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Dani Pedrosa: «Neue Elektronik? Böser Rückschritt»

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosa

Dani Pedrosa

Repsol-Honda-Werkspilot Dani Pedrosa ist entsetzt über die Qualität der neuen Einheits-Elektronik. «Sie wirft uns viele Jahre zurück», beklagt er sich.

Mit Platz 3 und nur einer Zehntelsekunde Rückstand hielt sich Dani Pedrosa am ersten Testtag mit Michelin in Valencia prächtig.

Der Repsol-Honda-Star kennt die Michelin-Reifen aus der MotoGP-Zeit von 2006 bis 2008, dann kamen die Bridgestone-Einheitsreifen für sieben Jahre.

Kann Pedrosa bei den Michelin gewisse Ähnlichkeiten zur Ära des Reifenkriegs 2008 erkennen?

«Seither haben sich zwar die Motorräder und der Fahrstil verändert», sagt Dani. «Aber die Art und Weise, wie Michelin seine Reifen produziert, ist immer noch gleich. Ich habe am ersten Tag die ersten zwei Runs nur mit dem 2015-Bike absolviert. Dann sind wir auf die neue Einheits-Elektronik umgestiegen. Ich kann also die Qualität der Reifen nur von den ersten zwei Runs beurteilen, weil ich mich nachher mit anderen Dingen beschäftigt habe.»

Rossi beklagte sich, die neue Elektronik sei ein Schritt in die Vergangenheit, sie erinnere ihn an die Yamaha-Software des Jahrgangs 2008.

Wie lautet die Einschätzung von Dani Pedrosa? «Mit der neuen Elektronik verhält sich das Motorrad ganz anders. Ja, klar, sie ist ein Rückschritt, ohne Zweifel. Es liegt viel Arbeit vor uns, auch bei der Feinabstimmung dieser Software. Es sieht so aus, als würden sich die elektronischen Kontrollsysteme nicht richtig verhalten, ausserdem greifen sie nicht zum richtigen Zeitpunkt ein. Natürlich haben wir weniger Kontrollsystem, auch die Art und Weise der Kontrolle ist anders. Die Techniker und ich müssen zuerst einmal verstehe, zu welchem Zeitpunkt die System effektiv eingreifen. Es bestehen gewisse Einschränkungen, deshalb muss ich meinen Fahrstil anpassen. Wir müssen noch viel lernen, was das Set-up bei dieser Software betrifft. Ich weiss nicht, ob das die endgültige Version ist oder ob die anderen Hersteller gemeinsam mit Honda für gewisse Verbesserungen sorgen werden bis zum ersten Rennen. Wenn die Reifen nachlassen, wird die Elektronik wichtig, also müssen wir bei den nächsten Tests nach Lösungen suchen. Momentan sind wir sicher langsamer wegen der Elektronik als vorher mit der offiziellen Honda-Software. Ich habe die neue Elektronik am 2015-Bike probiert, aber auch am nächstjährigen.»

«Das Elektronik-Set-up war so schlecht, dass ich den neuen 2016-Motor damit gar nicht wirklich beurteilen konnte», ergänzte Pedrosa. «In einem Run hat nur die Hälfte der elektronischen Systeme funktioniert. Ich bin deshalb einmal sogar ohne Traktionskontrolle rausgefahren. Es war so kompliziert, weil das Set-up der Elektronik bei beiden Motorrädern unterschiedlich war. Wir müssen zuerst einmal beide Bike identisch machen von der Elektronik her.»

Wie viele Jahre bewegt sich die MotoGP-Klasse mit dieser umstrittenen Elektronik von Magneti Marelli zurück, an der seit drei Jahren herumgebastelt wird? Pedrosa: «Viele Jahre. Viele.»

MotoGP-Testzeiten Valencia, Dienstag, 10. November:

1. Marc Márquez, Repsol Honda, 1:31,551 min
2. Andrea Iannone, Ducati, 1:31,639
3. Dani Pedrosa, Repsol Honda, 1:31,681
4. Maverick Vinales, Suzuki Ecstar, 1:31,720
5. Jorge Lorenzo, Movistar Yamaha, 1:31,767
6. Cal Crutchlow, LCR Honda, 1:31,911
7. Pol Espargaró, Yamaha Tech3, 1:31,937
8. Bradley Smith, Yamaha Tech3, 1:31,997
9. Aleix Espargaró, Suzuki Ecstar, 1:32,005
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:32,073
11. Scott Redding, Octo Pramac Ducati, 1:32,214
12. Valentino Rossi, Movistar Yamaha, 1:32.401
13. Danilo Petrucci, Octo Pramac Ducati, 1:32,442
14. Héctor Barbera, Avintia Ducati, 1:32,468
15. Jack Miller, Marc VDS Honda, 1:32,594
16. Tito Rabat, Marc VDS Honda, 1:32,673
17. Stefan Bradl, Aprilia, 1:32,721
18. Loris Baz, Avintia Ducati, 1:32,943
19. Yonny Hernandez, Aspar Ducati, 1:33,046
20. Alvaró Bautista, Aprilia, 1:33,061
21. Eugene Laverty, Aspar Ducati, 1:33,253
22. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:34,591
23. Nobuatsu Aoki, Suzuki, 1:36,338

Zum Vergleich:
Pole-Position 2015: Jorge Lorenzo in 1:30,011 min
Schnellste Rennrunde 2015: Jorge Lorenzo in 1:31,367 min

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