Ducati hat den Anschluss an die Spitze der Superbike-WM wieder hergestellt. Projektmanager Ernesto Marinelli über Standfestigkeitsprobleme, die Balance-Regel und das Festhalten am 1200-ccm-Twin.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Seit Oktober 2012 (Sylvain Guintoli in Magny-Cours) hat Ducati kein Rennen in der Superbike-Weltmeisterschaft gewonnen. Nach zwei Jahren Entwicklung der 1199 Panigale R und einem neuen technischen Reglement, das nicht zum Nachteil von Ducati ist, hat der Hersteller aus Bologna den Anschluss an die Spitze wieder geschafft.
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Werksfahrer Chaz Davies wurde beim Saisonstart in Australien zweimal Dritter, sein Rückstand auf den Sieger lag jeweils unter einer halben Sekunde. In der WM ist der Waliser nach dem Desaster in Thailand (zwei Stürze) derzeit WM-Sechster. SPEEDWEEK.com sprach mit Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli über den Status quo.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Wir machen unsere ganz normalen Qualitätskontrollen, welche sehr strikt sind für Rennteile. Aber wir reden von Serienteilen. Im Serientrimm müssen diese nicht mal zehn Prozent dessen aushalten, was sie auf der Rennstrecke erleben.
Ihr seid auf der Geraden schneller geworden: Dreht euer Motor dieses Jahr höher? Nein, niedriger. Wie alle anderen auch müssen wir Serienkolben verwenden. Wir haben zirka 300 Umdrehungen verloren, unsere Motoren drehen so um die 12.500/min.
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Müsst ihr weiterhin Gewicht zuladen oder den Luftmengenbegrenzer verwenden? Nein. Das Mindestgewicht beträgt jetzt für alle Motorräder 168 kg. Seit letztem Jahr haben wir keinen Airrestrictor mehr. Die Balance-Regel gibt es nach wie vor. Wenn wir die WM anführen und der Unterschied zum besten Vierzylinder-Hersteller zu groß wird, dann müssen wir den Luftmengenbegrenzer wieder einsetzen. In erster Stufe mit 52 mm, dann 50, dann 48, dann 47 mm. Ohne haben wir einen Einlass von 58 bis 60 mm. Wenn wir auf 52 mm runter müssen, trifft uns das hart. Ab diesem Jahr gibt es auch eine Balance-Regel in der IDM. Könnte diese ein Grund sein, dass Ducati das Interesse an der IDM verliert?
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Diese ganzen Balance-Regeln sind politisch motiviert, die Vierzylinder-Hersteller üben viel Druck aus. Ich halte die Balance-Regel für unnötig, in der Weltmeisterschaft haben wir die letzten Jahre viele verschiedene Hersteller Rennen gewinnen sehen. Es stimmt, dass Ducati in der Vergangenheit viel gewonnen hat. Wir waren aber auch diejenigen, die am Meisten in die Meisterschaft und die Fahrer investiert haben. Deswegen hatten wir die Erfolge auch verdient. Die letzten zwei Jahre beweisen, wie man einen Hersteller durch das technische Reglement kompromittieren kann. Wir wurden wirklich heftig bestraft. Das wird dadurch unterstrichen, dass wir die letzten zwei Saisons kein Rennen gewonnen haben. Auf der Rennstrecke konnte man sehen, dass wir ein gutes Motorrad hatten: Beim Einlenken in die Kurve, auf der Bremse. Nur im Topspeed hatten wir einen massiven Nachteil. Dieser kam durch die Restriktionen zustande. Der Luftmengenbegrenzer war eine Sache. Im Gegensatz zu den Vierzylindern mussten wir letztes Jahr auch mit dem Serienpleuel fahren, das traf uns sogar mehr als der Airrestrictor. Für den Kolben galt das Gleiche. Die Vierzylinder durften Formel-1-Technik mit speziellen Pleueln und super dünnen Kolben benützen, wir nicht.
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Vor vielen Jahren hatten die Vierzylinder 750 ccm und die Twins 1000. Das waren 250 ccm Unterschied. Dann bekamen die Vierzylinder 1000 ccm und die Twins 1200. Der Unterschied schrumpfte von 250 auf 200 ccm. Drückt man das in Prozent aus, ist der Hubraumvorteil der Zweizylinder heute deutlich geringer als damals. Diesem technischen Rahmen stimmten alle damals beteiligten Hersteller zu, auch ihr. Richtig. Dann wurde eine Balance-Regel eingeführt, die nur einen Hersteller betraf – das halte ich nicht für richtig.
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Wir mussten damals zustimmen, weil wir keine andere Wahl hatten. Wir bauen keine Motorräder, um damit Rennen zu fahren. Wir fahren Rennen, um unsere Serienbikes zu promoten. Unsere Geschichte sind Zweizylinder und Desmodromik. Das bauen wir, weil wir glauben, dass unsere Kunden damit mehr Fahrspaß haben. Wir wollen keinen Vierzylinder bauen, sondern eine Ducati. Eine Ducati hat einen bestimmten Charakter. Natürlich kann man drüber diskutieren, ob das die richtigen Motorräder sind, um damit Rennen zu fahren. Man muss nicht unbedingt Rennen fahren mit einem Motorrad, um es gut zu verkaufen. Aber natürlich liegt der Rennsport in unserer DNA, wir wollen Rennen fahren. Wenn uns jemand fragt, weshalb wir keinen Vierzylinder bauen, kann ich die Frage auch umdrehen: Wenn jeder denkt, dass die Twins so große Vorteile haben, weshalb bauen sie dann Vierzylinder? Entweder sind sie alle dumm oder sie sehen im Vierzylinder mehr Potenzial.
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