Erik Buell Racing: Alles kommt unter den Hammer

Von Rolf Lüthi und Ivo Schützbach
Mitte April 2015 wurde Erik Buell Racing (EBR) zahlungsunfähig, das Konkursverfahren daraufhin eingeleitet. Um wenigstens einen Teil der Schulden zu begleichen, werden die letzten Reste bei einer Auktion verscherbelt.

Am 1. Juli 2013 hatte Zweirad-Hersteller Hero für kolportierte 25 Millionen US-Dollar 49,2 Prozent von Erik Buell Racing (EBR) übernommen. Die indische Firma hat ihren Hauptsitz in Neu-Delhi, nach verkauften Stückzahlen in einem Jahr ist sie mit über 7 Millionen Zweirädern eine der weltweit größten Hersteller. Im hart umkämpften indischen Markt hat Hero einen Anteil von zirka 50 Prozent.

Im Herbst 2013 wurde überraschend der Einstieg in die Superbike-WM verkündet. 2014 und die ersten vier Events 2015 war Erik Buell Racing mit einem Werksteam dabei, die EBR 1190RX war aber zu keinem Zeitpunkt konkurrenzfähig. Im ersten Jahr wurden von Larry Pegram zwei WM-Punkte erobert, im zweiten vier – Pegram und Niccolò Canepa holten jeweils zwei.

Mitte April platzte während des Superbike-Events in Assen die Bombe: EBR ist pleite! Das Team bestritt in den Niederlanden sein letztes Rennen.

Der Rennfahrer und Technik-Visionär Erik Buell baute ab 1993 unter seinem Namen sportliche Motorräder mit Harley-Motoren. Harley-Davidson stieg bei Buell 1998 ein und war ab 2003 Alleineigentümer. Im Verlauf der Finanzkrise stellte Harley 2009 überraschend die Produktion der Buell-Motorräder ein.

Erik Buell gründete unter dem Kürzel EBR (Erik Buell Racing) flugs eine neue Firma und machte weiter, zuletzt mit Motoren, die bei Rotax in Österreich gebaut wurden.

Nun veräußert die spezialisierte Firma Liquid Asset Partners am Firmensitz in East Troy in Wisconsin während zweier Monate fast den gesamten Besitz von EBR. Werkzeugmaschinen, Lagereinrichtung, Ersatzteile, Büromöbel, alles steht zum Verkauf. EBR kündigt auf der Firmenwebsite www.erikbuellracing.com an, dass die Garantieleistungen für EBR-Motorräder der Jahrgänge 2016 und 2017 in vollem Umfang erbracht werden. Ebenso soll die Ersatzteilversorgung sichergestellt bleiben.

Am 8. Juni ab 10 Uhr Lokalzeit (17 Uhr MESZ) findet eine Online-Auktion statt, an der vom Rolltischchen (Mindestgebot 25 Cent) bis zum CNC-Bearbeitungscenter (Mindestgebot 2100 $) alles ersteigert werden kann. Auch Motorräder kommen unter den elektronischen Hammer, so ein komplett hergerichtetes Trackbike für 5250 $ bis hin zur straßenzugelassenen EBR1190RS mit wenig Kilometern für 13.250 $. Mehr auf www.liquidap.com.

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