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Exklusiv: Die Dorna-Pläne für den Superbike-Kalender

Von Ivo Schützbach
WM-Vermarkter Dorna arbeitet intensiv an einer Rückkehr der Superbikes nach Deutschland. In Frage kommt nur der Sachsenring.

Dornas Superbike-Manager Javier Alonso ist gut gelaunt und redselig, als er SPEEDWEEK.com in seinem Büro auf der Rennstrecke in Phillip Island empfängt. Gesprächsthema ist der Kalender 2014, der Spanier gewährte aber auch Ausblicke in die Zukunft.

Drei Rennen im Kalender 2014 sind nicht bestätigt: Laguna Seca, Sepang und Katar. Wie ist die Vertragssituation?

Während des Grand Prix in Katar in einem Monat werden wir uns mit dem dortigen Management zusammensetzen. Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, aber wir sind zuversichtlich, dass das Rennen stattfindet.

Fahren die Superbikes in Katar bei Tag oder in der Nacht?

Das wissen wir noch nicht.

Und das Rennen in Sepang?

Wir haben zusammen den Vertrag aufgesetzt, er ist aber noch nicht unterschrieben.

Laguna Seca?

Sie haben finanzielle Schwierigkeiten, ich bin aber zuversichtlich, dass wir dort fahren. Die Situation ist nicht einfach. Würden wir das Rennen aus rein finanziellen Gesichtspunkten betrachten, gingen wir nie nach Laguna. Aber wenn wir einen Kalender mit Laguna Seca veröffentlichen, dann müssen wir auch dort fahren.

Was für Klassen sehen wir in Laguna?

Superbike-WM und AMA Superbike.

Dieses Jahr musste die Dorna bestehende Verträge aus der Infront-Vergangenheit respektieren. Wäre es für nächstes Jahr nicht besser, wenn nach dem Saisonauftakt in Australien im direkten Anschluss ein Rennen in Sepang oder Katar ist?

Natürlich wäre das besser. Aber so etwas lässt sich nicht immer einfach umsetzen. Wir haben mit den Leuten in Sepang darüber diskutiert. Unser idealer Termin dort wäre im März. Das ist für Sepang aber unmöglich, weil sie da die Formel 1 haben. Sie müssen für jedes Rennen vollen Einsatz bringen. Würden wir auch im März dort fahren, könnte das für die Rennstreckenbetreiber zu einem Problem werden, weil sie am Ende weniger Zuschauer haben. Sie wollen die drei großen Events Formel 1, Superbike und MotoGP auf Beginn, Mitte und Ende des Jahres verteilen.

Es bleibt unser Ziel, dass wir ein Rennen zwischen Australien im Februar und dem Europa-Auftakt im April haben. Sechs Wochen Pause zu haben ist nicht gut.

Einerseits unternimmt die Dorna alles, um technische Kosten zu senken, mit fünf Überseerennen wird diese Saison aus logistischer Sicht aber so teuer wie keine zuvor. Ist das nicht ein Widerspruch?

Die Realität sieht so aus, dass wir in neue Märkte müssen. Bisherige Märkte sind kollabiert. Wir müssen dort Rennen haben, wo sie erfolgreich sein können. Wir sind dabei, die bisherige Denkweise der Superbike-WM umzustellen. Ich rede mit Rennstrecken in verschiedenen Ländern über die Ausrichtung eines Superbike-Rennens, um so die Meisterschaft auf das nächste Level zu bringen. Bislang ist das nicht gelungen.

Was bringt es in Katar zu fahren, wo es maximal 1700 Zuschauer, kein Interesse und keinerlei Motorrad-Kultur gibt? Abgesehen davon, dass jemand für dieses Rennen bezahlt und es im Fernsehen kommt.

Wir brauchen einen guten Kalender, den bestmöglichen. Gebt der Dorna etwas Zeit, um das zu erreichen.

Sehen wir auf dem Sachsenring nächstes Jahr MotoGP und Superbike?

In Deutschland arbeiten wir mit dem ADAC in München zusammen. Wir hatten letztes Jahr sehr gute Gespräche mit Tomczyk, zuletzt im November in Valencia. Wir versuchen einen Weg zu finden, nach Deutschland zurückzukehren. Das Problem an Deutschland ist, dass es keine Rennstrecken gibt, denen es wirtschaftlich gut geht. Ich bin optimistisch, wir müssen in Deutschland fahren. Wir würden auf dem Sachsenring mit Superbike gerne das Gleiche erreichen, was uns mit MotoGP gelungen ist.

Sachsenring kommt als einzige deutsche Strecke in Frage?

Das ist eine gute Möglichkeit. Die Strecke ist sicher und es kommen viele Fans. Letztes Jahr auf dem Nürburgring war es fast leer, das wollen wir nicht haben.

Wie steht es um eine Rückkehr auf den Red Bull Ring oder ein Rennen in Spa-Francorchamps?

Wir haben mit beiden gesprochen. Die Liste der Leute mit denen wir uns unterhalten ist lang. Es gibt um den ganzen Globus Interesse an der Superbike-WM. Ein Rennen in Spa wäre schwierig – aus Sicherheitsgründen.

Und Japan? Die Hälfte der Hersteller kommt von dort.

Kurzfristig sehe ich keine Möglichkeit dort zu fahren. Suzuka ist nicht sicher.

Vor einigen Monaten hast du mir gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es ein Superbike-Rennen in Südamerika gibt, in Argentinien oder Brasilien.

Frag mich das nach dem MotoGP-Rennen in Argentinien im April noch einmal.

Wird Monza in den Kalender zurückkehren?

Vor vier Wochen hatten wir ein Treffen dort, um uns die Strecke anzuschauen und ihnen zu sagen, was sie modifizieren müssen, um sie sicher zu machen. Das wird schwierig. Monza liegt in einem Park, man müsste Bäume fällen. Liebend gerne würden wir nach Monza zurückkehren, dazu muss die Strecke aber sicher sein.

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