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Berlin-GP: Jetzt drei Fahrer punktgleich WM-Leader

Von Thorsten Horn
​ Nach fünf Siegen in Folge wurde Weltmeister Dmitrij Koltakov am zweiten Tag der Eisspeedway-WM in Berlin von seinem russischen Landsmann Dinar Valeev besiegt. Hans Weber zeigte eine erneut starke Leistung.

Im rein-russischen Finale wies der mit 23 Jahren jüngste der Top-Fahrer der Eisspeedway-Nation Nummer 1, Dinar Valeev, vor rund 3800 Fans Daniil Ivanov, Dmitrij Koltakov und Dmitrij Khomitsevich in die Schranken. Damit endete gleichzeitig die Siegesserie von Koltakov, welche der Weltmeister in Berlin vorzuweisen hatte. 2017 und 2018 sowie am Samstag hieß der Sieger bei den WM-Läufen in der Bundeshauptstadt jeweils Koltakov.

Doch Sonntag war nicht sein Tag. Schon in den Vorläufen ließ der dreifache Champion drei Punkte in Duellen mit seinen Landsleuten liegen. In seinem Halbfinale stahl ihm Ivanov einen weiteren Zähler. Im Finale waren dann der Sieger des anderen Halbfinales, Dinar Valeev, sowie wiederum Ivanov schneller.

«Das Rennen war sehr hart für mich, weil das Eis ziemlich weich war», hielt Koltakov fest. «Das soll keine Ausrede sein, aber ich fahre lieber auf sehr hartem Eis. Außerdem war es bei dem Regen schwierig zu überholen, denn wenn man keinen so guten Start hatte und hinterherfuhr, war die Brille schnell zu. Aber egal, wir haben noch vier Rennen zu bestreiten und liegen gleichauf in Front. Das werden noch interessante Rennen.»

Valeev kam mit den Bedingungen sehr gut zurecht. Nach seinem zweiten Saisonsieg, gleichbedeutend mit dem zweiten seiner noch jungen Karriere, sagte er: «Ich mag dieses Eis, nicht unbedingt von der Härte, aber weil es ziemlich schnell kaputt und ruppig war. Ich mag es, auf dem Eis Motocross zu fahren. Mein Motorrad war perfekt abgestimmt, sodass es trotz der vielen Schläge gut lag.»

Mit 97 WM-Punkten liegen nun Koltakov, Valeev und der Tagesdritte Ivanov punktgleich an der Tabellenspitze.

Wie am Samstag wurde «Eishans» Johann Weber bester Nicht-Russe, wenngleich es diesmal nicht bis ins Finale reichte. Seine ersten drei Heats gewann der Bayer, womit die Basis fürs Halbfinale gelegt war. In seinem letzten Vorlauf berührte er beim Start allerdings das Band, was mit einer Disqualifikation bestraft wurde. In seinem Halbfinale wollte er zum nächsten großen Schlag ausholen, doch der spätere Sieger Valeev und Khomitsevich waren einen Tick stärker.

Dennoch zog Weber ein positives Fazit: «Wenn man im Halbfinale steht, will man natürlich noch ein bisschen mehr, aber leider hatte ich einen blöden Hackler, da waren die Russen vor mir weg. Aber das gehört dazu – shit happens. Mit meinen zwölf Punkten bin ich sehr zufrieden, das war eine starke Sache. Auch nach meinen ersten drei Läufen mit Punktemaximum auf dem Tableau zu erscheinen, war ein tolles Gefühl. Das war ein echt geiles Wochenende mit richtig tollen Fans. Die Stimmung war einfach der Wahnsinn. So macht das Spaß.»

Während Max Niedermaier vom Team Eisspeedwayunion Berlin fünf Punkte einfuhr, konnte Wildcard-Pilot Tobias Busch einen Ehrenpunkt holen.

Nach ihren Stürzen am Samstag waren der Schwede Martin Haarahiltunen mit einem Mittelhandbruch, der operiert werden muss, und der Russe Andrey Shishegov mit einer mehrfach gebrochenen Hand und einem ausgekugelten Finger nicht am Start, sodass die Reserve-Fahrer Markus Jell und Marc Geyer regelmäßig ans Startband rollen durften. Der seit Donnerstag Deutsche Meister Markus Jell hatte am Samstag bei einem Kurzeinsatz sein Motorrad mit Rahmenbruch im Wesentlichen schrottreif gemacht. Mit dem Ersatzbike des Schweden Niclas Svensson schaffte er starke vier Punkte. Der Hesse Marc Geyer stand nach einem Sturz in seinem ersten Heat ebenfalls ohne Motorrad da, ihm half Martin Haarahiltunen aus der Patsche.

Ergebnisse Eisspeedway-GP Berlin/D:

Vorläufe: 1. Daniil Ivanov (RUS), 15 Punkte. 2. Dmitrij Khomitsevich (RUS), 14. 3. Dinar Valeev (RUS), 13. 4. Dmitrij Koltakov (RUS), 12. 5. Hans Weber (D), 11. 6. Niclas Svensson (S), 10. 7. Stefan Svensson (S), 8. 8. Ove Ledström (S), 8. 9. Nikita Toloknov (RUS), 7. 10. Franz Zorn (A), 7. 11. Max Niedermaier (D), 5. 12. Markus Jell (D), 4. 13. Stefan Pletschacher (D), 2. 14. Charly Ebner (A), 2. 15. Tobias Busch (D), 1. 16. Marc Geyer (D), 1.

1. Halbfinale: 1. Ivanov 3. 2. Koltakov 2. 3. N. Svensson 1. 4. S. Svensson 0.

2. Halbfinale: 1. Valeev 3. 2. Khomitsevich 2. 3. Weber 1. 4. Ledström 0.

Finale: 1. Valeev 3. 2. Ivanov 2. 3. Koltakov 1. 4. Khomitsevich 0.

Stand nach 6 von 10 Rennen: 1. Koltakov, Valeev und Ivanov, je 97. 4. Khomitsevich 93. 5. Toloknov 59. 6. Weber 53. 7. Martin Haarahiltunen (S), 46. 8. S. Svensson 41. 9. N Svensson 38. 10. Andrey Shishegov (RUS), 36. 11. Ledström 35. 12. Konstantin Kolenkin (RUS), 22. 13. Niedermaier und Zorn, je 19. 15. Ebner 16. 16. Dmitrij Borodin (RUS), 11. 17. Pletschacher 9.

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