Dr. Helmut Marko: Abschied bei Red Bull als Motorsport-Berater
Die Ära von Dr. Helmut Marko als Motorsportberater von Red Bull geht zu Ende. Der 82-jährige Grazer war einer der Baumeister der Erfolge von Sebastian Vettel und Max Verstappen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Der frühere Rennfahrer Dr. Helmut Marko (82) wird 2026 nicht mehr als Motorsport-Berater von Red Bull arbeiten. Der Grazer Le Mans-Sieger von 1971 war wesentlicher Bestandteil der Erfolgsgeschichte von Red Bull Racing, mit vier WM-Titeln für Sebastian Vettel (2010 bis 2013) und vier Titeln für Max Verstappen (2021 bis 2024). Auch dank Marko wurde Red Bull Racing sechs Mal Konstrukteurs-Weltmeister (2010 bis 2013 sowie 2022/2023). RBR holte von China 2009 bis Abu Dhabi 130 GP-Siege.
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Red Bull teilt dazu mit: Nach mehr als 20 Jahren als Motorsportchef von Red Bull hat sich Helmut Marko dazu entschieden, sein Engagement mit Ende des Jahres 2025 zu beenden. Der 82-Jährige war einer der wichtigsten Architekten der Red Bull-Ära in der Formel 1 sowie auch Leiter des Red Bull Junioren-Programms. Helmut Marko: «Ich bin nun seit sechs Jahrzehnten im Motorsport tätig, und die vergangenen mehr als 20 Jahre bei Red Bull waren eine aussergewöhnliche und äusserst erfolgreiche Reise. Es war eine wunderbare Zeit, die ich mitgestalten und mit so vielen talentierten Menschen teilen durfte. Alles, was wir gemeinsam aufgebaut und erreicht haben, erfüllt mich mit Stolz.»
«Das knappe Verpassen der Weltmeisterschaft in dieser Saison hat mich sehr bewegt und mir klar gemacht, dass für mich persönlich nun der richtige Moment gekommen ist, dieses sehr lange, intensive und erfolgreiche Kapitel zu beenden.»
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«Ich wünsche dem gesamten Team weiterhin viel Erfolg und bin überzeugt, dass es auch im nächsten Jahr wieder um beide Weltmeistertitel kämpfen kann.»
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Oliver Mintzlaff, CEO Corporate Projects and Investments von Red Bull: «Helmut ist mit dem Wunsch auf mich zugekommen, seine Rolle als Motorsportchef zum Ende des Jahres zu beenden. Ich bedauere seine Entscheidung zutiefst, denn er war über mehr als zwei Jahrzehnte eine prägende Figur und sein Abschied markiert das Ende einer aussergewöhnlichen Ära.»
«Helmut hat in über 20 Jahren unvergleichliche Verdienste für unser Team und die gesamte Red Bull-Motorsportfamilie erworben. Er war massgeblich an allen entscheidenden Weichenstellungen beteiligt, die Red Bull Racing zu dem gemacht haben, was es heute ist – ein mehrfacher Weltmeister und eine feste Grösse im internationalen Motorsport.» «Sein Gespür für aussergewöhnliche Talente hat nicht nur unseren Nachwuchsbereich geprägt, sondern die gesamte Formel 1 nachhaltig beeinflusst. Namen wie Sebastian Vettel und Max Verstappen stehen stellvertretend für die vielen Fahrer, die unter seiner Führung entdeckt, gefördert und bis an die Weltspitze begleitet wurden. Seine Leidenschaft, sein Mut zu klaren Entscheidungen und sein unverwechselbarer Blick für Potenziale bleiben unvergesslich.»
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«Nach einem langen und intensiven Gespräch habe ich seinem persönlichen Wunsch entsprochen, da ich den Eindruck gewonnen habe, dass für ihn nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, diesen Schritt zu gehen. Auch wenn sein Abschied eine grosse Lücke hinterlässt, überwiegt unser Respekt vor seiner Entscheidung und unsere Dankbarkeit für alles, was er für Red Bull Racing geleistet hat.» «Helmut Marko wird uns, menschlich wie fachlich, sehr fehlen. Wir wünschen ihm vorn Herzen alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass er dem Team auch weiterhin sehr eng und freundschaftlich verbunden bleibt.» Helmut Marko war ein enger Vertrauter von Vettel und später von Verstappen. Der niederländische Superstar hat oft betont, wie dankbar er Marko sei, dass er schon als 17-Jähriger in der Königsklasse debütieren konnte. «Das werde ich ihm nie vergessen.» Schon beim WM-Finale von Abu Dhabi antwortete Marko eher ausweichend auf die Fragen zur kommenden Saison. «Ich muss mal darüber schlafen, und dann werden wir sehen.»
