Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sardinien: Ogier verlor Wimpernschlag-Finale

Von Toni Hoffmann
Solch ein Ausgang einer Rallye schmerzt. Sébastien Ogier verlor beim siebten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft auf Sardinien auf den letzten Metern, den Sieg nachdem er bis zur letzten Prüfung geführt hatte.

Um den Wimpernschlag von sieben Zehntelsekunden verlor Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC in Italien seinen vierten Saisonsieg und seinen sehr nahen 44. WM-Triumph. Er startete als Leader in die letzte Entscheidung des italienischen WM-Laufes auf der Ferieninsel, acht Zehntelsekunden vor seinem Titelrivalen und Tabellenführer Thierry Neuville (Hyundai i20 Coupé WRC). Der fünffache Champion wusste, es geht nun um alles oder nichts. Aber Neuville setzte alles auf eine Karte und gewann um sieben Zehntelsekunden. Der Schmerz von Ogier ob dieser Niederlage ist nachvollziehbar.

Dennoch gibt sich der Titelverteidiger nicht geschlagen: «Wir haben zwar die Schlacht verloren, aber nicht den Krieg», sagte er. 

Teamchef Malcolm Wilson sagte: «Dies ist ein Tag, an den sich Rallye-Fans noch lange erinnern werden. Es war ein unglaublicher Kampf und fantastisch für den Sport. Am Ende hat Sébastien eine ganz tolle Leistung abgeliefert. Es gab sein Bestes. Er wird sicher die Sommerpause genießen. Ich bin mir sicher, dass er und Julien in Finnland stark zurückkommen werden. Wir freuen uns auf die zweite Saisonhälfte. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Kampf fortsetzen können.»

Zu seinen Fahrern Teemu Suninen und Elfyn Evans meinte er: «Teemu und Elfyn hatten auch den Speed, um an diesem Wochenende Top-Ergebnisse holen zu können. Beide sind von den schwierigen Prüfungen überrascht worden, aber ich weiß, dass sie stark zurückkomen.»

Sébastien Ogier, der von der sechsten bis zur 19. Prüfung führte, erklärte: «Ich glaube nicht, dass ich mit diesem Wochenende unglücklich sein kann. Ich habe alles getan, was ich konnte, aber ich muss auch sagen, dass ich nicht bereit war, so viele Risiken einzugehen wie Thierry. Wir haben noch etwas zu tun. Wir haben hier und da einige Zehntel verloren, vor allem in den langsameren, technischen Bereichen. Wir haben erst den halben Weg hinter uns. Wir werden weiter konstant stark sein.»

Teemu Suninen hatte auf Sardinien streckenweise seine zweite Podiumsplatzierung vor sich, bis er auf der letzten Freitag-Prüfung in den Büschen landete. Am Ende schaffte er noch den zehnten Platz und vier Punkte für die Herstellerwertung.

Teemu Suninen: «Am Freitag war ich mit meinem Speed glücklich. Wir kämpften ums Podium. Auf der letzten Prüfung am Freitag ging ich mit den alten Reifen etwas zu hart zur Sache. Danach war es ein schwieriges Wochenende. Wir haben uns darauf konzentriert, das Ziel zu erreichen. Da war ich etwas zu vorsichtig und habe Zeit verloren. Ich bin mir sicher, nächstes Jahr werden wir hier schneller sein.»

Für Elfyn Evans schlug sein Pech auf der zweiten Prüfung ein, als er eine Böschung traf und dabei einen Lenkungsarm zerstörte. Mit der Last von 13 Minuten Verlust quälte der Portugal-Zweite zum 14. Endrang.

Rallye Sardinien/Italien – Endstand nach 20 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

3:29:18,7 h.

2.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 0,7

3.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 1:56,3

4.

Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai

+ 2:55,2

5.

Östberg/Eriksen (N), Citroën

+ 3:10,9

6.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 4:31,7

7.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 11:22,1

8.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

+ 12:38,2

9.

Kopecky/Dresler (CZ), Skoda R5

+ 13:14,6

10.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 15:30,4

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