Japan-GP: Sieg von Nico Rosberg, Titel für Mercedes
Formel-1-WM-Leader Nico Rosberg im Hoch: Der Mercedes-Star baute seine Führung in der Gesamtwertung mit seinem neunten Saisonsieg im Japan-GP weiter aus. Teamkollege Lewis Hamilton wurde Dritter.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Gleich vier Piloten starteten mit einer Hypothek in den 17. WM-Lauf in Suzuka: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hatte eine Rückversetzung um drei Positionen für seinen Start-Crash in Malaysia kassiert, sein Teamkollege Kimi Räikkönen wurde wie Manor-Pilot Pascal Wehrlein um fünf Positionen zurückversetzt, weil ein ungeplanter Getriebewechsel in seinem Renner vorgenommen wurde, und Button brummten die Regelhüter sogar 35 Startpositionen auf, weil er mit einer komplett neuen Antriebseinheit ins Rennen startete. Es ist das sechste Triebwerk, das beim Weltmeister von 2009 zum Einsatz kommt.
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Dass somit gleich beide Ferrari-Piloten trotz einer starken Qualifying-Leistung hinter den beiden Red Bull Racing-Fahrern ins Rennen gehen mussten, war aber schnell vergessen, als die Lichter der Startampel ausgingen. Denn Weltmeister Lewis Hamilton kam sehr schlecht weg und fiel vom zweiten Platz auf die achte Position zurück. Auf der anderen Seite der Wohlfühl-Skala fand sich dessen Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg wieder, der vor dem Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen, Force India-Fahrer Sergio Pérez, Verstappens Teamkollegen Daniel Ricciardo und Vettel in Führung ging. Hinter dem Heppenheimer folgten Nico Hülkenberg im zweiten Force India-Renner, Räikkönen, Hamilton und das Haas-Duo Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez.
Vettel wollte sich mit der fünften Position natürlich nicht begnügen und begann sogleich mit seiner Aufholjagd. Der vierfache Champion arbeitete sich noch in der ersten Runde an seinem früheren Teamkollegen Daniel Ricciardo vorbei und schnappte sich im dritten Umlauf auch Sergio Pérez. Auch sein Teamkollege Räikkönen gab Gas und überholte in der sechsten Runde Nico Hülkenberg vorbei.
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Der ehemalige GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle wunderte sich: "Beide Force India-Piloten scheinen hier ein Problem mit der Pace zu haben, sie sind sehr langsam unterwegs." Diese Worte bestätigte Hamilton, der in der siebten Runde Hülkenberg hinter sich liess.
Die ersten Boxenstopps absolvierten die beiden Red Bull Racing-Piloten, die sich beide einen frischen Satz der harten Reifenmischung holten. Verstappen reihte sich auf der siebten Position vor Gutiérrez ein, Riccciardo kam auf Platz 14 hinter Marcus Ericsson wieder auf die Strecke. Der Sauber-Pilot liess den schnellen Australier passieren. Zwei Umläufe später bogen auch Rosberg und Vettel an die Box ab, die sich auch beide für die harte Mischung entschieden. Auch Räikkönen holte sich einen frischen Satz der härtesten Mischung ab – genauso wie Pérez, der nach dem ersten Stopp der grosse Verlierer war, weil er nun hinter Ricciardo, Hamilton und Räikkönen unterwegs war. Auch der Weltmeister hatte auf die harten Reifen gewechselt und mit dem Stopp sowohl Räikkönen als auch Pérez hinter sich lassen können.
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Aufholjagd von Lewis Hamilton Hamilton, der nach dem Stopp auf der siebten Position unterwegs war, arbeitete sich in der Folge erst ausgangs der Spoon-Kurve an Ricciardo und kurz darauf an Felipe Massa vorbei. Eine Runde später schnappte er sich auch Massas Williams-Teamkollegen Valtteri Bottas auf Position 4. Doch auch die Konkurrenz schlief nicht. Räikkönen überholte Massa in der ersten Kurve und verwies den kleinen Brasilianer damit auf den achten Platz. An gleicher Stelle arbeiteten sich Ricciardo und Pérez fast gleichzeitig nach vorne. Der Red Bull Racing-Fahrer schnappte sich Bottas auf Position 5, während Pérez den achten Platz von Massa erkämpfte. Kimi legte nah und holte sich auch Bottas auf Position 6. Der Finne wurde kurz darauf in der ersten Kurve auch von Pérez überholt. Während Rosberg an der Spitze eine neue schnellste Runde drehte und seinen Vorsprung auf Verstappen auf 3,8 sec ausbaute, sorgte Gutiérrez mit einem Dreher in der 16. Kurve für Action auf der Piste. Die Wiederholung der TV-Bilder zeigte, dass sich der Mexikaner bei einem Überholversuch an Sainz vertat. Er hatte aber Glück im Unglück und konnte weiterfahren.
