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Zwölf MotoGP-Entscheidungen in der letzten Runde

Von Petra Wiesmayer
Valentino Rossi gegen Sete Gibernau in Jerez 2005

Valentino Rossi gegen Sete Gibernau in Jerez 2005

Beim ersten Grand Prix von Thailand sorgten Marc Márquez und Andrea Dovizioso für ein Herzschlagfinale, bei dem die Entscheidung um den Sieg in der letzten Kurve fiel – etwas, das in der MotoGP, immer wieder vorkommt.

Anders als bei vielen Vierrad-Rennserien, bei denen der Sieger oft schon nach dem Start feststeht, sorgen enge Platzkämpfe und häufige Führungswechsel bei den Zweirädern immer wieder für Extra-Spannung. Der erste MotoGP-Grand-Prix von Thailand der Geschichte war wieder ein Paradebeispiel, dass bis zur Zielflagge wirklich alles passieren kann.

Im Buriram waren die Hauptprotagonisten der Show Marc Márquez (Repsol Honda Team) und Andrea Dovizioso (Ducati Team), zwischen denen die Entscheidung um den Sieg erst in der letzten Kurve der letzten Rennrunde fiel.

Podiumskämpfe, die erst in der letzten Runde entschieden wurden, gibt es aber seit Jahrzehnten. Wir haben einige zusammengestellt.

Jerez 1996: Doohan und Criville
Beim vierten Saisonrennen der Motorrad-Weltmeisterschaft 1996 lieferten sich die beiden Fahrer ein hartes Duell, die am Ende der Saison die Plätze 1 und 2 der WM-Wertung belegen sollte: die beiden Honda-Teamkollegen Mick Doohan und Alex Criville. In der letzten Kurve führte Criville, als Doohan nach innen zog und sich vorbei presste. Es kam beinahe zu einer Berührung, Criville zog leicht nach außen und flog in einem spektakulären Highsider von seiner NSR500, während Doohan das Rennen gewann.

Jerez 2005: Rossi und Gibernau
Beim ersten Saisonrennen der Motorrad-WM 2005 gingen Valentino Rossi und Lokalmatador Sete Gibernau nebeneinander in die letzte Kurve und noch hatte der Spanier die Nase nach wiederholten Führungswechseln leicht vorne. Dann machte Rossi sich innen sehr breit, drängte seinen Kontrahenten nach außen ins Kiesbett und fuhr als Erster über die Ziellinie, während Gibernau stinksauer als Zweiter ins Ziel kam.

Jerez 2013: Márquez und Lorenzo
Marc Márquez hatte sein allererstes MotoGP-Rennen in Katar als Dritter auf dem Podium beendet und bei seinem zweiten Auftritt in der Königsklasse in Austin seinen ersten Sieg gefeiert. Bei Saisonrennen Nummer 3 ließ der Spanier vor heimischem Publikum in Jerez keinen Zweifel daran, dass er erneut um den Sieg mitreden wollte. In der vorletzten Kurve der letzten Runde, bezeichnenderweise der «Lorenzo-Kurve», stach der Italiener nach innen, konnte einen Sturz gerade noch verhindern, und knallte gegen die Yamaha von Lorenzo. Beide konnte zwar weiterfahren, der lachende Dritte und Sieger war am Ende aber Márquez? Honda-Teamkollege Dani Pedrosa.

Mugello 2016: Márquez und Lorenzo
Im Dreikampf um den Sieg zog Jorge Lorenzo in der letzten Runde aus dem Windschatten seines Kontrahenten Marc Márquez an seinem Landsmann vorbei und kam nach einem dramatischen Duell 0,019 Sekunden vor Márquez ins Ziel.

Le Mans 2017: Valentino Rossi und Maverick Viñales
In der letzten Runde des Frankreich-GP 2017 stritten sich Valentino Rossi und sein Yamaha-Teamkollege Maverick Viñales erbittert um den Sieg. Wenige Meter vor dem Ziel stürzte der Italiener aber, während Viñales seinen dritten Saisonsieg feiern konnte.

Spielberg 2017: Márque und Dovizioso
Marc Márquez sah bis zur letzten Kurve schon wie der Sieger des Grand Prix von Österreich 2017 aus, als Andrea Dovizioso auf seiner Ducati eine gnadenlose Attacke ritt. Gleichzeitig bremste der Spanier ein kleines bisschen zu spät, kam kurz quer, und Dovizioso zog vorbei und kam wenig später 0,176 Sekunden vor Márquez ins Ziel.

Misano 2017: Márquez und Petrucci
Auf nasser Strecke stand Danilo Petrucci kurz vor seinem ersten Sieg in der MotoGP-WM. In der letzten Runde musste sich er sich Weltmeister Marc Márquez dann aber doch beugen und ihn ziehen lassen, nachdem sich beide zuvor rundenlang behakt hatten.

Motegi 2017: Dovizioso und Márquez
Auf einer klatschnassen Strecke in Japan hing Dovizioso über mehrere Runden immer mal wieder an Márquez? Hinterrad und verlor dann erneut an Boden. In der letzten Runde kam er nach einem kleinen Fehler des Spaniers wieder an die Honda heran, und ging schließlich in der vorletzen Kurve vorbei. Nach Márquez? Angriff in der letzten Kurve konterte Dovizioso und holte schließlich seinen fünften Saisonsieg.

Valencia 2017: Dani Pedrosa und Johann Zarco
Beim Saisonfinale in Valencia spielten weder Weltmeister Marc Márquez noch Andrea Dovizioso eine Rolle beim Kampf um den Sieg. Für das spektakuläre Finish sorgten Honda-Pilot Dani Pedrosa und sein Yamaha-Konkurrent Johann Zarco, als Pedrosa sich in der letzten Runde an dem lange führenden Franzosen vorbeibremste und schließlich den zweiten Saisonsieg nach dem Grand Prix von Spanien in Jerez feierte.

Katar 2018: Dovizioso und Márquez
In der vorletzten Runde übernahm Dovizioso am Ende der Start-Ziel-Geraden die Führung, hinter ihm folgte Márquez wie ein Schatten. In der letzten Runde ging er nach einer Attacke auch vorbei, kam aber etwas vn der Ideallinie ab und musste die Ducati ziehen lassen.

Spielberg 2018: Márquez und Lorenzo
Nach einem Kampf über beinahe das gesamte Rennen und mehrmaligen Überholmanövern kam es in der letzten Runde zum Showdown zwischen Marc Márquez und Jorge Lorenzo.
Lorenzo überholte Marquez auf der Start-Ziel-Geraden aus dem Windschatten und wehrte wenig später den Angriff seines Gegners ab, indem er ihn ausbeschleunigte. Am Ende siegte Lorenzo 0,130 Sekunden vor Marquez.

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