Andrea Dovizioso (Yamaha/12.): «Verrücktes Weekend»
Andrea Dovizioso enttäuschte seinen vielen Fans bei seinem Abschiedsrennen in Misano nicht. Nach dem 12. Platz konnte sich «Dovi» vor Gratulanten nicht mehr retten.
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Nach insgesamt 346 Motorrad-GP ist heute der Vorhang gefallen: Andrea Dovizioso hat beim San-Marino-GP seinen letzten Grand Prix bestritten. Der Yamaha-Werksfahrer aus dem WithU-Yamaha-RNF-Team von Razlan Razali hat sich im Sommer endgültig entschieden, nach dem Heimrennen aufzuhören. Seinen Platz übernimmt Yamaha-Testfahrer Cal Crutchlow.
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Dovi bestritt seinen ersten MotoGP-Grand Prix 2008 in Doha/Katar auf der Scot-Honda RC212V mit 800 ccm. Er gewann 15 Grand Prix in der Königsklasse, den ersten mit Repsol-Honda im Regen von Donington 2009. Auf der Ducati wurde Dovi zum härtesten Konkurrenten von Marc Márquez, er beendete die WM 2017 bis 2019 dreimal als Vizeweltmeister. In der Saison 2020 lebten sich Dovizioso und die Chefs von Ducati Corse auseinander, deshalb gab der Italiener beim Spielberg-GP seinen Rückzug vom Werksteam per Saisonende bekannt. Der 15-fache MotoGP-Sieger bleib dann für 2021 arbeitslos, wurde jedoch von Aprilia-Rennchef als Testfahrer engagiert und durfte dann ab Misano im September bei Petronas-Yamaha den Platz von Morbidelli übernehmen, der nach der Entlassung von Viñales ins Yamaha-Werksteam wechselte. Gleichzeitig ersetzte Viñales den Aprilia-Werksfahrer Lorenzo Savadori vor einem Jahr ab Aragón bei Aprilia Racing auf der RS-GP21.
In der 125-ccm-Weltmeisterschaft debütierte der heute 36 Jahre alte Dovizioso bereits beim Mugello-GP 2001, und 2004 gewann er die Weltmeisterschaft auf Honda. Diese Jahreszahl hat mit seiner heutigen Startnummer 04 zu tun. Der Haudegen gewann in der 125er-WM fünf Grand Prix, vier in der 250er-Klasse.
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Andrea Dovizioso ließ sich auch bei seiner Abschiedsvorstellung nicht lumpen: Mit Platz 12 erreichte der Publikumsliebling, der jetzt als nächster Ausnahmekönner nach Pedrosa, Lorenzo und Rossi Abschied nimmt, das zweitbeste Ergebnis in dieser Saison – nach Platz 11 in Portimão.
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Als Andrea nach dem Rennen vom Motorrad stieg, konnte die meisten Fotografen kein Bild mehr von ihm machen, weil alle Streckenposten mitliefen und ihn begleiteten.
"Man hofft immer, dass dieser Tag nie kommt", seufzte sein leidenschaftlicher Papa Antonio, mit viel Wehmut in der Stimme. "Es ist zu Ende. Aus, es ist fertig", lachte Andrea nach dem Rennen. "Ich habe schon gestern gesagt, dieses Wochenende war verrückt. Die Fans haben mich auf entzückende Art und Weise unterstützt."
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Am Samstag wurde bei einer kleinen Feier in der WithU-Hospitality ein Video vorgeführt, in dem viele Gegner ein kurzes Statement zum Abschied von Dovi von sich gaben. Marc sagte: "Du warst ein Bastard auf der Strecke. Aber ich habe viel von dir gelernt." "Leider bin ich bei diesem Film mehrmals in Tränen ausgebrochen", bedauerte Dovi, der nach dem Warm-up noch den ehemaligen Tour de France-Sieger Jan Ullrich in seinem Office traf und neugierige Fragen an den Radstar stellte. "Ich bin jetzt wirklich happy", lautete das Resümee von Andrea nach seiner respektablen Abschiedsgala. "Ich hätte mir keinen besseren Abschluss meiner Laufbahn vorstellen können. Ich habe zum richtigen Zeitpunkt aufgehört. Ich möchte mich bei Yamaha, den Sponsoren und beim Team bedanken, dass sie vor einem Jahr noch einmal an mich geglaubt haben." Was hatte Dovi über das Rennen zu erzählen? "Es war wie immer. Ich konnte nicht von A bis Z konstant fahren. Ich hatte die üblichen Probleme beim Abbremsen des Motorrads. Deshalb konnte ich an der Gruppe vor mir nicht dranbleiben. Aber von der Rennmitte bis zum Ende bin ich schneller gefahren als erwartet. Ich konnte also die Gegner hinter mir gut unter Kontrolle halten und meine Position gut verteidigen. Klar, es sind viele Fahrer gestürzt. Aber Platz 12 ist trotzdem eine gute Position für mich."
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Nach dem Rennen war in der WithU-Yamaha-Box der Teufel los. Das Team feierte mit Dovi, es kamen dauernd Weggefährten aus früheren Teams vorbei, um Andrea "Alles Gute" zu wünschen. Auch Marc Márquez scheute den Weg nicht und umarmte seinen ehemaligen Erzrivalen einigermassen herzlich. Ergebnisse MotoGP Misano am 4. September 1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 27 Runden in 41:43,199 min 2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,034 sec 3. Maverick Viñales (E), Aprilia, +4,212 4. Luca Marini (I), Ducati, +5,283 5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,771 6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +10,230 7. Alex Rins (E), Suzuki, +12,496 8. Brad Binder (ZA), KTM, +14,661 9. Jorge Martin (E), Ducati, +17,732 10. Alex Márquez (E), Honda, +21,986 11. Miguel Oliveira (P), KTM, +23,685 12. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +29,276 13. Raúl Fernández (E), KTM, +30,433 14. Stefan Bradl (D), Honda, +31,768 15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +32,547 16. Darryn Binder (ZA), Yamaha, +41,857 17. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +50,559 18. Jack Miller (AUS), Ducati, +53,371 19. Remy Gardner (AUS), KTM, +56,613 20. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +57,304 21. Kazuki Watanabe (J), Suzuki, 1 Runde zurück – Franco Morbidelli (I), Yamaha, 25 Runden zurück – Johann Zarco (F), Ducati, 1. Runde nicht beendet – Michele Pirro (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet – Pol Espargaró (E), Honda, 1. Runde nicht beendet
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