MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Sofuoglu über Rea: «Gefährlichster Karriereabschnitt»

Von Ivo Schützbach
Sechsmal in Folge wurde Jonathan Rea Superbike-Weltmeister und brach fast alle wichtigen Rekorde. Der neue Champion Toprak Razgatlioglu hat den Nordiren 2021 bezwungen – für Kenan Sofuoglu ein wegweisendes Ereignis.

Von 2015 bis 2020 waren Jonathan Rea und Kawasaki in der Superbike-WM unbezwingbar. Sie gewannen sechsmal in Folge den Fahrertitel, der 34-Jährige hat inzwischen 112 Siege, 215 Podestplätze, 35 Pole-Positions und 92 schnellste Rennrunden vorzuweisen.

2021 unterlag Rea dem neuen Champion Toprak Razgatlioglu (Yamaha) um überschaubare 13 Punkte.

2016 hatte Rea gegenüber seinem damaligen Kawasaki-Teamkollegen Tom Sykes «nur» 51 Punkte Vorsprung, 2020 gegenüber Scott Redding (Ducati) «nur» 55. In allen anderen Jahren war er immer deutlich über 100 Punkte voraus!

Razgatlioglu ist fast zehn Jahre jünger als Rea, er hat mit seinem spektakulären Stil und seiner kompromisslosen Fahrweise dieses Jahr und auch für die Zukunft Maßstäbe gesetzt.

«Jonathan war in einer schwierigen Position, Toprak war deutlich entspannter», fasste Kenan Sofuoglu das Finale in Indonesien für SPEEDWEEK.com zusammen. Der Türke wurde selbst fünfmal Supersport-Weltmeister, er begleitet Razgatlioglu als Freund, Mentor, Trainer und Manager seit er international unterwegs ist. «Als Rennfahrer weißt du genau, wer dich auf der Strecke schlagen kann. Johnny hat dieses Jahr gespürt, dass Toprak sehr stark ist und dass er die Meisterschaft gegen ihn verlieren kann. Doch Johnny hat auf Lombok gezeigt, zu was er in der Lage ist. Er hat beide Rennen gewonnen und anschließend gelacht und Toprak gratuliert – er ist ein sehr netter Mensch. Das war eine Gelegenheit zu zeigen, welch guten Sportsgeist er hat – und er hat sehr guten.»

Rea hatte auf dem Mandalika Street Circuit kaum seine Siegertrophäen in Empfang genommen, da dachte er bereits an die Wintertests und überlegte, wie Kawasaki mit der ZX-10RR Fortschritte erzielen kann. Er weiß: Den Titel zurückerobern wird kein Spaziergang. Razgatlioglu wird in seinem dritten Jahr mit Yamaha kaum schwächer werden, Alvaro Bautista ist zurück auf der schnellen Ducati und BMW will mit Michael van der Mark, Scott Redding und schnellerem Motor den Anschluss an die Spitze schaffen.

«Einfach wird es für Johnny nicht, ich weiß das», so Sofuoglu. «Wenn ich Johnny wäre, wüsste ich wie schwer es wird, Toprak zu schlagen. Aber Johnny ist ein Siegertyp. Das Schwierigste für ihn wird, die Motivation zu behalten. Möglicherweise schließen auch andere zu ihm auf. Wenn du der Seriensieger bist, und auf einmal schlagen dich andere, dann kommst du in einen gefährlichen Abschnitt deiner Karriere. Das ist hart für einen Champion. Dann wird es immer schwieriger, die Pace zu halten. Aber so ist der Sport, das gehört dazu.»


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