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SBK-Vorbereitungen von BMW hinter verriegelten Toren

Von Ivo Schützbach
BMW-Rennchef Marc Bongers, Markus Reiterberger, Tom Sykes, Shaun Muir und BMW-CEO Markus Schramm

BMW-Rennchef Marc Bongers, Markus Reiterberger, Tom Sykes, Shaun Muir und BMW-CEO Markus Schramm

Während Kawasaki, Ducati und Yamaha in Jerez probierten, war das BMW-Testteam mit Markus Reiterberger und Tom Sykes in Miramas/Südfrankreich unterwegs. Mit der Konkurrenz misst sich BMW erst Ende Januar.

Anfang November präsentierte BMW auf der Motorradmesse in Mailand das neue Superbike-Werksteam mit der neuen S1000RR, Shaun Muir Racing (SMR) als Partner sowie Ex-Weltmeister Tom Sykes und Superstock-Champion Markus Reiterberger als Fahrer.

Seit dem Sommer arbeitet BMW am neuen Superbike, diese Wochen waren Reiti und Sykes je einen Tag auf der BMW-Teststrecke in Miramas nahe der Mittelmeerküste unterwegs, es ging um die Grundabstimmung der Elektronik.

Vorläufig ist die neue S1000RR ein Hybrid aus Superstock und zukünftigem Superbike. Das endgültige Superbike werden wir vermutlich erst beim dritten Event der Superbike-WM 2019 sehen, beim Europa-Auftakt in Aragon Anfang April.

SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef Shaun Muir.

Shaun, wann habt ihr das Roll-out mit dem neuen Motorrad?


In Woche 51 in Spanien.

Das Testteam arbeitet schon vorher, sie haben ein umfangreiches Programm.

Mit den Gegnern messt ihr euch zum ersten Mal bei den Testfahrten Ende Januar in Jerez?

Richtig.

Bekommt dein Team von BMW fertige Werksmaschinen oder müsst ihr die Bikes vorbereiten?

Das Entwicklungsteam von BMW und meine Mechaniker bauen gemeinsam die Motorräder auf. BMW stellt uns alles zur Verfügung, wir bauen es zusammen.

Bislang wurde mit einer Hybridmaschine gearbeitet, die Stück für Stück entwickelt wird. Für jeden Test kommen neue Teile hinzu.

Dann kommen die besten Teile zusammen und wir bauen die Maschinen für die Superbike-WM auf. Die anderen Bikes sind Testmotorräder.

Damit gibt es keinen großen Unterschied zu 2009 bis 2013, als BMW mit Werksmaschinen dabei war? Abgesehen von der Menge an eingebundenem BMW-Personal?

Ich weiß nicht, wie viele Leute sich bei BMW mit diesem Projekt befassen.

Ich stelle 15 Leute für die Technik, ich glaube, BMW hat acht in meinem Team.

Das hört sich nach einem seriösen Programm von BMW an?

Das würde ich nicht verneinen.

BMW Motorrad hat sich verpflichtet, die Motorräder zu bauen. Was ich bislang gesehen habe macht deutlich, dass mehr als drei oder vier Leute an diesen Bikes arbeiten, da steht ein großes Team dahinter. An der vielen Detailarbeit sieht man, dass da monatelange Arbeit drinsteckt.

Wenn die Leute die Motorräder im Januar sehen, werden sie wow sagen.

Ich weiß, wie viele Testtage BMW hinter sich hat und wie viele Runden sie gefahren sind. Und jeder hat gehört, was Dr. Schramm in Mailand bei der Präsentation gesagt hat. Das war das erste Mal, dass BMW seine Fahrer auf der EICMA präsentiert hat, das gab es nie zuvor. Dieser Mann versteht sein Geschäft.

Der offizielle Teamname lautet BMW Motorrad WorldSBK Team. Unterstreicht der Verzicht auf die Nennung eines Hauptsponsors im Namen, dass es sich um ein BMW-Werksteam handelt?

Es gab Möglichkeiten mit zwei meiner bisherigen Sponsoren, wir hatten aber das Gefühl, dass sie sich nicht genügend einbringen wollen.

Deshalb entschieden wir uns, das Team im ersten Jahr in den Farben von M-Sport fahren zu lassen. Das war eine BMW-Entscheidung.

Aktuell wird am Design gearbeitet, wir haben einige Sponsoren unterzubringen. Wir hatten vor Mailand aber das Gefühl, dass es der falsche Zeitpunkt war, das Team mit einem Hauptsponsor vorzustellen. Es ist aber gut möglich, dass wir bei der Teamvorstellung im nächsten Jahr einen Hauptsponsor bekanntgeben. Wir möchten einen Hauptsponsor, der zu BMW und meinem Team passt. Was nicht passte, war jeder meiner bisherigen Sponsoren.

Das Problem mit Schmiermittelhersteller Gulf war, dass sich das mit der BMW-eigenen Marke Advantec beißt?

Nein, nicht explizit. Wir kamen einfach zu keiner Einigung, was ihre Darstellung und den kommerziellen Wert betrifft.

Dass BMW das Team mit dem Image von M-Sport versehen hat, ist ein enormer Schritt. Das unterstreicht, wie sehr sich BMW einbringt.

Jahrelang engagierte sich BMW nur mit dem Kundensport-Programm und sie wollen dieses auch weiter betreiben. Jetzt haben sie aber wieder ein echtes Werksteam, nur sagen sie das nicht so. Sie nennen es ihr «Referenz-Team».

Sie wollen weiterhin ihre Motorräder an andere Teams in der Superbike-WM verkaufen, ihr Fokus bei der Entwicklung von Teilen und ihrer Unterstützung liegt aber auf dem Referenz-Team, auf SMR.

Für BSB, IDM, Isle of Man TT und Superbike-WM-Teams gibt es weiterhin das Kundensport-Programm.

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