Ralf Waldmann: Wählte Folger den richtigen Zeitpunkt?
Ganz allgemein gilt die Devise, ein Moto2-Siegfahrer sollte schnellstmöglich in die Köngsklasse wechseln, wenn er gutes Material erhält. Trotzdem stösst Folgers Entscheidung auch auf Kritik.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Nicht alle Experten halten den Zeitpunkt von Jonas Folgers Wechsel in die MotoGP-Weltmeisterschaft für ideal.
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"Gut, ich hätte erst noch mal versucht, den WM-Titel in der Moto2-Klasse einzufahren und dann umzusteigen", sagt Eurosport-Experte Ralf Waldmann, der 6 Grand Prix in der 125er und 14 in der 250er-Klasse gewonnen hat. "Aber vielleicht gewinnt er ja in diesem Jahr noch den Titel... Jonas ist ja unbestritten ein guter Motorradfahrer. Normalerweise bist du in einer Klasse nicht nur ein Jahr gut, wenn du wirklich gut bist, sondern auch zwei Jahre. Danach hast du immer noch Zeit für den Aufstieg. Das ist meine Meinung. Denn du kannst in der MotoGP auch schnell verheizt werden..." "Waldi" traut auch Marcel Schrötter zu, in der Königsklasse gute Figur zu machen. "Ich sage, auch der Marcel ist hochgradig talentiert. Nur hat er das bisher nicht beweisen können", bedauert Waldmann, der 250-ccm-Vizeweltmeister von 1996 und 1997.
Auch Jürgen Lingg und die restlichen beiden Dynavolt Intact-GP-Teamteilhaber Stefan Keckeisen und Wolfgang Kuhn gönnen Jonas Folger zwar den Klassenwechsel und die tolle Chance bei tech3-Yamaha. Aber sie nehmen diese Neuigkeit auch mit einem weinenden Auge zur Kenntnis. Denn sie hätten gerne mit ihm 2017 noch einmal um den Moto2-WM-Titel gefightet.
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"Ich habe schon länger vermutet, dass Jonas nächstes Jahr MotoGP fährt. Er hat das schon vor einer Weile einmal angedeutet", erzählte Jürgen Lingg, Technical Director bei Folgers Intact-Rennstall. "Am vergangenen Freitag hat er es mir dann offiziell mitgeteilt. Klar, wir hätten gern 2017 mit Jonas die Weltmeisterschaft gewonnen. Jetzt müssen wir das halt in diesem Jahr regeln... Es freut mich für den Jonas, dass er aufsteigen kann. Er muss das eigentlich auch machen, wenn sich diese Chance bietet."
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Jetzt muss das Dynavolt Intact GP-Team für die nächste Saison einen neuen Spitzenfahrer suchen. Und wenn sich Sandro Cortese nicht kräftig steigert, womöglich noch einen zweiten... In Deutschland bieten sich Philipp Öttl und Marcel Schrötter an. Aber die Intact-Manager werden sich auch international umsehen. Der im Winter 2012/2013 gegründete Rennstall aus Memmingen ist inzwischen eine gute Adresse geworden.
Lingg: "Wir wollen zuerst unsere Ziele für 2016 erreichen. Was die Fahrerfrage für die kommende Saison betrifft, haben wir noch ein paar Monate Zeit." Denn auch Jonas Folger war 2015 erst am Brünn-Wochenende Mitte August engagiert worden.
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