Beirer zu Crew-Chief-Wechsel: Brauchten neue Captains
Während die Fahrerbesetzung bei KTM Factory Racing in der MotoGP für 2026 unverändert bleibt, gab es in den Boxen einige Umbesetzungen. Rennsport-Chef Pit Beirer mit Hintergründen zu den neuen Crew-Chiefs.
Pedro Acosta und Brad Binder für Red Bull KTM Factory Racing – Enea Bastianini und Maverick Vinales für Red Bull KTM Tech3 – so die Piloten-Aufstellung des MotoGP-Projekts der Österreicher auch für 2026.
Doppelt neu besetzt wurde dagegen die wichtige Position des Crew-Chiefs. An der Seite von Brad Binder arbeitet nun der
Gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigte KTM-Rennsportchef die neue Aufstellung hinter den Fahrern für 2026.
Kolumnen
Beirer: "Das Thema "Crew Chiefs" ist jetzt ausgeredet. Es waren nicht alle happy – aber das ist einer großen Struktur auch nicht zu vermeiden. Wir sind zu der Auffassung gekommen, dass wir bei Brad eine Änderung brauchten, weil wir hier immer wieder die gleichen Fehler gemacht haben. Nicht im Sinne der Technik und des Bikes selbst – es geht um die Strategie. Wann fahr ich raus, hinter wem fahr ich raus, und mit welchem Reifen – auch das sind wichtige Punkte. Brad und Andres sind in den vergangenen Jahren zu guten Freunden geworden – für sich ein perfektes Team. Doch das hat auch dazu geführt, dass vieles gar nicht mehr diskutiert wurde. Streit gab es nie, es herrschte eine große Routine – und das wollten wir jetzt aufbrechen."
"Wir schätzen Andres und seine Arbeit extrem, doch mit Brad hat sich die Zusammenarbeit so gestaltet, dass Brad in aller Regel im Rennen am Sonntag das beste Bike vom Wochenende hatte. Fakt ist aber – das ist zu spät. Wir denken, dass Phil hier einen guten Job machen kann und Brad im richtigen Moment zurechtrückt, ihm aber auch weiteres Selbstbewusstsein gibt", so Pit Beirer.
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Auch für Enea Bastianini verspricht sich der Rennsportchef Verbesserungen. "Enea hat mit Andres jetzt einen der erfahrensten Techniker des ganzen Projekts an seiner Seite – ich denke, das wird auch ihn weiterbringen. Ohne Frage hat sein bisheriger Crew-Chief exzellente Arbeit geleistet und mit Enea versucht, die Fahrbarkeit einer Ducati zu erarbeiten. Das wollen wir auch – aber mit dem eigenen KTM-Ansatz und hier ist die neue Zusammenarbeit ein guter Ansatz."
Beirers Fazit zu den Umbesetzungen: "Wir wollten auf keinen Fall eine Bombe zünden und alles neu zusammensetzen. Die Crews sollten zusammenbleiben, aber sie brauchten für neuen Schwung andere Captains."
Keinen Handlungsbedarf sah man bei KTM bei den anderen Mannschaften. Beirer: "Die Kombination Pedro Acosta mit Paul Trevathan war dagegen immer gesetzt. Sie brauchen sicher keinen neuen Schwung. Die beiden sind komplett gleich programmiert – sie würden zusammen alles tun für einen Sieg".
Auch Manuel Cazeaux als erster Technik-Ansprechpartner für Maverick Vinales stand nicht zur Debatte. Pit Beirer: "Wenn wir ehrlich sind, dann haben uns Maverick und Manuel dieses Jahr das Projekt gerettet. Maverick ging mit 15. Plätzen in die Saison, beim dritten Lauf in den USA ging sein Motorrad kaputt und aus diesem Keller sind die beiden nach vorne gekommen. Zu einem Zeitpunkt, als uns und ganz KTM der harte Winter in den Knochen steckte, tauchte Maverick auf einmal auf vierten und fünften Plätzen auf."
"Das war entscheidend. Während Pedro als stärkster Pilot kein Vertrauen zu seinem Bike hatte, fuhr Maverick in Mugello am Hinterrad von Pecco Bagnaia durchs Ziel. Damit konnten wir auch Pedro wieder stärken. Er hat geglaubt und verstanden, dass er damit immer um vierte Plätze fahren kann – und dass esvon dieser Basis von da an weiter nach vorne gehen wird. Und genauso ist es gekommen. Damit hat er sein Zuhause für 2025 und 2026 neu gefunden", fasst der Deutsche zusammen.
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