Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Fahrerduo von JR Racing: Vermarkter Dorna sagt nein!

Von Ivo Schützbach
JR Racing möchte die Superbike-WM 2016 mit Werksmaschinen von Aprilia und zwei Fahrern aus der Dominikanischen Republik bestreiten. Weder WM-Vermarkter Dorna noch Aprilia machen da mit.

Am 9. Dezember 2015 teilte Joslin Robinson mit, dass ihr Team JR Racing die Superbike-WM 2016 mit den Fahrern Waldis und Wayne Veras bestreitet, mit zwei Unbekannten aus der Dominikanischen Republik, einer Karibikinsel.

Schon damals wusste Robinson, dass diese Piloten vom WM-Promoter nicht akzeptiert werden. «Normal schauen wir uns bei neuen Fahrern den Lebenslauf an und entscheiden dann, ob sie in die Meisterschaft passen», erfuhr SPEEDWEEK.com bei der Dorna. «In diesem Fall lässt sich schwer einschätzen, was die Fahrer können. Sie müssen ihr Können erst unter Beweis stellen. Es ist Image-schädigend für das Team, den Hersteller und die Meisterschaft, wenn beide Fahrer 5 sec pro Runde verlieren.»

Robinson verhandelt mit Aprilia über den Einsatz von zwei Werks-RSV4, doch der Hersteller aus Noale wird erst liefern, wenn Geld auf dem Konto ist. Bis heute ist nichts geschehen.

Auch Aprilia hält nichts davon, dass die schnelle RSV4, mit der seit 2010 drei Fahrer-WM-Titel gewonnen wurden (zweimal Max Biaggi, dazu Sylvain Guintoli), zukünftig hinten herumgurkt. Der italienische Hersteller schlug deshalb vor, Superstock-1000-Champion Lorenzo Savadori auf eines der Motorräder zu setzen.

Damit wäre allen gedient: JR Racing hätte einen schnellen Nachwuchspiloten und Aprilia einen Job für Savadori. Dieser besitzt nämlich einen Vertrag für 2016, der ihm entweder einen Start in der Superbike-WM garantiert oder einen Job als MotoGP-Testfahrer. Doch für MotoGP hat Aprilia bereits Mike di Meglio als Tester unter Vertrag, dazu für die Saison 2017 Sam Lowes. Als MotoGP-Stammfahrer 2016 sind Alvaro Bautista und Stefan Bradl gesetzt.

Wieder eine Luftnummer?

Sollte der Vertrag zwischen JR Racing und Aprilia zustande kommen, woran kaum ein Insider glaubt, hat das Team mit Sitz in Padua drei Möglichkeiten.

Nummer 1: Sie fahren mit Savadori und einem der Veras-Brüder Superbike-WM. Dafür wurden 2,7 Millionen Euro budgetiert.

Nummer 2: Wayne und Waldis Veras fahren eine Saison Superstock-1000-Cup.

Nummer 3: JR Racing bereitet sich ein halbes Jahr auf verschiedenen Rennstrecken intensiv auf den WM-Einstieg vor und steigt erst dann ein.

Eines wurde dem Team von der Dorna in aller Deutlichkeit mitgeteilt: Ist auch das jetzige Projekt eine Luftnummer, werden die Türen des Fahrerlagers für JR Racing auf ewig verschlossen sein.

Zu viel verbrannte Erde wurde bereits hinterlassen. Anfang Oktober 2014 wurde in Magny-Cours das Team JR Racing BMW präsentiert, pompös war die Rede davon, dass JR das zukünftige Nummer-1-Team von BMW werden würde. Das Management des bayerischen Herstellers wusste nichts davon und war entsprechend brüskiert.

JR Racing orderte allerhand Material bei BMW und Zulieferern wie Öhlins und Brembo. Bezahlt wurde dieses ebenso wenig wie Teile des Personals, die WM-Saison von JR Racing war beendet, bevor sie begann. Die unglücklichen Fahrer Ayrton Badovini und Toni Elias hatten zwar einen gültigen Vertrag, standen zu Saisonbeginn 2015 aber ohne Team und Motorrad da.

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