Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Alles neu macht 2016: Die GT3-Klasse steht zu ihrem zehnten Geburtstag im kommenden Jahr vor einem gründlichen Modellwechsel. Nicht alle, aber die wichtigsten Hersteller der Szene fluten den Markt mit neuen Modellen. Gingen Modellwechsel in den vergangenen Jahren eher schleichend über die Bühne, erfolgt im kommenden Jahr der Rundumschlag. Audi (R8 LMS), Porsche (991 GT3 R), Mercedes-AMG (GT3), BMW (M6 GT3), Lamborghini (Huracán GT3) und Ferrari (488 GTB GT3) werfen neue Modelle auf den Markt. Dazu kommen Exoten wie Corvette (C7.R GT3), Lexus (RC F GT3) und Cadillac (ATS-V.R GT3). Das Ganze mischt sich dann mit den gerade erst aufgefrischten Modellen von McLaren (650S GT3), Nissan (GT-R NISMO GT3) und dem Bentley (Continental GT3).
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Einher mit den neuen Modellen gehen ordentliche Preisaufschläge. Hatte die aktuelle Generation GT3-Fahrzeuge noch ein Preisschild von rund 340.000 Euro, sind nun rund 400.000 Euro der Dreh- und Angelpunkt der Neuwagen. In gerade zehn Jahren haben sich die Preise der GT3-Renner verdoppelt, anstelle von Tunern wird der Markt nun fast ausschliesslich von Herstellern bedient. Billigheimer der neuen Generation ist, man lese und staune, Audi. Der R8 LMS der zweiten Generation kostete gerade mal schlappe 10.000 Euro mehr als sein Vorgänger, 359.000 Euro soll der Listenpreis für den neuen Audi sein. Der Preis ist wirkt subventioniert, ebenso wie der Preis für den stark verwandten Lamborghini Huracán GT3, der 10.000 Euro teurer ist, doch dem Kunden kann es egal sein. Audi macht zudem große Versprechen und scheint aus allen Fehlern zum Beginn des GT3-Projekts gelernt zu haben: Es wird keine unterschiedlichen Baustände für Sprint- und Langstreckenrennen geben, auch Updates sind nicht vorgesehen. "Bei dem Preis sind wir der Dacia der GT3-Szene", scherzt ein Audi-Kundensportler.
Mercedes-AMG verlangt für seinen neuen GT3 372.000 Euro. Porsche ruft für den neuen 911 GT3 R auf Basis der Modellreihe 991 satte 429.000 Euro auf. Um den BMW M6 GT3 ranken sich noch Gerüchte, von weit über 400.000 Euro wird derzeit gesprochen, auch der Ferrari dürfte eine starke Vier vorne am Preisschild haben. Teurer sind nur die McLaren 650S GT3 und Bentley Continental, beide GT3 aus England leiden allerdings sehr unter dem schwachen Kurs des Euro.
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Für das erste Jahr ihrer neuen Renner haben die Hersteller Absatzziele von 20 bis 25 Fahrzeuge definiert, theoretisch dürfte der Markt im kommenden Jahr also mit gut 150 Neuwagen geflutet werden. In einem Markt, in dem weltweit geschätzt derzeit rund 250 GT3-Kundenfahrzeuge in professionellen oder semi-professionellen Serien bewegt werden, müssten also theoretisch nahezu jeder, der sich in diesem Jahr kein neues Auto zugelegt hat, im kommenden Jahr ein neues Auto kaufen.
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Fragt sich nur: Wer soll das alles kaufen und letztendlich bezahlen? Denn alleine mit dem Kaufpreis ist es nicht getan, ein beträchtlicher Teil der Summe muss in neue Ersatzteilpakete investiert werden. Das einzige Teil, das im Regelfall von den Vorgängern übernommen werden kann, ist der Putzlappen.
Ein Teil der Zielgruppe, gut betuchte Gentlemen-Fahrer, ist zudem mittlerweile müde, ständig Geld in neue Renner zu investieren, zumal die nun ein beträchtliches Preisschild tragen. Das stellt auch Hans Reiter, GT3-Entwickler der ersten Stunde, fest: "Wir stellen ein abnehmendes Interesse von Gentlemen-Fahrer an den neuen Fahrzeugen fest, viele sind es leid ständig neue Fahrzeuge und Updates zu kaufen. Die neue Fahrzeuggeneration setzt immer weiter auf mehr Abtrieb, doch schon bei der aktuellen Generation können die Gentlemen-Fahrer das Potenzial der Autos nicht voll ausnutzen, warum daher ein Neues kaufen?" Nicht nur die GT3-Renner wurden weiterentwickelt, die Hersteller haben sich auch im Marketing ein neues Credo zurechtgelegt. Waren bisher noch die bessere Fahrbarkeit und/oder die Sicherheit Marketing-Credo Nr. 1, lautet nun die Vorgabe nun deutlich niedrigere Einsatzkosten. Mercedes-AMG und Audi versprechen längere Wartungsintervalle und Porsche spricht gleich von 50% geringeren Einsatzkosten, beides muss sich erst im Renneinsatz zeigen.
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Denn Geld hat im Motorsport selten jemand mit neuer Technik gespart, zuerst müssen Teams und Hobbyfahrer erst einmal kräftig investieren. Und da grübeln selbst Teamchefs etablierter Teams, wie sie die neue Ausstattung finanzieren sollen. Angesichts der Neuwagenschwemme droht zudem der Gebrauchtwagenmarkt zum Erliegen zu kommen. Von der Neuwagenflut können Teams und Fahrer aber auch profitieren: Viel Konkurrenz hat noch immer das Geschäft belebt.
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