Ferrari-Absage für Kimi Räikkönen: Taktischer Fehler?

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

Die Spekulationen in Italien werden immer wilder: Bereits wird behauptet, dass nur noch ein Wunder Kimi Räikkönens Posten als Ferrari-Fahrer 2016 retten könne. Aber wie soll Ferrari vorgehen?

An der offiziellen Einstellung hat sich nichts geändert. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat jetzt bereits mehrfach festgehalten: «Es gibt keine Frist, was die Zukunft von Kimi Räikkönen angeht. Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden wir seine Position einschätzen und dann eine Entscheidung fällen, ob wir mit ihm weitermachen.»

Es ist kein Geheimnis – Ferrari kann eine Option auf die Dienste des Weltmeisters von 2007 ziehen. Kimi ist längst gleichmütig: «Es liegt nicht in meiner Hand, was geschieht. Mehr als mein Bestes geben, das kann ich nicht.»

Italienische Berichterstatter wollen herausgefunden haben, dass Ferrari eine Entscheidung noch vor der Sommerpause fällen wolle. Ferrari bestätigt das nicht, dementiert es jedoch auch nicht.

Wenn dem so wäre, hätte Kimi Räikkönen noch die beiden Rennen in Silverstone vom kommenden Wochenende sowie in Ungarn von Ende Juli, um sich in die Auslage zu stellen.

Doch es regen sich Stimmen, ob eine so frühe Entscheidung von Ferrari wirklich klug wäre: Wenn Kimi noch im Juli eröffnet würde, dass er 2016 nicht mehr erwünscht sei, wie motiviert wäre der Finne dann in der zweiten Saisonhälfte?

Für Räikkönen spricht das gute Verhältnis zu Sebastian Vettel. Der Deutsche wird in Sachen Fahrer gewiss um seine Meinung gebeten, aber die Entscheidung liegt letztlich bei Ferrari-Präsident Sergio Marchionne und bei Teamchef Maurizio Arrivabene.

Arrivabene hat am Red Bull Ring festgehalten, dass man nicht nur Zahlen alleine betrachte, es gehe auch darum, wie gut sich ein Pilot ins Team eingliedern könne. Kimi-Gegner würden hier ins Feld führen, dass Räikkönen mit Kritik in aller Öffentlichkeit nicht spart – weder am Funk noch gegenüber den Medien. Nicht alle im Rennstall halten das für konstruktiv.

Ferrari dementiert die Geschichte, wonach man Räikkönen ein niedrigeres Grundgehalt mit mehr Prämien pro Punkt offeriert habe. Am Red Bull Ring faltete Räikkönen einen Journalisten der «Gazzetta dello Sport» zusammen, weil die Zeitung berichtet hatte – Kimi dürfe nur dann bleiben, wenn er ein tieferes Salär akzeptiere. Der 20fache GP-Sieger zischte: «Haben Sie meinen Vertrag gesehen? Nein? Dann schreiben sie auch nicht so einen Blödsinn!»

Und wenn wir schon beim Thema Geld sind: Valtteri Bottas ist über eine Option an Williams gebunden. Sein Stallgefährte Felipe Massa beteuert: «Meines Wissens kann er 2016 nicht für Ferrari fahren.» Aber was sind in der Formel 1 oft Verträge und Optionen wert? Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Formel-1-Rennstall einen Fahrer bei einem anderen Team auskauft. Die Frage wird dann sein – zu welchem Preis wird Williams schwach?

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