Miguel Oliveira (KTM/1.): «Erste 10 Minuten wichtig»
Der souveräne Thailand-GP-Sieger Miguel Oliveira besitzt besondere Fähigkeiten, wenn ohne Regen-Training im Nassen gefahren wird. Er verriet nach dem Sieg, worauf es dabei ankommt.
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Miguel Oliveira (27) entfachte beim Red Bull-KTM beim Thailand-GP mit seinem zweiten Saisonsieg wahre Begeisterungsstürme, denn die Österreicher haben seit Mandalika (Indonesien) sechs Monate und 15 Rennen auf diesen Triumph warten und in der Zwischenzeit einige nicht gerade mitreißende Ergebnisse hinnehmen müssen.
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Aber nach dem Misano-Test und einigen Updates gelang beim Aragón-GP der Wendepunkt. Seither haben Oliveira und Binder in den letzten drei Grand Prix jeweils das Q2 erreicht, der Portugiese hat seither 41 Punkte eingesammelt, der Südafrikaner Binder 39. Fabio Quartararo übrigens nur acht! Buriram-Sieger Oliveira rückte gestern in der Fahrer-WM von der elften an die achte Stelle vor, Binder verteidigte den sechsten Rang.
Red Bull-KTM hat sich in der Team-Weltmeisterschaft auf Platz 3 vorgekämpft, in der Konstrukteurs-WM ist Yamaha (Platz 3) in Reichweite gerückt, denn WM-WM-Leader Quartararo hat als Ein-Mann-Team der Japaner in der Marken-WM bisher 219 der 224 Punkte zum Erfolg beigetragen.
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Bei KTM macht sich jetzt die faire Strategie bezahlt, die bewährten MotoGP-Werksfahrer bis zum WM-Finale mit der bestmöglichen Unterstützung und dem bestmöglichen Material in die Wettkämpfe zu schicken, auch wenn sie nach der Saison weggehen und zur Konkurrenz wechseln.
Diese Einstellung hatte sich schon 2020 bei Pol Espargaró bezahlt gemacht, der damals bei den letzten drei WM-Rennen in Valencia und Portimão zwei dritte und einen vierten Platz erkämpfte. Bei Repsol-Honda wird er links liegen gelassen. Pol kam gestern über Platz 14 nicht hinaus und kann die Rückkehr zur Pierer Mobility AG nicht mehr erwarten. Der WM-Fünfte von 2020 steuert ind er Saison 2023 und 2024 bei Tech3 ein Werksmotorrad des GASGAS Factory Teams als Teamkollege von Moto2-WM-Leader Augusto Fernández. "In Motegi hatten wir am vorangegangenen Wochenende viel Training im Nassen", schilderte Oliveira. "Und wenn wir mehr ‚track time‘ im Regen haben, rücken die Zeiten auf nasser Fahrbahn etwas näher zusammen. Dadurch konnte ich in Thailand nicht so stark von meiner Fähigkeit profitieren, mich rasch auf nasse Verhältnisse einstellen zu können. Diese Fähigkeit kommt jeweils nur in den ersten zehn Minuten wirklich zum Tragen, wenn du von Trainings auf der trockenen Fahrbahn in den Regen kommst. Diese kurze Zeit ist wichtig und entscheidend, wenn du im Nassen einen Schritt vor den Gegnern sein willst. Ich denke, auch im Rennen von Buriram waren die ersten zehn Minuten des Rennens die entscheidenden, die wichtigsten."
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"In diesen zehn Minuten habe ich mein Potenzial entdeckt und den Hinweis bekommen, wie gut mein Feeling ist und wie stark ich auf der nassen Fahrbahn pushen kann", verriet Oliveira, der 2023 bei RNF-Aprilia im Kundenteam von Razlan Razali fährt und dort eine RS-GP 22 erhält. KTM hat im Mai Jack Miller für das Red-Bull-KTM-Team verpflichtet und Oliveira einen Platz im GASGAS-Tech3-Team angeboten. Aber der Portugiese wollte diese Abschiebung nicht hinnehmen, er zeigte kein Verständnis für diese Maßnahme. Auch ein Drei-Jahres-Werksvertrag von Firmenchef Stefan Pierer beim Österreich-GP im August konnte Miguel nicht mehr umstimmen. Denn er hatte bei Aprilia Racing bereits einen Vorvertrag unterzeichnet. "Wer weiß, vielleicht kommt Miguel in oder oder zwei Jahren wieder zurück", meinte Stefan Pierer nach der endgültigen Absage des WM-Achten, der jetzt fünf MotoGP-Siege in der Tasche hat.
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