KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Türkei: Dreikampf um die Spitze mit Leader Neuville

Von Toni Hoffmann
Mit einer höchst spannenden Schlussphase endete die erste Etappe des zehnten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft in der Türkei, Tabellenführer Thierry Neuville gewann um drei Zehntelsekunden vor Sébastien Ogier.

Nach einem eher gemächlichen Start auf der ersten Freitag-Schleife mit drei Prüfungen war der zweite Durchgang wesentlich ereignisreicher und auch spannender. Die beiden engeren Titelrivalen, der in der WM führende Thierry Neuville machte im Hyundai i20 Coupé WRC mehr Druck auf seinen ab der vierten Prüfung führenden Teamkollegen Andreas Mikkelsen. Der dreifache Saisonsieger Neuville kämpfte sich mit zwei Bestzeiten bis zur sechsten Entscheidung vom sechsten auf den zweiten Rang vor und lag nur noch 1,9 Sekunden hinter Mikkelsen, der aber auf der letzten Tagesentscheidung wegen nachlassender Reifen Zeit und damit die Führung an Neuville verlor. Vom Pech Mikkelsens profitierte auch Ogier, der im Ford Fiesta WRC im Kampf um den Tagessieg um gerade einmal drei Zehntelsekunden von Neuville besiegt wurde.

«Ich musste auf der letzten Prüfung den Rückwärtsgang einlegen. Das hat uns ein paar Sekunden gekostet. Am Vormittag lief es nicht so gut, dafür am Nachmittag umso besser. Jetzt sind wir vorne», erklärte Neuville.

Auch der fünffache Champion und Titelverteidiger Sébastien Ogier erhöhte im Ford Fiesta WRC die Schlagzahl und setzte im zweiten Durchgang der mit 38,10 km längsten Türkei-Entscheidung seine erste Bestzeit, die ihn vom siebten auf den zweiten Rang vorbrachte. Eine Entscheidung später aber verdrängte Neuville mit seiner zweiten Bestmarke seinen Titelkonkurrenten Ogier auf Platz drei. Ogier rückte wenig später durch das Reifenpech von Mikkelsen auf Rang zwei vor.

Ogier blieb aber mit nur drei Zehntelsekunden in unmittelbarer Schlagdistanz zu Neuville. «Es wurde am Ende noch ganz schön eng. Im Staub heute Morgen habe ich einfach zu viel Zeit verloren. Aber generell bin ich mit dem heutigen Tag aber zufrieden. Es war heute bei diesen Bedingungen ein harter Tag», merkte der dreifache Saisonsieger Ogier an.

«Auf der letzten Prüfung haben meine Reifen sehr nachgelassen. Ich war froh, dass ich noch durchkam», führte Mikkelsen an.

Die rauen Bedingungen auf dem teils brutalen türkischen Schotter forderten auf der fünften und noch mehr auf der sechsten Entscheidung Tribut bei den Teams und bei den Fahrzeugen. Die zweite Passage der 38,10 km langen Cetibelli sorgte im Citroën-Lager für Aufregung. Der auf Rang zwei liegende Craig Breen fing sich einen schleichenden Plattfuß ein und stürzte auf den achten Rang ab. Sein Teampartner Mads Östberg fiel nach einem Reifenschaden vom dritten auf den fünften Platz ab.

Für den Norweger Östberg sollte es auf der vorletzten Tagesentscheidung noch schlimmer kommen. Er blieb auf der sechsten Prüfung mit einem Aufhängungsschaden liegen. Dort traf Elfyn Evans mit seinem Ford Fiesta WRC nachhaltig einen etwas dickeren Felsen und wurde mit zerstörter Aufhängung auf die Mitte der Piste zurückgeworfen, mit dem Aus als Folge.

«Das ist nicht meine Rallye», war der kurze Kommentar des WM-Dritten Ott Tänak, der im modifizierten Toyota Yaris WRC in Finnland und in Deutschland triumphierte, in der Türkei aber den Ausfall von Östberg und dem Reifenpech von Breen auf den fünften Rang (+ 31,9) vorrückte. «Ich komme hier einfach nicht zurecht. Ich habe absolut keinen Grip.»

Rallye Türkei – Stand nach der 7. von 17 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

1:52:28,2

2.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 0,3

3.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 2,6

4.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 16,3

5.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

+ 31,9

6.

Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai

+ 35,1

7.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 36,8

8.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 50,1

9.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 1:02,9

10.

H.  Solberg/Minor (N/A), Ford R5
+ 5:52,0

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