Es geht aufwärts: Stefan Bradl kämpfte gegen Yamaha

Von Ivo Schützbach
Startplatz 17 bot für das zweite Superbike-Rennen in Laguna Seca keine gute Ausgangsposition. Trotzdem lag ein Platz in den Top-10 für Red Bull Honda-Pilot Stefan Bradl lange in Reichweite.

Die Verantwortlichen bei Red Bull Honda glauben, dass der Tiefpunkt bei den Rennen in Misano erreicht war. Jeder hatte auf seine Weise damit zu tun, den Tod von Nicky Hayden zu bewältigen. Die Entwicklung des Motorrades kam nicht wie erwartet voran, Stefan Bradl ist mit der Elektronik trotz aller Veränderungen nicht zufrieden.

Laguna Seca begann wenig verheißungsvoll. «Wenn man an einem Wochenende drei verschiedene Motoren drin hat, quasi in jedem Training einen anderen, dann kannst du mit der Elektronik nie die richtige Richtung einschlagen», verdeutlichte Bradl. «Dafür haben wir uns gut aus der Affäre gezogen.»

Im ersten Rennen am Samstag setzte sich Bradl in einer Fünfer-Gruppe durch und wurde Elfter. Im zweiten Lauf wurde es zwar erneut nur der elfte Rang, aber der Rückstand zur Spitze konnte deutlich verringert werden. Zum ersten Mal in diesem Jahr fuhr Honda auf Augenhöhe mit Yamaha.

«Dass ich mit den Yamaha ganz gut mitgekommen bin, ist ein positiver Aspekt, wir hatten einige Positionswechsel», hielt Bradl gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Bis gut Halbzeit des Rennens war ich dran, mein Rennen war besser als das am Samstag. Aber was willst du erwarten, wenn du von Startplatz 17 losfährst? Das ist ein richtiger Dämpfer, wenn du nach der Superpole so weit hinten stehst.»

Den Rückstand zum Sieger konnte Bradl um 9 sec verringern, obwohl das Sonntag-Rennen um 11 sec schneller war als das am Samstag. Wie war das möglich?

«Meine erste Runde war deutlich besser als am Samstag – das hat viel ausgemacht», meinte der Bayer. «Wir haben uns gesteigert, am Samstag war van der Mark auf der Yamaha 12 sec vor mir, am Sonntag 3 sec. Das passt. Wir haben etwas mehr Gewicht aufs Hinterrad gegeben, um so mehr Grip zu erzeugen, den ich in maximaler Schräglage nicht habe. Bei der Elektronik haben wir nur Feinheiten verstellt, da bin ich ein gebranntes Kind. Ich hatte mehr Vertrauen zum Vorderrad, konnte mehr pushen. Auf der Bremse konnte ich viel Zeit wettmachen, aber halt nur bis zu einem gewissen Punkt des Rennens. So konnte ich den Abstand zu den Yamaha halten. Als dann der Hinterreifen nachließ, konnte ich den Speed beim Bremsen nicht mehr halten.»

Mit 15 sec Vorsprung auf seinen vorläufigen Teamkollegen Jake Gagne rückte Bradl die Kräfteverhältnisse zurecht: Im ersten Rennen fuhr er dem Kalifornier nur 1,8 sec davon. «Am Samstag hatte ich kein Vertrauen, wusste nicht wo wir stehen, wie unsere Pace ist, wie sich das Motorrad über die Distanz anfühlt, ich habe gar nichts gewusst. Deshalb bin ich anfangs auch vorsichtiger rangegangen. Während des Rennens habe ich mich dann gesteigert, konnte aber auch nur so viel tun, wie mir im Zweikampf möglich war. Ich habe die Fünfer-Gruppe nie angeführt, ich hätte auch keinen Abstand herausfahren können. Erst in der letzten Runde setzte ich mich in der Corkscrew an die Spitze von ihnen. Am Sonntag war die Herangehensweise anders. Ich wusste, dass ich schauen muss, dass ich nach hinten etwas Luft bekomme und konnte auch ein bisschen was tun.»

In der Weltmeisterschaft fiel Bradl mit seinen beiden elften Rängen um einen Platz auf 13 zurück, der Argentinier Leandro Mercado (IodaRacing Aprilia) überrumpelte ihn um zwei Punkte.

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