Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Nach Steuer-Betrug: Ecclestone kauft Briatore-Yacht

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone und Flavio Briatore 2017 in Baku

Bernie Ecclestone und Flavio Briatore 2017 in Baku

​Ein Gericht in Genua hat 2015 den Unternehmer Flavio Briatore der Steuerhinterziehung für schuldig befunden, der ging in Berufung. Eine damals beschlagnahmte Yacht ist nun verkauft – an Bernie Ecclestone.

Der Fall hatte in Italien grossen Wirbel verursacht: Der langjährige Formel-1-Teamchef Flavio Briatore – 1994 und 1995 mit Michael Schumacher und Benetton, 2005 und 2006 mit Fernando Alonso und Renault Weltmeister geworden – habe mit seiner Yacht «Force Blue» Steuern hinterzogen. Zu diesem Urteil kam das Strafgericht Genua im Jahre 2015 und verurteilte den erfolgreichen Geschäftsmann zu einem Jahr und elf Monaten Haft auf Bewährung. Neben Briatore standen damals vier weiteren Personen vor Gericht, drei davon wurden ebenfalls verurteilt. Briatore ging in Berufung. 2018 wurde das Urteil auf 18 Monate verringert. Auch gegen dieses Urteil legte Briatore Berufung ein, damit landet der Fall vor dem Obersten Gerichtshof in Rom, das ein Urteil auf 9. Juni 2021 angekündigt hat.

Und darum geht es: Im Mai 2010 wurde die 63-Meter-Yacht «Force Blue» in der ligurischen Hafenstadt La Spezia von den italienischen Finanzbehörden beschlagnahmt. Die Yacht gehörte der Firma «Autumn Sailing Ltd.», eingeschrieben auf den Cayman-Inseln, welche das Boot Briatore vermietete, die «Force Blue» war als Charter-Yacht gemeldet. Auf diese Weise waren Steuervergünstigungen möglich.

Die Richter urteilten, die Yacht sei jedoch mehrheitlich für private Zwecke benutzt worden – genauer geht es um den Zeitraum zwischen Juli 2006 und Mai 2010. Für den Gebrauch in italienischen Gewässern als normaler Besitzer hätte Briatore Steuern zahlen müssen. Am Gericht war von 3,6 Millionen Euro die Rede.

Ende Dezember 2020 hat das Berufungsgericht Genua beschlossen: Das beschlagnahmte Boot wird versteigert, weil die Instandhaltungskosten sehr hoch sind. Der Staat brachte das Boot 2019 wieder zu Wasser, um durch einen begrenzten Charter-Dienst diese Kosten zu decken. Das klappte im ersten Jahr auch. Aber 2020 war das vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie nicht mehr möglich.

Briatores Anwälte versuchten vergeblich, diese Versteigerung zu verhindern. Briatore bot auch an, die Instandhaltungskosten zu übernehmen.

Nun berichten italienische Medien: Die Yacht sei verkauft, an Briatores Freund, den langjährigen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone. Die Yacht (Baukosten 20 Millionen Euro) ging angeblich für 7,49 Millionen an den 90jährigen Ecclestone.

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