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Derweil ging der Albtraum für Bottas weiter, denn in Runde 21 zog Hülkenberg aussen am Williams-Piloten vorbei. "Wir sehen uns später", grüsste der Blondschopf fröhlich über Boxenfunk. Auch Hamilton gab weiter Gas und war zu diesem Zeitpunkt der schnellste Fahrer auf der Piste. Sein Rückstand auf Vettel betrug aber immer noch 12,5 sec, auf Leader Rosberg fehlten sogar 19,5 sec. Wutausbruch von Sebastian Vettel Während Alonso mit einem starken Überholmanöver an Nasr glänzte, bekundete Verstappen Probleme mit seinen Hinterreifen. Der erste Spitzenreiter, der an die Box abbog, war aber Kimi. Der coole Ferrari-Pilot holte sich einen frischen Satz harter Reifen. Erst zwei Umläufe später – in Runde 29 – wurde Verstappen schliesslich erlöst. In einem sauberen Stopp schraubten ihm die Mechaniker einen frischen Satz der harten Mischung ans Auto. Leader Rosberg legte seinen zweiten Stopp eine Runde später ein, während Massa und Bottas an Sainz vorbeizogen. Vettel führte das Feld nun vor Hamilton, Rosberg, Verstappen, Ricciardo, Räikkönen, Pérez, Hülkenberg, Massa, Bottas, Sainz, Gorsjean, Button, Palmer, Kvyat, Ocon, Magnussen, Ericsson, Alonso, Nasr, Gutiérrez und Wehrlein an – und sorgte mit Wutausbrüchen am Boxenfunk für Unterhaltung.
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"Es ist lächerlich, ich finde es lächerlich, ich habe eine Sekunde wegen nichts und wieder nichts verloren", schimpfte der vierfache Champion über Boxenfunk, weil Manor-Hinterbänkler Wehrlein beim Überrunden nicht gleich Platz machte. "Solche Wutausbrüche bringen nichts, sie machen dein Auto nicht schneller, sondern bremsen dich eher ein", weiss Brundle. Doch der Blick auf die Zeitenliste verriet: Vettel hatte allen Grund, sich zu ärgern, denn von hinten drohte Hamilton aufzuschliessen, nachdem der Brite eine furiose Aufholjagd gestartet hatte. In Runde 34 holte sich der aktuelle WM-Zweite einen frischen Satz harter Reifen. Eine Runde davor musste Ricciardo an der Box eine bittere Pille schlucken. Weil sein rechter Vorderreifen klemmte, verlor der Lockenkopf ganze drei Sekunden. Mercedes setzt sich in der Team-Wertung durch Obwohl Vettel in der folgenden Runde gleich reagierte und gleich frische weiche Reifen holte, funktionierte die Undercut-Strategie von Mercedes, denn Vettel kam nach dem Stopp direkt vor seinem Teamkollegen Räikkönen und hinter Hamilton auf der vierten Position wieder auf die Strecke.
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Vettel biss sich am Heck des Silberpfeils trotz des Vorteils der weichen Reifen die Zähne aus, denn auf der Geraden war der Mercedes schlicht flotter als seine rote Göttin unterwegs. "Er zieht auf den Geraden weg", erklärte Vettel entmutigt, und wurde angewiesen, die Hoffnung nicht zu verlieren. Während Hamilton die Lücke zum vor ihm fahrenden Verstappen kontinuierlich verringerte, nahm es Rosberg an der Spitze sehr gemütlich – fast zu gemütlich, denn sein Team warnte ihn, dass seine Reifen zu stark abzukühlen drohten, und kurz darauf teilten sie ihm mit, dass Verstappen richtig Gas geben musste, weil Hamilton mittlerweile aufgeschlossen hatte und dem Niederländer im Nacken sass. In der letzten Runde wagte Hamilton einen Angriff in der Schikane, doch Verstappen knallte – wie zu erwarten war – in letzter Minute die Tür zu und Hamilton musste geradeaus ausweichen. "Das war ein Spurwechsel in der Bremszone", schimpfte der Weltmeister in den Funk. Seinem Teamkollegen Rosberg war der Sieg nicht mehr zu nehmen. Der Deutsche sicherte sich den neunten Triumph der Saison und den 23. GP-Sieg seiner Karriere. Damit bescherte er Mercedes den Weltmeister-Titel. Verstappen, Hamilton, Vettel, Räikkönen, Ricciardo, Pérez, Hülkenberg, Massa, Bottas, Grosjean, Palmer, Kvyat, Magnussen, Ericsson, Alonso, Sainz, Button, Nasr, Gutiérrez, Ocon und Wehrlein folgten dem WM-Leader über die Ziellinie.
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