Jack Miller bei Ajo: «Ich will Weltmeister werden»

Von Matthias Dubach
Der IDM-125-Meister von 2011 ist im KTM-Werksteam Nachfolger des siebenfachen Saisonsiegers Luis Salom. Das Interview vor dem ersten KTM-Test.

Nach dem Saisonfinale kam es bei Red Bull KTM zu grossen Stühlerücken. Luis Salom, Zulfahmi Khairuddin und Arthur Sissis verliessen das Team, beim Jerez-Test diesen Donnerstag und Freitag tritt ein neues Trio unter Teamchef Aki Ajo an: Jack Miller, Karel Hanika und Danny Kent. Miller wurde schon im September als Nachfolger von Salom verpflichtet, obwohl er noch nie auf dem Podest stand. Aber der Australier aus dem Racing Team Germany erkämpfte sich mit der unterlegenen FTR-Honda den beachtlichen WM-Rang 7.

Nun wurde der IDM-125-Meister von 2011 neuer KTM-Werksfahrer bei Ajo. Wir haben uns vor seiner ersten Ausfahrt in Jerez mit dem 18-Jährigen unterhalten.

Jack, welche Erwartungen hast du vom Jerez-Test?

Ich erwarte Spass! Es wird eine neue Erfahrung und ein neues Abenteuer für mich. Es wird gut werden. Ich habe schon vor dem Test viel mit den Leuten im Team geredet, sie sind auch sehr gespannt auf die neue Erfahrung. Alle sind sehr gespannt auf die neue Saison, die bevorsteht. Bei diesem Test erwarte ich noch nicht viel, ich will dieselben Zeiten erreichen wie Luis letztes Jahr hier. Wir werden sehen, wie es herauskommt. Der erste halbe Tag wird sowieso gebraucht werden, um Sitzposition und alles andere einzustellen. Vielleicht können wir schon ein bisschen mit der Dämpfungsabstimmung und dem Set-up spielen.

Aber grosse Umbauten an der KTM wirst du noch nicht veranlassen?

Es geht mehr darum, einfach Runden zu drehen. Hier in Jerez ist es mehr wie ein Rennwochenende als ein echter Test. In Almeria wird das anders sein, dort werden wir einige neue Teile und Entwicklungen von KTM erhalten. Dann müssen wir schauen, was sich am besten bewährt, sie werden sicher eine Menge Material mitbringen.

In Jerez fährst du mit einem Motorrad von 2013?

Hier haben wir noch komplett das Bike von diesem Jahr. Luis und alle anderen KTM-Fahrer haben sich ja über Chattering beklagt, darüber war ich ziemlich überrascht. Aber ich freue mich darauf, es selber herauszufinden und ich erwarte auch, dass der Motor ziemlich kraftvoll sein wird.

Wie wird sich die KTM im Vergleich mit FTR-Honda anfühlen?

Ich denke, dass es völlig was anderes ist als die FTR-Honda. Mit der FTR konnten wir wirklich schnell durch die Kurven rollen. Bei der KTM wurde mir gesagt, dass du das Motorrad richtig stoppen musst, dann einlenken, dann wieder ans Gas und herausbeschleunigen. Aber vielleicht stimmt das auch alles nicht, ich weiss erst nach dem ersten Tag mehr. Vielleicht komme ich mit kreideweissem Gesicht zurück, weil mir die KTM einen riesigen Schrecken eingejagt hat! (lacht)

Welche Ziele hast du dir für die Saison 2014 gesetzt?

Ich will Weltmeister werden, das steht fest. Das Team war dieses Jahr nahe dran. Ich konnte 2013 auch manchmal vorne dabei sein. Der nächste Schritt ist für mich, um den Titel zu kämpfen. Ihn auch wirklich zu gewinnen, ist eine andere Geschichte. Aber ich will in der Lage sein, darum zu kämpfen. Ich will die Rolle von Luis übernehmen. Er hat zwar mehr Erfahrung als ich, das nächste Jahr wird erst mein fünftes Jahr auf der Rundstrecke sein, mein drittes in der WM. Ich bin sehr glücklich über diese Chance.

Ein Rivale im Titelkampf könnte dein neuer Teamkollege Danny Kent werden…

Das letzte Rennen, das er in der Moto3 bestritten hat, gewann er. Klar, das heisst noch nichts, denn das Niveau ist seither gestiegen. Die Rundenzeiten sind durch die Entwicklungen der Bikes stark gesunken. Ich denke, es wird für ihn ein grosser Schock sein, wieder zurück auf einem solch kleinen Bike mit dem kleinen Motor zu sein. Aber ich denke, er packt es. Denn das konntest du auch bei Piloten wie Luca Grünwald sehen, der auch von einer 600er kam. Für ihn war sogar die Strecke neu, das Motorrad auch, aber er war gleich nicht schlecht dabei. Er hat es sehr gut gemacht (Anm.: Luca Grünwald bestritt nach einem Jahr in der IDM Supersport als Ersatzfahrer von Moto3-Fahrer Florian Alt die GP in Australien und Japan).

Wie sieht dein persönliches Team aus, wird Patrick Unger dein Crew-Chief?

Ein Mechaniker ist mit mir vom Racing Team Germany rübergekommen. Ein Franzose, er ist ein netter Kerl (Anm.: Mechaniker Alexandre Krause). Im Moment schaut es so aus, dass ich mit Patrick arbeite, aber vielleicht ändert sich das noch. Ich habe aber mit ihm schon ein gutes Gespräch über alles Mögliche geführt. Ich bin sehr begeistert vom neuen Team!

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