Der Technikexperte der BBC sagt, was auf die Fahrer in Interlagos zukommt und wieso für ihn Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg zur Pein der Formel-1-Stars werden könnte.
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Gary Anderson hat in der Formel 1 schon fast alles gesehen. Als früherer Technikchef von Jordan, Stewart Grand Prix und Jaguar kann ihm keiner so schnell etwas vormachen. Der Nordire ist davon überzeugt: "Sauber wird mit Nico Hülkenberg hier beim WM-Finale ganz stark sein."
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Und so begründet der Techniker seine Einschätzung: "Seit der Sommerpause haben die Schweizer grosse Fortschritte gemacht. Hülkenberg hat sich regelmässig unter den zehn Schnellsten qualifiziert, manchmal sogar für einen Platz in den ersten zwei Startreihen. Sein vierter Startplatz in Austin und gar der dritte in Monza waren kein Zufall. Ich sage – die Interlagos-Strecke wird dem Sauber-Renner wundervoll munden." "Einer der Schlüssel zum Erfolg hier ist gute Traktion aus der letzten Kurve heraus in die lang gezogene Links zu Start und Ziel hoch, und seit Sauber die neue Heckverkleidung gebracht hat, ist Traktion ein der Stärken dieses Wagens. Zudem nutzt Sauber die Abgase ähnlich geschickt wie Red Bull Racing und Lotus, um Abtrieb zu erzeugen. Dazu kommt, dass Nico Hülkenberg in Interlagos immer noch einige Extra-Zehntel aus dem Helm zieht. Er hat 2010 den Williams auf die Pole gestellt, und er hat im letzten Jahr mit dem Force India geführt als hätte er noch nie etwas anderes getan."
Von Hülkenberg ist Gary angetan, von Interlagos weniger: "Ich finde das nicht eben die herausforderndste Strecke der Welt, die meisten Teile sind Stop-and-go, es gibt eigentlich nur zwei richtig knifflige Ecken. Die Bergauf-Rechts Ferra Dura trennt die guten Autos von den mittelmässigen: der Fahrer bremst und lenkt gleichzeitig in, das mag der Pirelli-Reifen überhaupt nicht. Die letzte Kurve ist wie gesagt eine Traktionskurve: wenn du hier tüchtig Speed mitnehmen kannst, dann hilft das bis zu Start und Ziel."
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"Der Stop-and-go-Charakter plus eine verhältnismässig kurze Runde garantieren jedoch, dass Fahrer einander folgen können und wir in der Regel interessante Rennen sehen. Du brauchst hier ein williges Auto, das knackig einlenkt und die Kraft gut auf den Boden bringt. Die Höhe über Meer spielt keine Rolle: Gut, die Motoren haben weniger Leistung, in der Grössenordnung von acht Prozent, aber die dünnere Luft bedeutet auch weniger Luftwiderstand und weniger Abtrieb. Das gleicht sich alles wieder aus."
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"Die Wettervorhersage lässt alle Optionen offen. In Interlagos herrscht oft ein Mikroklima, und ich würde mich nicht wundern, wenn einige Rennställe mit einer Abstimmung steiler gestellter Flügel etwas zockt – in der Hoffnung, dass es am Sonntag regnen wird."
"Mercedes wird hier nicht ganz so stark sein: das Auto geht noch immer zu stark auf die Hinterreifen, und die sind hier wegen der Traktionsanforderungen arg belastet. Romain Grosjean hingegen traue ich eine so gute Leistung wie in Texas zu."
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