MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Pascal Wehrlein über sein Aus: «Das tut mir sehr weh»

Von Mathias Brunner
Pascal Wehrlein kann nicht mehr für Sauber fahren

Pascal Wehrlein kann nicht mehr für Sauber fahren

​Sauber-Fahrer Pascal Wehrlein hat am Freitagabend erkannt: Es geht nicht, sein Trainingsrückstand würde eine GP-Distanz nicht zulassen. Der Deutsche sagt: «Eine Entscheidung, die mir sehr weh tut.»

Für Pascal Wehrlein ist das Australien-GP-Wochenende nach zwei freien Trainings zu Ende. Am Freitagabend musste der Sigmaringer einsehen – es geht nicht, der Trainingsrückstand ist zu gross, um in Melbourne eine GP-Distanz durchzustehen.

Ab dem dritten freien Training sitzt Ferrari-Reservist Antonio Giovinazzi im Sauber.

Wehrlein sagt am Samstagmorgen: «Wir haben zusammen entschieden, dass ich dieses Rennen auslasse. Ich habe dem Team am Freitagabend gesagt, dass ich mich noch nicht fit genug fühle, um das Rennen mit maximaler Leistung zu fahren. Daher steige ich aus. Ich werde nun in der kommenden Woche in Europa hart trainieren und am Freitag in China wieder im Wagen Platz nehmen. Und dann sehen wir weiter. Die Entscheidung ist zwischen mir und dem Team gefallen, Ärzte waren nicht involviert.»

«Ich erkannte einfach in längeren Läufen, dass die Fitness noch nicht genug ist. Und das ist eben der Unterschied zu den Testfahrten in Spanien. Da bin ich nicht so lange gefahren wie hier, und bei Tests musst du auch nicht immer volle Kanne fahren. Hier schon. Und ich bin in Barcelona natürlich auch keine 58 Runden am Stück gefahren. Aber wenn ich nicht meine volle Leistung bringen kann, dann muss ich dem Team gegenüber fair sein und sagen – es geht einfach nicht. Wenn ich das durchstiere, und ab einem gewissen Punkt im Grand Prix bin ich nur noch mit meinem Körper beschäftigt, nicht mit meiner eigentlichen Aufgabe als Rennfahrer, dann ist das nicht gut für mich und auch nicht gut für den Rennstall.»

«Ich bin einfach noch immer im Trainingsrückstand. Wenn du nicht trainierst, dann bist du schnell im Hintertreffen. Allerdings kommt die Form auch bald zurück. Von daher hoffe ich, dass das Training in der kommenden Woche reicht, um dann in Shanghai wieder im Vollbesitz meiner Kräfte zu sein.»

«Wer weiss, wie ehrgeizig ich bin, der kann nachfühlen, wie sehr mir diese Entscheidung weh tut. Zumal ich keine Schmerzen habe. Aber ich weiss einfach, dass ich nicht über 58 Rennrunden oder zwei Stunden einsatzfähig sein kann. Daher ist es sinnlos.»

Teamchefin Monisha Kaltenborn sagt: «Das ist für unser Team keine einfache Situation. Aber wir haben extrem grossen Respekt davor, dass Pascal uns das so offen und ehrlich gesagt hat, für einen so ambitionierten Piloten ist das gewiss keine einfache Entscheidung.»

Das Ziel für Antonio Giovinazzi gemäss Kaltenborn: «Er soll das Rennen durchfahren. Viel mehr erwarten können wir von ihm nicht, auch für ihn ist das ja sehr überraschend gekommen.»

Der Italiener erhielt die Nachricht von Sauber am Samstagmorgen, «nachdem wir die Erlaubis der FIA erhalten haben», so Monisha Kaltenborn.

Die letzten Italiener am Start eines Grand Prix: Jarno Trulli und Tonio Liuzzi in Brasilien 2011.

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