Sauber-Chaos: Giedo van der Garde vertragsbrüchig?
Vom angeblich so guten Verhältnis zwischen dem Holländer Giedo van der Garde und dem Sauber-Rennstall sind nur noch hohle Worte übrig. Jetzt wird es richtig schmutzig.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Es klingt wie ein Hohn, wenn der Holländer Giedo van der Garde davon spricht, welch gutes Verhältnis er mit Sauber habe. Gewiss, die Schweizer werden ihn innig dafür lieben, sollte morgen ihr Rennmaterial auf seine Klage hin beschlagnahmt werden! Fakt ist vielmehr, dass es im Rechtsstreit zwischen dem Rennfahrer und dem Rennstall nun richtig schmutzig wird.
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Nachdem das Berufungsgericht festgehalten hat, man müsse Giedo van der Garde fahren lassen, ist weiter unklar, ob der Holländer auch wirklich morgen Freitag zum ersten Training des Australien-GP antreten wird. Denn der Autoverband FIA folgt beim Ausstellen des Formel-1-Führerscheins namens Superlizenz einem strengen Ablauf. Ob der so rasant eingehalten werden kann, um dem Holländer morgen ein Training zu ermöglichen, ist eher fraglich. Lässt man den 29-Jährigen ohne Lizenz fahren, kann die FIA gleich auch die restlichen Regeln aus dem Fenster kippen. Natürlich ist das nur eine Formsache, aber so ist das nun mal mit Regeln. An der fachlichen Kompetenz von van der Garde, auch ohne Testfahrten einen Sauber-Renner zu lenken, zweifelt keiner. Natürlich kann er das.
Fährt Giedo van der Garde jedoch nicht, so wird er möglicherweise selber vertragsbrüchig: in seinem Vertrag für die Rennsaison 2015 dürfte wie üblich in solchen Vereinbarungen verankert sein, dass er bei sämtlichen Läufen antritt. Kann er aber nicht ohne Lizenz.
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Sauber könnte überdies ?rechtliche Schritte in Erwägung ziehen, weil sich Giedo van der Garde rechtlich gegen den geplanten Arbeitgeber gewandt hat. Auch dies kann bei den üblichen Formulierungen von Fahrerverträgen als Kündigungsgrund ausgelegt werden. In den Verträgen gibt es in der Regel eine Klausel, die besagt, dass der Fahrer nichts tut, um dem Ruf des Rennstalls zu schaden.
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Der Schweizer Rennstall geht offenbar davon aus, morgen mit den Stammfahrern anzutreten: in der Meldeliste der FIA stehen Marcus Ericsson und Felipe Nasr.
Die Anwälte von van der Garde haben einen Antrag eingereicht, um das Material von Sauber beschlagnahmen zu lassen, sollte er nicht fahren dürfen. Wird Sauber morgen ein Auto in der Box stehen lassen ohne Fahrer? Dann könnten die Schweizer sagen – bitte, hier ist der Wagen, so wie es vom Gericht erzwungen wird, leider aber kann Giedo nicht fahren, weil er ja keine Lizenz hat. Des Ärgers nicht genug: Würde Sauber so vorgehen, wer muss dann zuschauen? Nasr oder Ericsson? Und wie reagiert der entsprechende Fahrer auf die Zwangspause? Steht Sauber dann vor der nächsten Klage?
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Richter Clyde Croft will sich morgen ab 10.30 Uhr Lokalzeit (zwei Stunden vor Trainingsbeginn) den Antrag auf Beschlagnahmung des Sauber-Materials weiter anhören. Schon heute hat er verfügt, dass Sauber eine komplette Liste des Materials einreichen muss. Die Anwälte von Giedo van der Garde haben auch vollmundig von einer möglichen Gefängnisstrafe für Teamchefin Monisha Kaltenborn gesprochen. Sauber will sich im weiteren Verlauf des Tages zu den jüngsten Entwicklungen äussern.
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