Hirvonens Konter – Führung vor Weltmeister Loeb
Bei frostigen Temperaturen mit kühlem Kopf vorne - Mikko Hirvonen
Zieht euch warm an, heisst es beim zweiten Lauf zur Rallye-WM in Norwegen. Bei frostigen Temperaturen um -24° Celsius behielt der Vize-Champion Mikko Hirvonen einen kühlen Kopf. Zur Mitte der ersten Etappe der Rallye Norwegen lag Hirvonen, der 2007 die norwegische WM-Premiere vor seinem damaligen Ford-Teampartner Marcus Grönholm gewonnen hatte, mit seinem Focus 4,8 Sekunden vor dem fünffachen Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb im Citroën C4. Mit einem Rückstand von 25,7 Sekunden erreichte Hirvonens Ford-Teamkollege Jari-Matti Latvala den dritten Platz.
«Ich habe heute unwahrscheinlich hart gepuscht, Sébastien aber auch. Das ist ein guter Kampf mit ihm, und dazu noch ein sehr kalter», meinte Hirvonen, der auf den bisher fünf absolvierten Prüfungen in den tief verschneiten Wäldern bei Lillehammer drei Mal die Bestmarke setzte. «Ich weiss nicht, wie gut oder wie schlecht das ist, wenn man als erstes Fahrzeug auf die Piste muss. Es scheint, als würden wir auf den längeren Prüfungen Zeit auf Mikko verlieren», berichtete der irische Auftaktsieger Loeb, der mit seiner Bestzeit auf der dritten Prüfung Hirvonen an der Spitze ablöste, diese aber eine Entscheidung später wieder an seinen Titelrivalen zurückgeben musste. «Auf Eis sind unsere Zeiten okay, aber auf Schnee werden sie schlechter.»
Lokalmatador Petter Solberg, der am Donnerstagabend die Auftaktprüfung vor den Toren Oslos gewonnen hatte, hielt auch am Freitagmorgen mit seinem acht Jahre alten «Gebrauchtwagen» vom Typ Citroën Xsara Anschluss an die Spitze. Der Weltmeister von 2003 rangierte nach fünf Entscheidungen als bester Privatier mit einem Rückstand von 1:00,9 Minuten auf dem fünften Platz, 20,6 Sekunden hinter Dani Sordo im zweiten Citroën C4. Bislang hat Petter Solberg das familien-interne Duell mit seinem etwas älteren Bruder Henning für sich entschieden. 18,3 Sekunden hinter Petter reihte sich Henning im aktuellen Ford Focus des Stobart-Teams auf dem sechsten Rang ein. Der «alte» Haudegen Petter Solberg hat von seinem alten Kampfgeist nichts eingebüsst und geht weiter beherzt zur Sache, einmal zu beherzt. «Wir landeten auf der dritten Prüfung in einer Schneewand, haben dabei vielleicht zehn Sekunden verloren und die linke Vorderseite etwas beschädigt. Aber es ist alles okay. Wir haben grossen Spass», meinte Solberg mit seinem bekannten spitzbübischen Lächeln im Gesicht.
Patrik Sandell ist auf dem 14. Platz (Rückstand: 3:12,9 Minuten) bei der WM-Premiere des Skoda Fabia S2000 des Red Bull Rallye-Teams der Spitzenreiter der Produktionswagen-Wertung, in der in Norwegen der erste von acht WM-Läufen ausgetragen wird. Interessant neben dem Zweikampf der Solberg Bros. ist auch das holländische Vater-Sohn-Duell der Familie van Merksteijn. Dort hatte der Senior Peter im Ford auf dem 17.Platz um 8,4 Sekunden auf den Sohnemann Peter die Focus-Nase vorne.
Stand der fünften von 23 Prüfungen (= 63,00 von 375,04 km)
1. Mikko Hirvonen/Jarmo Lethinen (FIN/FIN), Ford Focus WRC, 37:11,5 min.
2. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, + 4,8 sec.
3. Jari-Matti Latvala/Miikka Antilla (FIN/FIN), Ford Focus WRC, + 25,7 sec.
4. Dani Sordo/Marc Marti (E/E), Citroën C4 WRC, + 40,3 sec.
5. Petter Solberg/Phill Mills (N/GB), Citroën Xsara WRC, + 1:009, min.
6. Henning Solberg/Cato Menkerud (N/N), Ford Focus WRC, + 1:19,2 min.
7. Urmo Aava/Kuldar Sikk (EE/EE), Ford Focus WRC, + 1:23,2 min.
8. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Citroën C4 WRC, + 1:24,9 min.
9. Matthew Wilson/Scott Martin (GB/GB), Ford Focus WRC, + 1:28,1 min.
10. Per-Gunnar Andersson/Jonas Andersson (S/S), Skoda Fabia WRC, + 1:32,6 min.
Einen ausführlichen Bericht über die Rallye Norwegen finden Sie in unserer Print-Ausgabe Nr. 9, die am Dienstag, 17. Februar 2009, erscheint.