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DTM 2022: Red Bull, Ferrari und AF Corse am Start

Von Andreas Reiners
2021 fuhr Liam Lawson im Red-Bull-Ferrari

2021 fuhr Liam Lawson im Red-Bull-Ferrari

Nach dem Ärger beim Finale auf dem Norisring war ein Ausstieg ein Thema, doch jetzt sind Red Bull, Ferrari und AF Corse zurück und gehen in eine zweite Saison, erneut mit zwei Autos.

Der Ärger um das Saisonfinale auf dem Norisring ist verraucht, die Fortsetzung der Zusammenarbeit nun offiziell: Red Bull und Ferrari treten auch 2022 gemeinsam mit AF Corse in der DTM an. Das DTM-Starterfeld ist mit nunmehr 29 Autos der Marken Audi, BMW, Mercedes, Ferrari, Lamborghini und Porsche komplett.

Das italienische Traditionsteam setzt unter dem Namen «Red Bull AlphaTauri AF Corse» zwei Fahrzeuge ein. Pilotiert werden die beiden Ferrari 488 vom Brasilianer Felipe Fraga, der die gesamte Saison fährt, sowie vom Neuseeländer Nick Cassidy, der bei sechs von acht Rennveranstaltungen an den Start geht.

Fraga wird die Rennen mit Red Bull-Lackierung und der Startnummer 74 bestreiten, GT-Routinier Cassidy kommt in den Farben von Red Bulls Premium-Modemarke AlphaTauri und der Startnummer 37 zum Einsatz.

Der Brasilianer Felipe Fraga startete seine Karriere im Kartsport, ehe er in den GT-Sport wechselte. 2016 gewann der 26-Jährige die brasilianische Stockcar-Serie, Anfang des Jahres erst gewann er die 60. Ausgabe der 24 Stunden von Daytona in der LMP3-Klasse. Fraga hat in den vergangenen Jahren mit Erfolgen wie dem zweiten Platz in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2021 (LMGTE Am) auf der europäischen Bühne geglänzt.

«Ich bin wirklich sehr glücklich hier fahren zu dürfen. Es ist eine große Chance für mich, sogar die größte meiner bisherigen Karriere, und ich möchte es gut machen», sagt Fraga vor seinem DTM-Debüt. «Ich kann keine Ergebnisse vorhersagen, aber ich bin hier, weil ich um Siege kämpfen möchte und ich weiß, dass wir es mit Red Bull AlphaTauri AF Corse schaffen können – so wie letztes Jahr. Warum also nicht auch in dieser Saison wieder?»

Nick Cassidy ist zweimaliger Champion in der Toyota Racing Series und holte sich die «triple crown» der Titel in Japan – Super Formula, Super GT und All-Japan Formula 3. Er gilt als absoluter GT-Profi und konnte vergangene Saison bereits bei zwei DTM-Rennen auf sich aufmerksam machen.

Zum Finale am Norisring ersetzte Cassidy den Thailänder Alex Albon, der zurück in die Formel 1 wechselte. Da der 27- jährige Cassidy neben der DTM auch in der Formel E startet, wird der Neuseeländer an mindestens zwei Rennwochenenden ersetzt. «Ich freue mich riesig, wieder in der DTM zu sein. Als Rennfahrer wünscht man sich nichts mehr, als viel zu fahren. Ich bin sehr zufrieden mit den diesjährigen Programmen und denke, dass es mir helfen wird, immer mein Bestes zu geben.»

Die Bilanz des Ferrari 488, der seit 2016 vom Team von Amato Ferrari in verschiedenen Disziplinen eingesetzt wird, ist beeindruckend: 770 Starts, 429 Siege und 107 Titel. Mit dem Fahrer-Duo möchte die italienische Mannschaft an die Erfolge anknüpfen, den DTM-Team-Titel verteidigen und den Fahrer-Titel für sich entscheiden.

Den Fahrer-Titel 2021 verlor AF Corse im letzten Rennen auf dramatische Art und Weise, nachdem Liam Lawson kurz nach dem Start von seinem Titelrivalen Kelvin van der Linde abgeschossen wurde. Maximilian Götz fuhr anschließend dank einer Mercedes-Teamorder zum Titel.

Nach dem Skandal-Finale musste DTM-Chef Gerhard Berger in den Wochen danach die Scherben aufkehren. Nicht nur die Fans waren sauer nach den Vorkommnissen auf dem Stadtkurs, sondern auch die Verantwortlichen bei AF Corse, Ferrari und Red Bull.

Ein Ausstieg war eine Option, wurde nach reiflicher Überlegung aber verworfen. Für die DTM-Verantwortlichen war das kein Selbstläufer, denn natürlich mussten Berger und Co. nach dem Finale etwas unternehmen. In Gesprächen wurden die Geschehnisse aufgearbeitet.

«Wenn so etwas passiert, wie es passiert ist, musst du proaktiv an die Sache herangehen, mit allen Beteiligten sprechen», sagte DTM-Manager Frederic Elsner. «Der einen Partei gelingt es vielleicht schneller, zu sagen: 'Schwamm drüber!' Der anderen eher weniger. Nach dem Saisonfinale war es sicher nicht das einzige Gespräch, das wir führen mussten», verriet er.

Elsner weiter: «Dass die beiden globalen Marken Red Bull und Ferrari in der DTM zum zweiten Mal in Folge gemeinsame Sache machen, freut uns enorm. Die Bilanz des Teams spricht für sich. Die Kämpfermentalität, die diese Mannschaft bereits 2021 konstant gezeigt hat, ist beeindruckend und die Fahrer fantastisch. Die festen Teams und Fahrer für die neue Saison stehen nun alle fest und beim Betrachten der Starterliste glaube ich ganz stark an spannende Rennen, großartige Kämpfe und tolle Events.»


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