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Die Trennung von Marko ein Jahr vor Ablauf seines Abkommens ist ein weiterer Schritt bei der Umgestaltung des Führungspersonals durch Red Bull-Chef Oliver Mintzlaff (seit November 2022 Geschäftsführer Sport des Energy Drink-Konzerns): Im Juli wurde der umstrittene Teamchef Christian Horner gegen den erfahrenen Ingenieur Laurent Mekies ersetzt, das brachte Ruhe ins Team zurück. Davor musste Red Bull Racing den Abgang von Adrian Newey verkraften, des besten Formel-1-Designers. Der Engländer ging zu Aston Martin. Der langjährige RBR-Teammanager Jonathan Wheatley wurde von Audi abgeworben. Schon früher verliess Chefkonstrukteur Rob Marshall das Team, er wechselte zu McLaren und ist unter Anderen für den Aufschwung von McLaren verantwortlich. Das alles ging auf die Kappe des Führungsstils von Christian Horner. Schon nach dem WM-Finale von Abu Dhabi deutete Teamchef Mekies kommende Veränderungen an. Der Franzose sagte: «Helmut ist eine unglaubliche Unterstützung dabei gewesen, diese Saison herumzureissen. Er und das Top-Management mussten in dieser Saison ein paar schwierige Entscheidungen treffen. Die Formel 1 ist kein statisches Umfeld, man muss sich immer anpassen. Es ist komplett normal, dass wir uns noch mal anschauen, wie wir unser Handeln verbessern können. Ich kann Helmut nur danken für die Rolle, die er dabei gespielt hat, diese schwierig aussehende Saison mit der Unterstützung von allen zum Laufen zu bringen.» Max Verstappen verliert damit einen langjährigen Wegbegleiter, und er ist wohl nicht der einzige. Max’ langjähriger Renningenieur Gianpiero Lambiase fehlte in diesem Jahr aus persönlichen Gründen am Red Bull Ring und in Spa-Francorchamps, er wurde durch Simon Rennie ersetzt. Die gleichen persönlichen Gründe stecken hinter den Überlegungen, dass Lambiase seinen Posten abgeben könnte.
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Lambiase arbeitete seit 2014 als Renningenieur bei Red Bull Racing. Als der Russe Daniil Kvyat im Frühling 2015 sein Cockpit für Max Verstappen räumen musste, begann eine der grössten Erfolgsgeschichten der Formel 1 zwischen einem Rennfahrer und seinen Renningenieur. Im Oktober 2024 wurde Lambiase zum Leiter Rennsport bei RBR befördert, er übernahm dabei Aufgaben des langjährigen Teammanager Jonathan Wheatley und behielt dabei aber den Posten des Ingenieurs von Max, eine gewaltige Arbeitslast, die bei der jüngsten Entscheidung eine Rolle gespielt hat. Das ist Helmut Marko Helmut Marko wurde am 27. April 1943 im österreichischen Graz geboren und war ein enger Freund von Jochen Rindt, seinem Schulkameraden auf dem Gymnasium von Bad Aussee. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften, 1967 promovierte er. Neben seinem Studium war er mit Jochen Rindt auch im Motorsport aktiv und startete in verschiedenen Rennserien, wie bei Sportwagenrennen, der Formel V und der Formel 3.
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In den Jahren 1971 und 1972 fuhr er für BRM neun Formel-1-Rennen, schaffte es aber nie in die Punkteränge. Dafür gewann er 1971 in einem Porsche 917 gemeinsam mit Gijs van Lennep die 24 Stunden von Le Mans. Bei diesem Rennen stellten sie einen Distanzrekord auf, der erst 39 Jahre später, 2010, nach Umbauten an der Strecke geknackt wurde. Außerdem hält er mit einer Rundenzeit von 33:41 Minuten immer noch den Rekord beim legendären Targa-Florio-Rennen auf Sizilien. Helmut Markos Rennkarriere endete am 2. Juli 1972, als ein vom Vordermann aufgewirbelter Vulkanstein beim Grand Prix von Frankreich in Clermont-Ferrand das Visier seines Helms durchschlug und er durch eine Verletzung auf dem linken Auge erblindete. Nach dem Ende seiner Rennkarriere baute sich Marko ein zweites Standbein auf und eröffnete in seiner Heimatstadt Graz das Schlossberghotel und das Augarten Hotel. 1984 gründete Marko sein eigenes Rennteam, RSM-Marko, mit dem er bis 1989 in der DTM und ab Mitte der 1980er Jahre auch in der deutschen Formel-3-Meisterschaft antrat. 1989 wurde RSM-Marko mit Karl Wendliner und 1994 mit Jörg Müller Meister. Müller holte im Debütjahr auch den Titel in der Internationalen Formel-3000-Serie, in der das Team von 1996 bis 2003 antrat. Neben seinem Engagement als Teamchef war Marko auch für verschiedene Fahrer wie Gerhard Berger und Karl Wendlinger als Manager tätig und leitet seit 1999 das Nachwuchsprogramm von Red Bull, aus dem unter anderen Sebastian Vettel den Sprung in die Formel 1 schaffte. Seit 2005 war er als Red-Bull-Motorsportchef weiter für das Nachwuchsprogramm verantwortlich.
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Ende 2014 ging Marko das Risiko ein, den 17jährigen Formel-3-Fahrer Max Verstappen aus den Niederlanden direkt in die Formel 1 zu Toro Rosso zu holen. Das Risiko zahlte sich aus – Verstappen fuhr in seiner ersten vollen Saison mit Toro Rosso 2015 so gut, dass ihn Marko vor dem Spanien-GP 2016 zu Red Bull Racing holte. Max bedankte sich auf seine Weise: Sensationeller Sieg beim Debüt, WM-Schlussrang 5. Marko war in der Folge treibende Kraft für eine Zusammenarbeit mit Honda, zunächst mit dem kleineren Team Toro Rosso (ab 2018), dann auch mit Red Bull Racing (ab 2019). Max Verstappen setzte mit RBR-Honda zu einem Höhenflug an und wurde von 2021 bis 2024 Formel-1-Champion.
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Max VerstappenOracle Red Bull Racing
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Oracle Red Bull Racing
1
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02
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4
6
+0,201
03
Oscar PiastriMcLaren Formula 1 Team
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+0,438
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