Teammanager Davide Brivio hat Suzuki im Januar verlassen und in der Formel 1 beim Alpine-Team (vormals Renault) angedockt. Jetzt möchte er in die MotoGP zurückkehren.
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Der Italiener Davide Brivio hat nach dem 31. Dezember 2020 überraschend verlautbart, dass er seinen Job als Teammanager der Suzuki Ecstar-Mannschaft hinwirft und uns Management von Alpine (Renault) in die Formel 1 wechselt. Er hatte mit Joan Mir und Alex Rins in dieser Corona-Saison überraschend die MotoGP-WM-Ränge 1 und 3 erreicht, die japanischen Suzuki-Manager vergaßen aber dann auf die Verlängerung seines Vertrags. Brivio hatte das MotoGP-Comeback von Suzuki nach 2013 und 2014 mit den neuen Reihen-Vierzylinder-Bikes GSX-RR an kräftig mitgestaltet.
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"Ich bin dabei, mich in mein neues Umfeld einzuarbeiten. Es gibt ziemlich viel zu speichern auf meiner persönlichen Hard-Disk im Oberstübchen. Ich muss die Leute besser kennenlernen, ich stelle viele Fragen. Die ganze Technik in der Formel 1 ist spannend und faszinierend", erklärte Brivio nach dem ersten Formel-1-Test im Winter. "Ich habe mir diesen Schritt gut überlegt. Die Formel 1 ist ein anderes Kaliber, mit Rennställen, bei welchen bis zu 1000 Spezialisten arbeiten. Aber ich war auch neugierig zu sehen, wie das alles hinter den Kulissen läuft und wie ein so hochkompliziertes Renngerät entworfen, gebaut und eingesetzt wird. Die Neugier spielte bei meiner Entscheidung eine wichtige Rolle." Im Alpine-F1-Team fahren 2021 Ex-Weltmeister Fernando Alonso und Esteban Ocon.
Aber die Hierarchie im Alpine-Rennstall war von Anfang an kompliziert. Es gibt bei Alpine keinen Teamchef, sondern der 57-jährige Davide Brivio (als Sportdirektor) und Marcin Budkowski (als Rennstalldirektor) teilen sich die operativen Management-Aufgaben. Budkowski: "Wir sind kein Team wie jedes andere, weil alles bei uns etwas komplexer ist – angefangen mit dem Chassis-Werk in Enstone und dem Motorenwerk in Viry-Châtillon. Dazu kommt, dass wir dieses Jahr 23 Rennen fahren sollten und gleichzeitig an einem komplett neuen Auto für 2022 arbeiten. Also teilen wir uns die Aufgaben an der Strecke. Ich bin ab Frühsommer mehr und mehr im Rennwagenwerk geblieben, um für 2022 zu arbeiten."
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Brivio und Budkowski sind direkt Alpine-CEO Laurent Rossi unterstellt, und dieser wiederum berichtet direkt an Renault-CEO Luca de Meo.
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In Italien wurde zuletzt vermutet, Brivio sei bei Alpine bereits amtsmüde, er werde in die MotoGP zurückkehren. Entweder zu Suzuki oder zu Rossis neuem VR46-Ducati-Team mit Marco Bezzecchi und Luca Marini.
Doch Valentino Rossi betonte beim Misano-GP: "Ich schätze Davide sehr. Aber er wird unser Team nicht verstärken." Davide Brivio ließ bei seinem GP-Besuch beim Steiermark-GP in Spielberg am 7./8. August in diesem Jahr anklingen, dass er von Renault-CEO Luca de Meo mit falschen Versprechungen in die Formel 1 gelockt wurde. Ihm sei der oberste Managementposten bei Alpine in der Formel 1 in Aussicht gestellt worden, heißt es, aber die Wirklichkeit sah anders aus.
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Seine Befugnisse waren ziemlich eingeschränkt, er konnte nicht viel bewirken, es fehlte vielfach das Know-how für den Automobilrennsport, die Formel 1 erwies sich für ihn als Haifischbecken. Brivio konnte sich anfangs eine Rückkehr zu Suzuki für 2022 nicht vorstellen, bei den anderen Werksteam sind aber keine Teamprinzipal-Posten verfügbar. Und einen Job in einem MotoGP-Kundenteam kann sich der Italiener auch nicht vorstellen. Hochrangige Dorna-Funktionäre bemühen sich nun, eine Annäherung zwischen Brivio und dem Suzuki Ecstar-Team einzufädeln, denn bisher haben die Japaner keinen Nachfolger für Brivio engagiert. "Davide hat bei Suzuki 2020 und in den Jahren zuvor sehr gute Arbeit geleistet", sagt Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta mit spürbarer Anerkennung.
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