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Kimi Räikkönen: Böse Gerüchte über Ferrari

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen in einem UPS-Flieger

Kimi Räikkönen in einem UPS-Flieger

Ferrari-Star Kimi Räikkönen vor dem USA-GP in Austin (Texas): «Wer behauptet, dass die Windkanalergebnisse des 2015er Auto schlecht sind, hat den Wagen sicher nicht entworfen.»

Für Kimi Räikkönen begann die Reise nach Amerika etwas ratlos vor einer Maschine: Die Einwanderungsbehörden in Chicago haben die meisten Schalter durch Automaten ersetzt, und so stand der Finne nach seinem Flug von Zürich in die «windy city» zunächst mal vor einem grossen Display, mit einem Gesicht wie ein Fragezeichen. Später besuchte der Formel-1-Champion von 2007 die Transportspezialisten von UPS, samt Besuch im Cockpit eines Fliegers. Zum Überflieger in Austin fehlt ihm 2014 einiges ...

Kimi, was erwartest du vom kommenden Wochenende?

Ich hoffe auf ein problemfreies Training, in welchem wir in Ruhe an der Abstimmung arbeiten können. Dann sollten wir auch im Rennen stark sein.

Es ist davon die Rede, dass Fernando Alonso vielleicht ein Jahr Pause einlegt. Du bist damals sogar zwei Jahre lang nicht Formel 1 gefahren. War es schwierig, danach wieder auf Speed zu kommen?

Für mich nicht. Klar brauchst du einige Zeit, um alle Automatismen wieder zu aktivieren. Wir hatten auch kleine Probleme, zudem war es für mich ein neues Team. Aber ich finde nicht, dass mir die Pause damals geschadet hat.

Es ist gemäss Gerüchten davon die Rede, dass die Windkanaldaten des neuen Ferrari nicht sehr ermutigend seien. Was kannst du dazu sagen?

Gerüchte gibt es in dieser Branche immer. Ich habe 100 Prozent Vertrauen in die Menschen bei Ferrari. Die Leute reden viel, aber diese Menschen haben den neuen Wagen nicht entworfen und stehen auch nicht im Windkanal. Ich bin überzeugt, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto bauen können. Ob es reicht, ob die Gegner zu schlagen? Das wird die Zeit zeigen. Wir wissen, dass wir eine Menge Arbeit haben. Und wir haben aus diesem Jahr viel gelernt. Die Leute können noch so sehr über Windkanaldaten reden – bis die 2015er Renner auf der Teststrecke sind, weiss doch keiner, was Sache ist.

Sebastian Vettel und du sind befreundet. Was würde es ändern, wenn er Ferrari-Fahrer werden würde?

Es stimmt, von allen Fahrern kenne ich Seb am besten, und wir unternehmen auch etwas zusammen, wenn die Formel 1 kein Thema ist. Aber was es ändern würde, das ist bislang reine Spekulation. Wenn wir etwas mehr wissen, können wir vielleicht über dieses Thema nochmals sprechen. Sonst werde ich nur in diese Spekulationen mit hinein gezogen, und das will ich nicht.

Es geht darum, gegen einen Freund zu fahren.

Ja, aber das ist ja heute schon so, ungeachtet dessen, in welchem Auto er sitzt. Und für mich macht es auch keinen Unterschied, ob einer mein Freund ist oder ob er ein Fahrer ist, mit dem ich vielleicht schon Schwierigkeiten hatte. Ein Gegner ist ein Gegner.

Hast du eigentlich noch Freude am Rennsport?

Klar sind die Ergebnisse nicht, was ich mir erwartet hatte. Aber meine Entscheidung, zu Ferrari zurück zu gehen, war die Richtige. Ich habe sie keine Sekunde bereut. Ich bin glücklich bei Ferrari. Und wenn ich schon keine Siegchance habe, dann lieber in einem Ferrari als in irgend einem anderen Wagen.

Was genau passt denn einfach nicht in diesem Auto?

Es sind viele kleine Dinge, manche davon an der Vorderachse. Einige Dinge lassen sich mit diesem Wagen nicht mehr regeln, da muss ich für 2015 warten. Aber ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, was genau die Hintergründe sind.

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