KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jorge Lorenzo (Honda): «Ich lebe den Moment»

Von Nora Lantschner
Jorge Lorenzo gibt sich gelassen

Jorge Lorenzo gibt sich gelassen

Im MotoGP-Fahrerlager von Phillip Island sorgten einmal mehr Rücktrittsgerüchte um Jorge Lorenzo für Aufregung. Der Repsol-Honda-Pilot dementierte.

Jorge Lorenzo hat in den fünf Rennen seit seinem Comeback in Silverstone nur vier WM-Punkte gesammelt. In Motegi landete er am vergangenen Sonntag mit 40,4 sec Rückstand auf Rang 17. In Phillip Island war daraufhin im Fahrerlager sogar zu hören, dass der 32-Jährige noch am heutigen Donnerstag seinen Rücktritt verkünden wollte.

Dem widersprach der Repsol-Honda-Pilot entschieden: «Ich bin total überrascht darüber. Man sagte mir, dass es wohl in einer Whatsapp-Gruppe Gerüchte gab. Heute kommen die Gerüchte überall her – aus Chats, aus dem Internet, aus Gesprächen im Fahrerlager. Man muss aber immer verstehen, ob diese Gerüchte wahr sind oder nicht. In diesem Fall sind sie natürlich nicht wahr, das ist einfach nur ein normales Rennen. Ich muss versuchen, meine Performance und meine Fahrweise auf der Strecke zu verbessern.»

Ist der Mallorquiner angesichts der mageren Ergebnisse und WM-Rang 19 mit dem Kopf schon im Jahr 2020? «Nein, mein Kopf ist bei diesem Interview – und wenn ich damit fertig bin beim nächsten. Dann geht es darum, den Freitag vorzubereiten und auf die Strecke zu gehen. Ich lebe den Moment und versuche, in jedem Moment, in dem ich lebe und handle, das Beste zu tun», erklärte er, bevor er zum Tagesgeschäft überging.

«Phillip Island war für mich immer eine spezielle Strecke, die nichts mit den anderen Strecken zu tun hat: Schnell, eng und windig. Das erfordert einen komplett anderen Fahrstil – von allen», ergänzte der fünffache Weltmeister. «Ich habe keine so große Erwartungen, ich will einfach nur sehen, wie das Wetter am Freitag ist. Heute scheint es perfekt, aber das kann morgen anders sein. Wir müssen sehen, wie alles funktioniert – mein Fahrstil mit dem Bike und den Reifen.»

2018 verpasste Lorenzo den Australien-GP verletzungsbedingt. Zuvor feierte er auf Phillip Island einen MotoGP-Sieg (2013) und zwei Erfolge in der Klasse 250 ccm (2006 und 2007). Sein letzter Podestplatz liegt allerdings vier Jahre zurück. «Das ist eine der Strecken, auf der ich in den vergangenen drei Jahren mehr Mühe hatte – oder vier Jahren, weil ich hier im Vorjahr nicht fahren konnte. In den zwei Jahren davor mit Yamaha und im ersten Jahr mit Ducati hatte ich Mühe, gute Ergebnisse zu schaffen. Die Reifen haben sich verändert und für mich war es schwieriger, konkurrenzfähig zu sein. Mit der Ducati war es ein schwieriges Rennen für alle Ducati-Piloten», erinnerte der Mallorquiner, der nicht aufgeben will.

«Früher war es eine meiner Lieblingsstrecken, in der 250er-Klasse und in den ersten MotoGP-Jahren. Warum sollte ich dieses Feeling nicht ein bisschen zurückbekommen? Das weiß man nie. Ich bin sehr neugierig, mit diesen Reifen auf dieses Motorrad zu steigen und zu sehen, was ich schaffen kann», so Lorenzo.

MotoGP-WM-Stand nach 16 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 350 (Weltmeister). 2. Dovizioso 231. 3. Rins 176. 4. Viñales 176. 5. Petrucci 169. 6. Quartararo 163. 7. Rossi 145. 8. Miller 125. 9. Crutchlow 113. 10. Morbidelli 100. 11. Pol Espargaró 85. 12. Nakagami 74. 13. Mir 66. 14. Aleix Espargaró 47. 15. Bagnaia 37. 16. Oliveira 33. 17. Iannone 33. 18. Zarco 27. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 7. 25. Abraham 5. 26. Kallio 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Honda 356 (Weltmeister). 2. Ducati 270. 3. Yamaha 268. 4. Suzuki 201. 5. KTM 96. 6. Aprilia 68.

Team-WM:
1. Ducati Team 400. 2. Repsol Honda Team 383. 3. Monster Energy Yamaha 321. 4. Petronas Yamaha SRT 263. 5. Team Suzuki Ecstar 246. 6. LCR Honda 187. 7. Pramac Racing 162. 8. Red Bull KTM Factory Racing 114. 9. Aprilia Racing Team Gresini 80. 10. Red Bull KTM Tech3 40. 11. Reale Avintia Racing 23.

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