Lachnummer T-Flügel: FIA greift ein, Haas baut um

Von Mathias Brunner
​Aus Sicherheitsgründen können die Regelhüter des Autoverbands FIA technische Errungenschaften von heute auf morgen verbieten. Haas wurde in Australien gebeten, den hässlichen T-Flügel zu demontieren.

Formel-1-Champion Damon Hill nennt den Zusatzflügel spöttisch «Kleiderbügel» – jenes Flügelchen am Ende der Haiflossen, welches eine Lücke im Reglement ausnützt und die Luft besser Richtung Heckflügel kanalisieren hilft.

Schon bei den Testfahrten in Spanien fiel an den Rennern wie Mercedes, Williams, Ferrari oder Haas bei Zeitlupenaufnahmen ins Auge – die querstehenden, filigranen Zusatz-Elemente, auch T-Flügel genannt, verwinden sich bedrohlich.

Mitte März schrieb ich nach einer Frage eines SPEEDWEEK.com-Lesers: «Einen Ansatzpunkt zum Eingreifen erkenne ich bei der Flexibilität dieser Elemente. Während sich auch die Haiflossen verwinden, aber nicht auf beunruhigende Art und Weise, wirken die Kleiderbügel überaus zerbrechlich. Sie bewegen sich stark. Die FIA kann hier den Hebel ansetzen: Unter dem Vorwand kompromittierter Sicherheit liessen sich diese Flügelchen von heute auf morgen verbieten.»

Auf eine entsprechende Frage an Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting sagte der Engländer in Australien am Donnerstag: «Unser technischer Delegierter Jo Bauer schaut sich das derzeit an.»

Was der Deutsche dann sah, reichte ihm: TV-Bilder aus dem Albert-Park belegten, wie sich die T-Flügel an den Haas-Rennern von Kevin Magnussen und Romain Grosjean markant verbiegen. Daraufhin wurde die FIA beim Haas-Rennstall vorstellig und bat darum, die T-Flügel zu demontieren.

Haas-Teamchef Günther Steiner: «Wir sind die T-Flügel in Barcelona gefahren, ein Problem gab es damit nicht. Hier mussten wir sie wegnehmen, weil befunden wurde, dass sich die Flügel zu stark bewegen. Anhand der Daten sehen wir, dass die Flügel etwas bringen, also wollten wir sie baldmöglichst wieder anbringen. Dazu haben wir die Flügel verstärkt.»

Aber der Haas-Renner kann auch ohne T-Flügel schnell sein: Romain Grosjean fuhr im zweiten freien Training die achtschnellste Zeit.

Am Samstagmorgen hatte Haas den Flügel verstärkt, der Kleiderbügel war zurück am US-amerikanischen Rennwagen. Romain Grosjean fuhr damit die siebtbeste Zeit.

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