Martin Haarahiltunen: «Zur Hälfte kotzt es mich an»
Dass ein Newcomer den Russen kurz vor der Halbzeit des Eisspeedway-Grand-Prix am dichtesten auf den Fersen ist, war nicht zu erwarten. Der Schwede Martin Haarahiltunen hat auch nicht daran geglaubt.
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Die zweifache Finalteilnahme beim Astana-GP in Kasachstan scheint keine Zweitagesfliege gewesen zu sein. Auch in Togliatti bewies Martin Haarahiltunen, dass er sich in die Weltelite katapultiert hat. Man sah aber auch, dass er zu seinem gewaltigen Talent noch dazulernen muss. Vor allem in puncto Motorradabstimmung sind die Russen meilenweit voraus, besonders auf russischem Hardcore-Eis.
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Während in Astana auf weichem Kunsteis in einer klimatisch geregelten Halle die Rennbahn auch zum Finale noch einer deutschen Autobahn glich, sah das Natureis in Togliatti bei Temperaturen von minus 20 Grad in der Nacht ganz anders aus. Sogar zu Fuß war es nach dem Rennen kaum möglich über das Eis zu laufen, ohne sich einen gescheiten Sprunggelenksbruch zuzuziehen, so tief und hart waren die Fahrrillen. Die Federung der Eisspeedwaymaschinen muss ganze Arbeit leisten, damit die Piloten die Kontrolle in den Kurven behalten können. Da die Russen jede Woche auf ähnlichem Eis fahren, sind sie vom Erfahrungsschatz in Sachen Abstimmung um Welten besser.
"Zur einen Hälfte kotzt mich das Ergebnis an, zur anderen Hälfte bin ich sehr zufrieden", sagte der hyperaktive Haarahiltunen zu SPEEDWEEK.com mit einem Augenzwinkern. Er hat wegen eines Ausfalls die Semifinalteilnahme im Togliatti-GP am Samstag verspielt. "Am Sonntag liefen die Motorräder wesentlich besser, nur habe ich einige Fehler auf der Bahn gemacht. Im letzten Lauf ist der Methanolschlauch abgegangen. Das war mein Fehler, daraus muss ich lernen. Ich habe aber ein gutes Gefühl, ich glaube in Europa wird es wieder gut funktionieren. Ich habe an dem Wochenende viel dazugelernt, wie man auf schlechtem Eis fährt. Wir haben einige Änderungen am Motorrad und an der Federung vorgenommen."
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Mit dem fünften Platz in der WM-Wertung übertrift er selbst seine kühnsten Erwartungen in seinem ersten Jahr als Grand-Prix-Fahrer: "Ich weiß, ich kann ganz gut fahren, aber ich bin noch relativ unerfahren, von daher habe ich nie damit gerechnet. Ich habe keinen Druck, fahre einfach zum Start, danach bin ich nur noch fokussiert."
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