Henning Solberg erster Portugal-Spitzenreiter
Erste WM-Führung für Henning Solberg in Portugal.
Diesen Abend wird sich Henning Solberg, etwas älterer Bruder des Weltmeisters von 2003 Petter, bestimmt merken. Im vom Stobart-Team eingesetzten Ford Focus eröffnete er mit seiner ersten Portugal-Bestzeit den vierten WM-Lauf an der Algarve. Auf der 2,21 km langen Zuschauer-Prüfung in Algarve-Stadion war er Schnellster und ging damit – zumindest am Donnerstagabend – in Führung. Mit einem Rückstand von nur einer Zehntelsekunde fuhr Daniel Sordo im Citroën C4 die zweitschnellste Zeit, wiederum nur eine Zehntelsekunde schneller als der Tabellenzweite Mikkon Hirvonen im Ford Focus. Der mit 50 Siegen Rekordhalter und fünffache Weltmeister Sébastien Loeb reihte sich im Citroën C4 mit einem Rückstand zu Solberg von 1,3 Sekunden auf dem vierten Platz ein.
«Wow, das war wirklich ein fantastischer Start. Das war ein supertoller Abend. Es ist der erste Mal, das ich eine Rallye anführe», jubelte Henning Solberg, dessen Bruder Petter im vom eigenem Team privat eingesetzten Citroën Xsara (Chassis-Baujahr 2002) 5,9 Sekunden hinter ihm den achten Platz erreichte. «Es wäre toll, wenn ich auch am Freitag diesen Speed hätte. Im Augenblick bin ich heute Abend nur sehr glücklich», so Solberg weiter.
Jari-Matti Latvala, am Morgen im Shakedown im Ford Focus noch Schnellster, belegte mit einem Rückstand von 2,9 Sekunden den fünften Platz. Zumindest am Donnerstagabend hat WM-Rückkehrer Marcus Grönholm das Duell der «privaten» Weltmeister mit Petter Solberg für sich entschieden. Sein erste WM-Prüfung seit Anfang Dezember 2007 absolvierte er im von Prodrive eingesetzten privat eingesetzten Subaru Impreza mit der sechstbesten Zeit (Rückstand: 4,5 Sekunden).
In der Produktionswagen-WM-Wertung (PRWC) dominierte der Einheimische Bruno Magalhaes im Peugeot 207 S2000 vor seinem Landsmann Armindo Aruajo im Mitsubishi Lancer. Der nach zwei Saisonsiegen führende Red-Bull-Pillot erreichte nach der ersten von 18 Prüfungen im Skoda Fabia S2000 den vierten PWRC-Platz.
Sandell machte bereits am Vormittag von sich Reden, erzielte beim Shakedown Bestzeit in der P-WRC. Weit weniger gut erging es einem der Lokalmatadore: Bernardo Sousa, im Vorjahr noch Red Bull-Pilot bei BRR, verzeichnete einen schweren Unfall, beschädigte seinen FIAT derart, dass er an der Rallye ebenso wenig teilnehmen kann wie der Tscheche Tarabus, dem ein ähnliches Schicksal widerfuhr. Damit sind zwei vermeintliche Gegner von Patrik bereits außer Gefecht.
Teamchef Raimund Baumschlager: „Die Besichtigung der Strecken hat uns gezeigt, dass hier sehr viele versteckte Fouls auf den Sonderprüfungen warten. Da darfst du keine Sekunde unachtsam sein. Der Shakedown war nur die letzte Bestätigung. Aber Patrik ist clever genug, um auch diese Schwierigkeiten zu meistern. Ich bin für die nächsten Tage jedenfalls sehr zuversichtlich.“