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Gigi Dall'Igna: «2015 nicht mit WM-Titel gerechnet»

Von Günther Wiesinger
Gigi Dall'Igna, General Manager von Ducati Corse

Gigi Dall'Igna, General Manager von Ducati Corse

«Zu 60 oder 70 Prozent ist das Bild vollständig, das ich von der Ducati GP16 für die kommende Saison habe», sagt Ducati-Renndirektor Gigi Dall'Igna.

Ducati (seit Oktober 2010 in der MotoGP-WM sieglos) hat sich von der Desmosedici GP15 für die Saison 2015 viel versprochen. Es war die erste Ducati, die zur Gänze den Vorstellungen und Erkenntnissen von Gigi Dall'Igna entsprach, der Ende Oktober 2013 bei Ducati Corse die Position des General Managers übernommen hat.

Audi hatte als neuer Ducati-Eigentümer die Hoffnung ausgedrückt, die Roten sollten in der MotoGP-WM 2015 wieder um den WM-Titel fighten.

Doch momentan liegen Andrea Iannone und Andrea Dovizioso auf den WM-Rängen 5 und 7. «Dovi» klagte vom ersten Tag an über mangelnde Bremsstabilität. Iannone kam mit der GP15 viel besser zurecht.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zieht Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna eine recht zufriedenstellende Saisonbilanz.

Gigi, Dovizioso hat die ersten drei Rennen in diesem Jahr auf Platz 2 beendet. Er sah wie ein ernsthafter Titelanwärter aus. Die beiden Fahrer haben unterschiedliche Fahrstile. Erschwert das deine Aufgabe für 2016?

Nein, ich denke nicht.

Ich wiederhole: Ein Motorrad ist ein Motorrad.

Klar, das Motorrad hat ein paar Probleme. Und du kannst dieses Problem ein bisschen rumverschieben, du kannst das Bike so verändern, dass es zu anderen Fahrstilen passt.

Es stimmt, die Probleme waren am Saisonende bei Dovi grösser als bei Iannone.

Aber wir haben im Winter Zeit, das Motorrad zu verbessern und jene Richtung einzuschlagen, die für ihn erforderlich ist.

Gleichzeitig muss sich Dovi dem Bike anpassen. Wenn einer dem anderen hilft, das Problem zu lösen, dann werden wir eine Lösung finden.

War die GP15 besser und schlagkräftiger als du erwartet hast? Anfangs sah es so aus, als wäre Ducati damit ein Titelanwärter?

Ich habe am Saisonbeginn nicht erwartet, dass einer meiner Fahrer um die Weltmeisterschaft kämpfen kann.

Man muss uns mit einem jungen Fahrer vergleichen, der sich kontinuierlich steigert.

Wir wussten, wir könnten in einigen Rennen konkurrenzfähig sein, aber sicher nicht bei allen. Wir kennen die Realität. Wenn du dich verbesserst, kommen Rückschläge. Wir haben einige Probleme gelöst, einige nicht. Es dauert Zeit, bis alle Probleme aus der Welt geschafft sind. Erst dann kann man in allen Situationen und bei allen WM-Läufen konkurrenzfähig sein.

Also: Ich habe nicht mit WM-Chancen gerechnet. Insgesamt bin ich recht zufrieden, auch wenn Sepang ein Reinfall war. Aber wir haben in 17 Rennen bisher neun Podestplätze erzielt und dazu zwei Pole-Positions in Doha und Mugello. Das ist ja etwas!

Wir haben in diesem Jahr in zwei oder drei Rennen um den Sieg gekämpft. Mit dieser Bilanz bin ich wirklich zufrieden. Auch die Performance meiner Fahrer kann sich sehen lassen.

Trotzdem: Wir haben noch Arbeit zu erledigen. Aber das gilt auch für die anderen Werke...

Hast du inzwischen eine klare Vorstellung davon, was sich für die GP16-Modell ändern muss?

Ja, ich denke schon. Natürlich kann man nicht ein komplettes, fertiges Bild haben. Aber 60 oder 70 Prozent des Bilds ist vollständig. Also bin ich recht zuversichtlich.

Wird das neue Motorrad diesmal für den Sepang-Test von 1. bis 3. Februar startklar sein?

Ja, das ist unser Ziel. Wenn mitten in unserer Planung irgendetwas passiert, müssen wir vielleicht umdenken. Aber momentan sieht das Programm so aus.

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