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Johnny Rea: «Kein verdammter Clown in einem Zirkus»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea ist der erfolgreichste Superbike-Pilot

Jonathan Rea ist der erfolgreichste Superbike-Pilot

Superbike-Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) muss sich den Vorwurf gefallen lassen, «nicht der charismatischste Fahrer» zu sein. «Mir ist es lieber, wenn sich die Leute an mich als netten Menschen erinnern», sagt er.

Bevor sich Jonathan Rea Ende September in Magny-Cours seinen vierten WM-Titel in Folge sicherte, provozierte Dorna-Manager Gregorio Lavilla in einem Interview mit TV-Sender Eurosport UK mit der Aussage: «In der Superbike-WM haben wir möglicherweise nicht den charismatischsten Piloten, sicher aber einen der Besten.»

Statistisch ist Rea seit diesem Jahr der beste Superbike-Pilot. Dass er nicht zu den Paradiesvögeln oder Unterhaltungskünstlern des Sports gehört, weiß der 31-Jährige selbst. Den Vorwurf Lavillas will er aber nur bedingt auf sich sitzen lassen.

«Dieser persönliche Kommentar kam etwas negativ rüber», meinte der vierfache Weltmeister gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich habe danach mit Greg geredet und verstanden, was er sagen wollte. Was rüberkam, war nicht seine Absicht. Ich glaube, es gibt mehr Leute die verärgert sind wie die Meisterschaft läuft, als über mich. Mit dem Finger auf mich zu zeigen, und mich als Grund dafür auszumachen – ich kann das wegstecken.»

Johnny Rea weiter: «Ich bin der ultimative Profi, ein sehr bescheidener Typ. Ich habe großartige Freunde und eine super Familie. Wenn das bedeutet, dass ich nicht der Star in der Manege bin, ist das kein Problem. Ich bin Profirennfahrer und werde nicht dafür bezahlt, Witze zu erzählen. Als ich die Kommentare von ihm hörte, regten sie mich erst auf und machten mich traurig. Ich fragte mich, was ich tun soll. Aber diese Leute sind erst seit ein paar Jahren für diese Meisterschaft verantwortlich, ich bin seit 2009 in der Superbike-WM, ich liebe diese Meisterschaft. Es tut weh, wenn ich so viele negative Dinge über diese Serie höre – und das aus dem Mund des Sport-Direktors. Aber jetzt ist wieder alles okay, wir haben darüber gesprochen. Diese Antwort zu geben war auch für ihn hart. Das hatte damit zu tun, wie der Journalist fragte. Er fragte nicht, sondern machte eine Feststellung und wartete auf den Knall.»

Nur noch wenige Fahrer heute trauen sich ihre Meinung zu sagen, da der WM-Vermarkter sowie die Hersteller, Teams und Sponsoren versuchen, so polierte Sportler wie möglich zu präsentieren. Ausreißer werden immer seltener.

«Es gäbe hunderte Geschichten über Rivalitäten zu erzählen, aber in der Superbike-WM tun das nur wenige, weil es kaum Journalisten gibt», bemängelt Rea. «In der Formel 1 oder MotoGP gibt es hunderte Journalisten aus allen möglichen Ländern, die Storys aufbauen. Es gibt viele Geschichten, die man aus dem SBK-Fahrerlager erzählen könnte und welche die Leute interessieren würden. Aber außer dir und deinem Kollegen tut das niemand. Als Chaz Davies und ich letztes Jahr in Assen aneinandergerieten, wurden die Szenen endlos im Fernsehen wiederholt. Oder Sykes und ich dieses Jahr in Brünn. Aber wir sind Profis und lassen solche Vorkommnisse hinter uns. Die Superbike-WM ist nicht voller Miststücke, die so etwas für ein Jahr mit sich herumtragen. Mir ist es lieber, wenn sich die Leute an mich als netten Menschen und Profi erinnern. Und nicht als verdammten Clown in einem Zirkus.»

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