Felix Baumgartner: Herausforderung Nordschleife

Von Tom Vorderfelt
Baumgartner wird vom Extremsportler zum Teamplayer: Der Stratosphärenspringer erfüllt sich einen Kindheitstraum und tritt am Wochenende im GT3-Audi beim 24h-Rennen an.

Vor zwei Jahren sassen Millionen Zuschauer vor den Bildschirmen um zu beobachten, wie Extremsportler Felix Baumgartner in seiner Kapsel immer ho¨her und ho¨her stieg. Bei 39 Kilometern hatte der erste Teil seiner Reise ein Ende, dann sprang er wieder der Erde entgegen und brach gleich mehrere Rekorde. Seine neue Herausforderung geht zwar nicht in die Ho¨he ist aber rund 25 Kilometer lang. Baumgartner nimmt den Kampf mit der legenda¨ren Nordschleife auf und will sie beim 24h-Rennen bezwingen am kommenden Wochenende. Wie zuvor bei seinen Extrem-Fallschirmspru¨ngen, so bereitet er auch dieses Projekt sehr akribisch vor.

Im Herbst vergangenen Jahres fiel der Startschuss fu¨r die Vorbereitungen fu¨r das Abenteuer 24h-Rennen. «Den Traum, an diesem Rennen teilzunehmen, hatte ich schon als kleiner Junge», erinnert sich Baumgartner. Doch es sollte noch einige Monate dauern, bis er die Nordschleife zum ersten Mal unter seine Ra¨der nahm. Die schwierige Rennstrecke mit ihren vielen tu¨ckischen Passagen ist nicht gerade der perfekte Ort, um das Rennfahrerhandwerk zu lernen. So musste Baumgartner zuna¨chst einmal die Schulbank dru¨cken. Das gab ihm gleichzeitig die Mo¨glichkeit, sich in Ruhe an den Audi R8 LMS zu gewo¨hnen. «Ich wollte wissen, was ich machen muss, wenn mir das Auto ein bestimmtes Feedback gibt. Wenn etwas passiert, musst man schnell reagieren ko¨nnen», erkla¨rt Baumgartner.

Sein «Fahrlehrer» wa¨hrend der Vorbereitungen war Sepp Haider, einer der erfolgreichsten o¨sterreichischen Rallyepiloten. «Ich vertraue Sepp», erza¨hlt der Extremsportler. «Wenn er sagte, das geht voll, dann gebe ich Gas und hoffe, dass es gut geht.» Wa¨hrend der Winterpause ruhten zwar seine Tests auf Rennstrecken, dafu¨r kletterte Baumgartner in den Simulator, um sich den Streckenverlauf einzuimpfen. «Eine sehr gute Streckenkenntnis ist meiner Meinung nach die halbe Miete», so der O¨sterreicher. Als er wieder in den Audi stieg, trennten ihn nur noch etwas mehr als 100 Tage vom großen Ziel, dem 24h-Rennen. Nun durfte Baumgartner auch zum ersten Mal auf die Nordschleife – allerdings nicht alleine, sondern im Rahmen der Touristenfahrten gemeinsam mit Dutzenden weiteren Fahrzeugen, guten und schlechten Piloten. Eine vo¨llig neue Erfahrung fu¨r den Extremsportler, der bei seinen Spru¨ngen ohne Begleitung unterwegs war. Doch es gibt einen weiteren Punkt, an den sich Baumgartner gewo¨hnen muss. Beim 24h-Rennen wird er sich den Audi R8 LMS ultra mit drei echten Nordschleifenexperten teilen: Marco Werner, Frank Biela und Pierre Kaffer. Bei seinen bisherigen Projekten wurden alle Abla¨ufe und Materialien auf ihn zugeschnitten. Nun muss er sich das Auto teilen, und macht er einen Fehler, dann leiden seine Teamkollegen ebenfalls darunter. «Und ich bin auch noch der Schwa¨chste», muss Baumgartner zugeben. «Das ist ein ganz neues Gefu¨hl

Drei Rennen bestritt Baumgartner in seiner Vorbereitungsphase fu¨r das 24h-Rennen. Seine ersten Rennkilometer bestritt er beim sechsstu¨ndigen Qualifikationsrennen. Beim Nachttraining konnte er auch seine ersten Erfahrungen in der Dunkelheit sammeln. «Es ist so scho¨n, wenn du in die Nacht reinfa¨hrst», berichtet er begeistert. «Aber es gibt auch so viele Einflu¨sse, die dich ablenken: Der Rauch der Grills zieht u¨ber die Strecke und du riechst die Wu¨rstchen.» Zudem qualifizierte er sich hier offiziell fu¨r das 24h-Rennen. Bei zwei VLN-La¨ufen sammelte er weiter Kilometer und Erfahrung auf der Nordschleife. Doch am Wochenende wird Baumgartner beweisen mu¨ssen, ob er auf Asphalt genauso erfolgreich ist, wie im freien Fall.

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