Speedway: Trauer um Andrey Kudryashov

Andrea Iannone – «Richtige Dosis Wahnsinn und Mut»

Von Ivo Schützbach
An Talent mangelte es Andrea Iannone nie

An Talent mangelte es Andrea Iannone nie

Das Ducati-Team Go Eleven geht mit der Verpflichtung von Andrea Iannone für die Superbike-WM 2024 ein Risiko ein. Weshalb sich Eigentümer Gianni Ramello und Teammanager Denis Sacchetti für ihn entschieden haben.

Go Eleven konnte der Versuchung nicht widerstehen, mit Andrea Iannone für die Superbike-WM 2024 einen Fahrer zu verpflichten, dessen Name in Italien regelmäßig durch die Medien geistert. Durch manche Eskapade oder auch den Auftritt bei «Dancing Stars» wurde der 34-Jährige mit dem vielsagenden Spitznamen «The Maniac» weit über Motorsportkreise hinaus bekannt und ist immer wieder zu Gast in Fernsehshows. Außerdem ist Iannone mit der in Italien sehr bekannten Popsängerin Elodie liiert.

Nicht nur wegen seiner vierjährigen Dopingsperre, die am 16. Dezember 2023 endet, ist Iannone ein umstrittener Charakter. Er wird für Gesprächsstoff sorgen, was dem Go-Eleven-Team und der Superbike-WM zusätzliche Aufmerksamkeit bringt. Fraglich ist, was er sportlich nach einer so langen Pause noch leisten kann. Sein Talent ist unbestritten, er fuhr nicht grundlos für die MotoGP-Werksteams von Ducati, Suzuki sowie Aprilia und eroberte einen Sieg sowie elf Podestplätze. Doch im Spitzensport vergeht die Zeit schnell.

«Seit der Gründung hat Go Eleven versucht, immer wichtigere Ziele zu erreichen, mit dem Wechsel zu Ducati sind wir unserem Wunsch nähergekommen», erzählte Teameigentümer Gianni Ramello anlässlich der Verpflichtung von Iannone. «Obwohl wir ein Privatteam sind, haben wir einen Sieg und mehrere Podiumsplätze errungen und einmal die Team-Independent-Wertung gewonnen. Jetzt müssen wir einen weiteren Schritt machen, dieses Mal wird es ein faszinierender und schwieriger. Andrea hat im Laufe der Jahre nicht nur bewiesen, dass er schnell und wirklich talentiert ist, er ist auch eine Person von öffentlichem Interesse.»

«Die Herausforderung ist noch anregender, weil wir die Chance ergreifen, Iannone nach vier Jahren Pause in eine Weltmeisterschaft zurückkehren zu lassen», so der Go-Eleven-Boss. «Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil wir an das Potenzial des Fahrers glauben und sicher sind, dass er sein Bestes geben wird, um großartige Ergebnisse zu erzielen. Ich kann Andrea nur dazu beglückwünschen, dass er sich für unser Team entschieden hat. Und auch, weil er den Mut zeigt, sich dieser neuen Herausforderung zu stellen, die keineswegs einfach ist.»

Teammanager Denis Sacchetti ergänzte: «Wir haben hart daran gearbeitet, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen und wollten es schon seit einiger Zeit in die Welt hinausschreien, aber die Schaffung eines so wichtigen Projekts ist nicht einfach und muss sorgfältig strukturiert werden. ‚Der Maniac‘ hat beschlossen, wieder ins Spiel einzusteigen, das ist nicht jedermanns Sache. Das ist eine mutige Entscheidung nach so langer Zeit ohne Rennen, für manche mag sie verrückt erscheinen. Aber die richtige Dosis Wahnsinn und Mut kann zu großen Leistungen führen, jede Wette. Als wir anfingen, mit ihm zu sprechen, waren wir beeindruckt von seiner Entschlossenheit, seinem Mut und seinem Wunsch, wieder das zu tun, was er liebt. Ich sah in seinen Augen den Wunsch und das Bedürfnis, Motorradrennen zu fahren. Wie bei einem Kind, das wieder spielen möchte und alles, was um es herum passiert, zunichte macht, weil es einfach wieder spielen möchte – es hat in diesem Moment keine anderen Gedanken. Wir wissen, dass es nicht einfach wird, dass wir hart arbeiten und leiden müssen, aber dieses Bewusstsein vereint uns noch mehr und spornt uns zusätzlich an.»

Premiere im Team Go Eleven Ducati hat Iannone während des ersten Wintertests am 31. Oktober und 1. November in Jerez in Südspanien.


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