Kimi Räikkönen (Ferrari): «Ich war nicht langsamer»
Kimi Räikkönen vor Lewis Hamilton
Kimi Räikkönen war in diesem Österreich-GP ziemlich oft am Funk. Der 37jährige Finne schimpfte über die seiner Meinung nach inkorrekt gezeigten blauen Flaggen, welche Nachzügler ermahnen sollen, gefälligst Platz zu machen. Kimi nölte über die Abstimmung seines Autos, die er am Lenkrad rundenlang nachzujustieren versuchte. Und er war mit seinen Reifen nicht zufrieden.
Kimi wurde schon kurz nach dem Start zurückgereicht: Als Dritter losgefahren, verlor er seine Position an Daniel Ricciardo, als sich der australische Red Bull Racing-Fahrer in Kurve 2 an ihm vorbeipresste. Als Mercedes Lewis Hamilton am Ende der 31. Runde zur Box holte, um mit dem so genannten «undercut» den viertplatzierten Kimi zu attackieren, liess Ferrari den Finnen auf der Bahn – länger als jeden anderen Spitzenpiloten auf der ultraweichen Reifenmischung von Pirelli. Vor dem Stopp lag Hamilton 1,2 Sekunden hinter Kimi, offensichtlich ohne Chance, sich auf den Ferrari zu werfen.
Eine glückliche Taktik war das für Räikkönen nicht: Kimi, der dieses Rennen kurz anführte, kam nach seinem eigenen Stopp (dreizehn Runden nach Lewis) hinter Hamilton auf die Bahn zurück und verlor danach immer mehr Boden.
Hat Ferrari einen Fehler gemacht, den 20fachen GP-Sieger so lange draussen zu lassen? «Finde ich nicht», antwortete Räikkönen. «Denn unser Speed stimmte zu dieser Zeit. Ich glaube auch nicht, dass eine andere Strategie zu einem anderen Ergebnis geführt hätte. Eigentlich wollten wir sofort auf den Stopp von Hamilton reagieren, aber dann haben wir uns dafür entschieden, eine andere Taktik zu versuchen.»
Die Denke von Ferrari: Die ultraweichen Reifen von Hamilton würden zum Schluss des Rennens hin einbrechen, das hätte Kimi eine Chance gegeben, den Briten zu überholen.
Aber so weit kam es nie. Kimi: «Es ist nicht so, dass ich zum Schluss des Grand Prix langsamer wurde. Vielmehr wurden Daniel Ricciardo und Lewis Hamilton vor mir immer schneller.»