Valtteri Bottas über Patzer von Williams: Nie wieder

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas in Belgien: Was ist hier falsch?

Valtteri Bottas in Belgien: Was ist hier falsch?

Das sieht man in der ach so perfekten Formel 1 selten: in Spa-Francorchamps fuhr Valtteri Bottas nach einem Williams-Patzer mit drei weichen Reifen und einem rechten Hinterrad der Mischung mittelhart.

Da musste man schon sehr farbenblind sein, um das zu übersehen: Williams-Pilot Valtteri Bottas wurde im Belgien-GP beim ersten Reifenwechsel von seinen Mechanikern ein falscher Reifen montiert – neben drei (an der Reifenflanke gelb markierten) weichen Walzen wurde ihm ein rechter Hinterreifen der Mischung mittelhart auf die Reise mitgegeben, weiss markiert. Natürlich mussten die Regelhüter der FIA handeln: Durchfahrtstrafe.

Bottas erklärte nach dem Rennen: «Ich dachte, ich hätte ein Problem mit dem Reifendruck. Es fühlte sich schon etwas seltsam an. Dann hörte ich, dass ich einen falschen Reifen erhalten hatte. Das war natürlich eine Enttäuschung, denn mit Blick auf die Zeiten haben wir mindestens den fünften Platz verloren.»

Das Grundproblem von Williams in Belgien hatte jedoch nichts mit dieser Verwechslung zu tun: «Mein Hauptproblem bestand darin, die Reifen richtig aufzuwärmen. Die Räder drehten ein bisschen durch, und auf den ersten beiden Runden fühlte sich das Auto einfach langsam an, es war sehr rutschig. Die Autos um mich haben die Reifen besser zum Arbeiten gebracht. Auch unser Tempo war nicht berauschend.»

Nach dem Rennen sagte der leitenden Ingenieur Rob Smedley: «Wir haben Valtteris Rennen ruiniert, und dafür entschuldigen wir uns bei ihm. Wir zeigen aber intern nicht mit dem Finger auf jemanden – wir erringen gemeinsam Erfolge, und wir stehen auch zusammen, wenn etwas nicht so Positives passiert.»

Valtteri Bottas in seinem Rennblog: «Wir müssen ganz offenbar am Prozedere etwas ändern, so etwas darf nie wieder vorkommen. Aber ich bin sicher, Williams lernt daraus etwas.»

Der Finne ist von Williams für 2016 noch nicht bestätigt, doch nachdem sich Ferrari erneut für Kimi Räikkönen entschieden hat, dürfte das nur noch eine Frage der Zeit sein. Valtteri meint: «Williams ist ein tolles Team, und ich bin davon überzeugt, dass wir 2016 gemeinsam Grosses vollbringen können. Ich sehe überhaupt keinen Grund, wieso wir nicht weiterhin auf Augenhöhe mit Ferrari und Red Bull Racing kämpfen sollten. Auch wenn ich zugebe – wir hatten uns von der ersten Saisonhälfte 2015 mehr erwartet. Vor einem Jahr konnten wir mehr Podestplatzierungen vorweisen. Aber wir haben noch immer Raum für Verbesserungen und werden Ferrari wieder tüchtig auf die Pelle rücken.»

Bottas konnte 2015 bislang einen Podestrang erringen (Dritter in Kanada) und liegt gegenwärtig auf WM-Rang 6. Sein Stallgefährte Felipe Massa liegt auf Rang 5, auch er wurde einmal Dritter (in Österreich). Vor einem Jahr konnte Valtteri zum gleichen Zeitpunkt vier Podestränge vorweisen (Dritter in Österreich und Belgien, Zweiter in England und Deutschland), Massa zog dann mit Platz 3 in Monza nach.

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