Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Alberto Puig (HRC): Verhandelt er schon mit Márquez?

Von Günther Wiesinger
Alberto Puig mit Marc Márquez

Alberto Puig mit Marc Márquez

Alberto Puig hat als Repsol-Honda-Teamprinzipal eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen. In absehbarer Zeit muss er zum Beispiel den Vertrag mit Marc Mátquez verlängern.

Alberto Puig war GP-Pilot in den Klassen 250 und 500 ccm, er ist fast ausschließlich auf Honda gefahren. 1995 gewann er den 500-ccm-GP in Jerez. Zwei Monate später krachte er im Training zum Le Mans-GP mit 272 km/h in die Airfences, damals musste sein linker Unterschenkel beinahe amputiert werden.

Puig führte später ein Movistar-125-Team in den Klassen 125 und 250 ccm, er entdeckte Dani Pedrosa und führte ihn zu drei WM-Titeln und war bis 2014 dessen persönlicher Manager.

Jetzt agiert Alberto Puig als Teamprinzipal bei Repsol-Honda, als Nachfolger von Livio Suppo. Keine leichte Aufgabe.

Denn bei der Honda Racing Corporation hat jetzt eine Gruppe von vier japanischen Managern das sagen. Das Quartett setzt sich so zusammen: Takeo Yokoyama fungiert als Technical Director;  Tetsuhiro Kuwata kümmert sich als General Manager um die Sponsorship-Deals und die Fahrerverträge; Shinichi Kokubu wurde bei HRC zum Director und General Manager der Technology Development Division ernannt. Shigehisa Fujita hat Hattori ersetzt, er agiert seit 2017 als Director/General Manager in der Administration Division.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com gibt Alberto Puig (51) Einblicke in seine umfangreichen Aufgabenbereiche.

Alberto, du bist Teamprinzipal von Repsol-Honda. Aber als HRC-Manager fallen auch die MotoGP-Kundenteams LCR und Marc VDS in deinen Aufgabenbereich?

Wenn du dich in dieser Position befindest ist es klar, dass du dir auch bei den Kundenteams einen Eindruck verschaffen musst. Das gehört zu deinen Aufgaben. Ich möchte wissen, was dort vor sich geht.

Das ist mein Job, auch wenn unsere Priorität das Werksteam ist. Doch die Satellitenteams sind wichtig für Honda. Deshalb müssen wir sie unterstützen.

Honda hat für 2016 die Laufrichtung der Kurbelwelle geändert, sie dreht sich jetzt gegen die Fahrtrichtung wie bei den anderen Werken. Und 2017 kam der Big Bang-Motor. Beim Chassis herrscht Handlungsbedarf. Márquez ist im Vorjahr 27 Mal gestürzt, er sagte, er spürte das Limit mit den Michelin nicht gut genug. Wird es wichtig sein, beim Chassis Fortschritte zu machen?

Bei einer Rennmaschine ist jede Komponente wichtig.

Aber momentan konzentrieren wir uns bei den Tests auf den Motor. Denn wir müssen im Februar entscheiden, mit welcher Version wir in die Saison gehen. Nach dem Saisonauftakt ist die Motorenentwicklung bekanntlich eingefroren.

Wir müssen einen Schritt nach dem andern machen. Márquez ist 2017 oft gestürzt, ja. Aber das Wichtigste ist, dass er die Weltmeisterschaft gewonnen hat.

Trotzdem muss man ein MotoGP-Motorrad konstant in allen Bereichen verbessern. Darum bemühen wir uns. Das versuchen wir.

Marc Márquez hat sich in Malaysia beklagt, weil er sozusagen bereits beim ersten von drei Tests entscheiden soll, welche Motorversion Honda für die Saison 2018 homologieren soll. Denn beim Katar-Test (1. bis 3. März) ist es zu spät. Ab dem ersten Rennen ist die Motorenentwicklung eingefroren. Muss sich HRC langfristig überlegen, eine Rennmotorenabteilung in Europa aufzubauen, um schneller reagieren zu können?

Diese Frage überfordert mich. Das ist zu viel für mich…

Toyota hatte in der Formel-1-WM das Werk in Köln. Und Honda kommt momentan in der Formel 1 mit dem existierenden System auf keinen grünen Zweig.

Diese Frage kann ich jetzt nicht beantworten.

Die Saison hat zwar noch nicht richtig begonnen. Trotzdem hat Viñales seinen Vertrag bei Yamaha schon verlängert, Rossi will es vor dem ersten Rennen tun. Plant Honda für 2019 wieder mit Márquez und Pedrosa? Oder habt ihr einen Blick auf Fahrer wie Zarco geworfen?

Ehrlich gesagt: Ich habe meinen neuen Job gerade angefangen. Ich habe mich zuerst einmal auf den Sepang-Test konzentriert. Ich bemühe mich, die Situation im Team zu verstehen.

Ich denke wirklich noch nicht an die Fahrerverpflichtung für die Saison 2019.

Was die anderen Teams tun, ist okay. Ich habe nichts dagegen.

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