tourist Trophy ist nicht nur wegen der Streckenlänge und der Gefährlichkeit einzigartig, auch der Preisgeldtopf ist prall gefüllt. Gesamt werden in den acht Rennen £273.100 (etwa 330.000 Euro) ausgeschüttet.

Dass die Tourist Trophy und der Manx Grand Prix die gefährlichsten Rennen der Welt sind, belegen die Zahlen. Seit man 1911 vom St. John’s Circuit auf den über 60 Kilometer langen Snaefell Mountain Course gewechselt hatte, mussten weit über 250 Fahrerinnen und Fahrer, darunter mit Les Graham und Tom Phillis auch zwei Weltmeister, ihr Leben lassen. Trotzdem stellen sich Jahr für Jahr unzählige Piloten dieser speziellen Herausforderung.

Für den überwiegenden Großteil der Teilnehmer aus aller Welt geht es bei der prestigeträchtigen Veranstaltung weniger ums Gewinnen, als vielmehr darum, persönliche Grenzen auszuloten. Das höchste der Gefühle sind für die meisten von ihnen verkleinerte Nachbildungen der legendären Siegestrophäe. Kommt ein Fahrer innerhalb von 105 Prozent des Siegers ins Ziel, gibt es eine Silver Replica, innerhalb von 110 Prozent eine Bronze Replica.

Das Risiko, das man auf der mit Steinmauern, Telegrafenmasten, Randsteinen, Zäunen, Brücken und Kanaldeckel gespickten öffentlichen Straße eingeht, wird für die Top-Piloten wie Rundenrekordhalter Peter Hickman, dem 19-fachen TT-Sieger Michael Dunlop oder dem letzten Senior-TT-Gewinner Dean Harrison fürstlich belohnt. Auch für die Seitenwagen-Paarungen gibt es im Falle eines Sieges einiges vom prall gefüllten Preisgeldtopf einzusacken.

Dem Sieger des Superbike-Rennens und der Senior-TT winken umgerechnet etwa 16.700 Euro. Der Zweit- bzw. Drittplatzierte darf sich noch über 9.600 Euro bzw. 5.300 Euro freuen. Sollte ein Fahrer alle Runden an der ersten Stelle beendet haben, kommen noch einmal etwa 4.800 Euro dazu. Bis zu Platz 20 am Ende des Rennens gibt es Bares. Während der Zehntplatzierte noch 1.200 Euro erhält, gibt es für Platz 20 immerhin noch 360 Euro.

Dass die anderen Rennen bei den Veranstaltern nicht dieselbe Wertigkeit wie die Superbiker haben, schlägt sich auch in den Siegerprämien deutlich nieder. Um einiges weniger gibt es für die Triumphatoren in den Klassen Superstock (9.500 Euro), Supersport (10.750 Euro je Lauf), Supertwin (6.000 Euro) und Seitenwagen (10.750 Euro je Lauf).

Geld gibt es darüber hinaus noch für den Gewinner der TT Solo Championship. Sie wird durch die Summe an Punkten, die für jedes Solorennen (außer Klasse Supertwin) nach dem WM-Punkteschema vergeben werden, entschieden. Neben der Joey Dunlop Trophy gibt es noch 12.000 Euro. Auch der beste Privatfahrer geht nicht leer aus. Der Gesamtsieger, der nach demselben Prinzip wie die TT Solo Championship ermittelt wird, erhält 1.800 Euro. Die Gesamtsieger aus beiden Seitenwagen-Rennen bekommen 2.400 Euro.

Zeitplan, Tourist Trophy (Ortszeit)
29.Mai – 03.Juni
Training aller Klassen
04.Juni
12.00 Uhr Superbike (6 Runden)
15.00 Uhr Seitenwagen 1 (3 Runden)
06.Juni
11.45 Uhr Supersport 1 (4 Runden)
14.45 Uhr Superstock (4 Runden)
08.Juni
11.45 Uhr Supertwin (4 Runden)
14.45. Uhr Supersport 2 (4 Runden)
10.Juni
10.30 Uhr Seitenwagen 2 (3 Runden)
12.45 Uhr Senior-TT (6 Runden)

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