Chance für Sandro Cortese: Kawasaki-Teams ohne Fahrer
«Bis zum Saisonende waren der GSS-Chef und ich wie Brüder – ich weiß nicht, was dann passiert ist», bedauert Kawasaki-Teamchef Lucio Pedercini, dass es mit seinem letztjährigen Hauptgeldgeber in die Brüche ging. «Danach brach das ganze Kartenhaus zusammen.»
Pedercini musste seine hochtrabenden Pläne begraben, 2020 mit jeweils zwei Fahrern in den WM-Klassen Supersport 300, Supersport und Superbike zu fahren. Der italienische Traditionsrennstall wird nur einen Fahrer an den Start bringen, in der Superbike-WM.
Inzwischen ist klar, dass das weder Lorenzo Savadori noch Jordi Torres sein wird, die ursprünglich im Pedercini-Team vorgesehen waren.
Savadori seilte sich zu Aprilia ab und wird deren MotoGP-Testfahrer. Und Torres einigte sich mit Honda für die Spanische Superbike-Meisterschaft.
Vier Wochen vor dem Saisonbeginn in Australien steht Pedercini ohne Fahrer da.
Gleiches gilt für Global Service Solutions. Die Firma plant für 2020 mit einem eigenen Team, unabhängig von Pedercini. Sie wollen drei Fahrer an den Start schicken, zwei in der Supersport- und einen in der Superbike-WM.
Der Berkheimer Sandro Cortese spricht mit GSS und Pedercini, noch lässt sich nicht abschätzen, ob sie ihm eine konkurrenzfähige ZX-10RR Modelljahrgang 2020 bieten können und wie groß das Interesse am zweifachen Weltmeister ist.
Cortese testet am Sonntag und Montag für das Team Barni Ducati in Portimao, dort hätte er aber nur die Chance Rennen zu fahren, sollte Leon Camier verletzungsbedingt länger ausfallen. Der Engländer will es nach seiner Schulter-Operation am 24. Dezember aber bereits am Sonntag wieder probieren und ist zuversichtlich, zum Saisonstart einigermaßen fit zu sein. Eine zweite Panigale V4R kommt für Barni aus Finanzgründen nicht in Frage.
Cortese ist für GSS und Pedercini der einzige verfügbare Superbike-WM-Pilot, der regelmäßig in die Top-10 fahren und für einzelne Höhepunkte sorgen kann. Vergangenes Jahr gelang das dem 30-Jährigen 20 Mal, er wurde WM-Zwölfter.