Ford behauptet Doppelführung
Hirvonen darf sich weiter über seine Führung freuen.
Ford hat auch auf der zweiten Etappe des achten Laufes zur Rallye-WM in Polen seine Doppel-Führung behauptet. Vize-Champion Mikko Hirvonen startet am Sonntag im Ford Focus mit einem Vorsprung von 12,0 Sekunden auf seinen Ford-Stallgefährten Jari-Matti Latvala ins Polen-Finale. Dem Ford-Duo folgt auf den beiden nächsten Plätzen die Citroën-Paarung Daniel Sordo (38,5 Sekunden zurück) und Sébastien Ogier mit einem Rückstand von 1:59,3 Minuten. Der Titelverteidiger und Noch-Tabellenführer Sébastien Loeb, der am Freitagvormittag wegen eines abgescherten Vorderrades am Citroën ausgeschieden war, verbesserte sich nach dem erlaubten Re-Start um 20 Plätze auf 13. Rang (Rückstand: 19:19,5 Minuten).
«Heute Morgen habe ich mich etwas zurückgehalten, am Nachmittag musste ich, weil Jari-Matti und Dani näher kamen, wieder stärker attackieren», sagte der Polen-Spitzenreiter Hirvonen, der mit seinem nahen neunten Laufsieg um drei Punkte vor Loeb erstmals in dieser Saison die WM-Führung übernehmen kann. Loeb, der die ersten fünf Saisonläufe gewonnen hatte und danach drei Rallyes ohne Sieg blieb, verlegte sich auf der zweiten Etappe der polnischen Premiere in der Fahrer-WM auf Schadensbegrenzung. «Das Einzige, was ich hier noch tun kann, ist Punkte für mein Team in der Hersteller-WM zu holen. Ich hoffe dass wir hier noch einige Erkenntnisse für den nächsten Lauf in Finnland gewinnen können», erklärte der 52-fache Rekordsieger. Sein Teamchef Olivier Quesnel legte für die letzten fünf Polen-Entscheidungen die Marschroute fest: «Wenn wir nichts tun, passiert auch nichts. Wir haben nur die Chance, dass Dani weiter hart pusht und wir es besser als Ford machen. Wenn die vorne einen Fehler machen, sind wir da.»
Die Entscheidung um den vierten Platz fiel erst auf der letzten der sechs Tagesprüfungen. Hier setzte sich der letztjährige Junioren-Weltmeister Ogier gegen die Gebrüder Petter (Citroën Xsara) und Henning Solberg, der zuvor im Ford Focus nur drei Zehntelsekunden hinter Ogier lag, durch. Der etwas ältere Solberg musste kurz vor dem Ziel noch seinen jüngeren Bruder Petter um nur 1,3 Sekunden passieren lassen und belegte den sechsten Platz (Rückstand: 2:08,0 Minuten). «Ich habe heute wirklich bis auf die letzte Rille attackiert. Die Reifen waren in Ordnung, nur mehr ging beim besten Willen nicht», führte Ex-Weltmeister Petter Solberg aus. «Ich denke, das wird morgen noch ein interessanter Tag für uns. Wir haben jetzt Ogier im Visier.»
Nach Zweidritteln des sechsten Laufes zur Junior-WM hat sich am Samstagabend die Situation vorne dramatisch zugespitzt. Der lange Zeit führende Kevin Abbring jagte im Renault Clio kurz dem Tagesziel dem Tabellenführer Michal Kosciuszko (Suzuki Swift) bei dessen Heimspiel die zuvor übernommene Spitzenposition in der Junior-Wertung wieder ab und verdrängte diesen um den Wimpernschlag von acht Zehntelsekunden erneut auf den Ehrenrang. 29,6 Sekunden hinter Abbring, der seinem ersten Sieg in der Junior-WM entgegenfährt, belegte Martin Prokop im Citroën C2 den dritten Rang.
Stand nach 2 von 3 Etappen, 13 von 18 Prüfungen (= 262,64 von 352,00 km) 725 von 1.024 Gesamtkilometern
Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht in der Printausgabe Nr. 28 am Dienstag, 30. Juni am Kiosk.