GP-Promoter BSI über die FIM-Pläne mit der SEC

Von Ivo Schützbach
Zwei Entscheidungsträger: Paul Bellamy (li.) und Armando Castagna

Zwei Entscheidungsträger: Paul Bellamy (li.) und Armando Castagna

Die FIM hat das Startverbot von Grand-Prix-Fahrern in der Speedway-Europameisterschaft auf 2015 vertagt. Wird es im Bahnsport Ausnahmeregelungen geben?

Die Entscheidung des Motorrad-Weltverbands FIM, eine klare Abgrenzung zwischen Welt- und Europameisterschaft einzuführen, sorgt im Bahnsport für heftige Kontroversen. In keiner anderen Motorrad-Sportart sind die Spitzenfahrer erpicht darauf WM und EM zu fahren. Die FIM hat das erkannt, es wird über Ausnahmereglungen nachgedacht.

SPEEDWEEK.com sprach mit Paul Bellamy, dem Managing Director des Speedway-GP, über diese Problematik.

Bei der FIM ist zu hören, dass BSI Druck ausgeübt hat, um die Speedway-GP-Fahrer exklusiv zu haben und ihnen den Start in der Speedway European Championship zu verbieten. Stimmt das?

Wer bei der FIM sagt so etwas? Mit diesen Leuten würde ich mich gerne an einen Tisch setzen und ihnen sagen, dass das nicht wahr ist. Ich kann jedem in die Augen sehen und ihm sagen, dass wir so etwas nie von der FIM verlangt haben. Ich glaube nicht, dass man Fahrern einen Start verbieten kann. Wie soll das gehen?

Und doch hat die FIM von ihren Anwälten ein Reglement ausarbeiten lassen, welches eine klare Trennung zwischen Welt- und Europameisterschaft beinhaltet. CCP-Präsident Armando Castagna versucht nun Ausnahmeregelungen für den Bahnsport durchzuboxen.

Für dieses Jahr besagen die Regeln, dass maximal vier GP-Piloten SEC fahren dürfen, so hat es die FIM festgelegt. Das zukünftige Reglement wird noch diskutiert. Die FIM sieht jede Europameisterschaft als Unterbau zur Weltmeisterschaft. Einige Fahrer sagen nun, dass das nicht fair ist und es ihnen erlaubt sein muss, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Diese Meinung vertrete ich ebenfalls.

Gleichzeitig sollte es in einer Nachwuchsmeisterschaft aber so sein, dass dort junge Fahrer starten und nicht GP-Piloten. Lasst doch U21-Piloten EM fahren, dann können sie dort für den Grand Prix aufgebaut werden. Das ist, was die FIM erreichen will. Für mich macht das Sinn.

Wäre die SEC für GP-Fahrer verboten, hätten 16 Grand-Prix-Fahrer eine gute Plattform, um sich zu präsentieren, und zusätzlich 16 SEC-Piloten. Es gäbe also eine Plattform für 32 Fahrer mit hervorragender Fernsehpräsenz.

Ich störe mich an dem Wort «Verbot». Es geht nicht darum Fahrern einen Start zu verbieten. Wir reden über das Reglement: Die EM ist eine Nachwuchsmeisterschaft, eine U21-Meisterschaft, eine Entwicklungsmeisterschaft. Fahren dürfen dort Fahrer, welche diesen Kriterien entsprechen. Man kann einem Fahrer aber nicht einfach verbieten, dort zu fahren. Es kann aber so sein, dass er nicht ins Profil passt, weil er in einer anderen Meisterschaft fährt.

Dann müsste man in der EM ein Alterslimit einführen. Wie sonst will man Begriffe wie «Nachwuchs», «Aufbau» oder «Entwicklung» definieren?

One Sport hat einen hervorragenden Job erledigt, um die SEC aufzubauen. Jetzt muss festgelegt werden, ob die EM eine Aufbaumeisterschaft ist, wie es sich die FIM wünscht, oder ein zweiter Grand Prix. Wir arbeiten sehr eng mit Tony Olsson und Armando Castagna von der FIM zusammen. Sie verstehen den Speedway-Sport sehr gut, sie sind Speedway. Ich habe volles Vertrauen in sie, dass wir eine gute Lösung finden.

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