FIA will neues Nasenreglement für 2015

Von Petra Wiesmayer
Die sprichwörtlichen Auswüchse, die das neue Reglement bei den Nasen der neuen Formel-1-Autos hervorgebracht hat, sollen laut FIA-Renndirektor Charlie Whiting nächstes Jahr wieder verschwinden.

So hatte man sich das bei der FIA wohl nicht gedacht, als man das neue technische Reglement formulierte und hatte sicher nicht damit gerechnet, dass es derartige Interpretationen herausfordern würde und die Nasen der Boliden – mit nur wenigen Ausnahmen – ebenso vielfältig wie unansehnlich sein würden. Unter dem Motto «lieber hässlich und schnell als schön und langsam» haben sich die Designer einiges einfallen lassen und so haben wir dieses Jahr nun Ameisenbären, Nasenbären, Tapire, Rochen, Staubsauger, Dildos oder auch Gabelstapler in der Startaufstellung.

Schön ist etwas Anderes, aber die, die schon wussten, was kommen würde, hatten uns vorgewarnt. «Es ist eine Schande, wenn die Regeln zu teilweise so hässlichen Lösungen zwingen. Aber unterm Strich geht es auch für uns um Leistung, nicht um Stil. Also müssen wir uns dem beugen», hatte Red-Bull-Racing-Chefdesigner Adrian Newey bereits vor der Enthüllung der neuen Autos gesagt und auch bei der FIA wusste man schon sehr früh, dass die Nasengeneration 2014 alles andere als ästhetisch sein würde.

«Als wir die ersten Exemplare der Nasen bei den Crashtests gesehen haben, waren wir geschockt», wird ein Sprecher der Motorsportbehörde von «auto, motor und sport» zitiert. Der kollektive Aufschrei der Fans war groß, allerdings denken die Verantwortlichen bei der FIA offenbar schon über eine weitere Regeländerung für nächstes Jahr nach. Dies geschieht jedoch nicht wegen der Ästhetik, sondern wegen der Sicherheit, wie FIA-Renndirektor Charlie Whiting betont.

«Wir können uns als Regelhüter nicht den Kopf darüber zerbrechen, ob die Nase ästhetisch aussehen oder nicht. Was uns aber umtreibt ist, ob sie den Zweck erfüllen, den wir mit den Regeln beabsichtigt haben. Wir wollten die Gefahr des Aufsteigens bei einem Auffahrunfall verringern», sagte Whiting gegenüber «auto, motor und sport».

«Alle Nasen haben den Crashtest bestanden. Sie erfüllen den Buchstaben des Gesetzes. Solange eine Konstruktion nicht gefährlich ist, müssen wir damit leben, dass die Nasen so aussehen wie sie aussehen», erklärt der Brite weiter. «Wir haben in guter Absicht gehandelt, aber wir sind keine Designer. Die wollen so viel Luft wie möglich unter dem Auto durchbringen und reduzieren alles, das dem im Weg steht.»

Grund für die Änderung beim Reglement war, dass die FIA die Frontpartien der Autos aus Sicherheitsgründen niedriger haben wollte, um bei einem Unfall zum Beispiel das Aufsteigen der Boliden zu verhindern. Ob dieses Ziel erreicht wurde, wird sich zeigen, da viele Teams den vorderen Teil der Nase derart weich ausgelegt haben, dass sie kaum einem Crash standhalten würde und der harte Teil der Front ist ebenso hoch ist wie bisher.

Für 2015 will die FIA deshalb das Reglement noch einmal abändern. «Zum Beispiel, dass wir Symmetrie einfordern, dass wir für die ersten 150 Millimeter der Knautschzone nicht nur eine maximale, sondern auch minimale Verzögerung vorschreiben, und dass wir die für die Höhe relevante Fläche nicht nur vergrößern, sondern mehrere dieser Flächen auch weiter hinten verlangen», führt Whiting aus. «Dann würden die abrupten Übergänge von einem Querschnitt zum anderen vermieden.»

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