Honda-Fahrer vor Rätsel: Dem Bike mangelt’s an allem
So schlecht war das Team Red Bull Honda das ganze Jahr noch nicht: Davide Giugliano und Takumi Takahashi beendeten den Freitag der Superbike-WM in Jerez auf den Rängen 17 und 20.
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Vor Jerez herrschte bei Honda Zuversicht: Davide Giugliano wurde im ersten Rennen in Magny-Cours im Regen Achter und war entsprechend motiviert, Takumi Takahashi kennt die spanische Rennstrecke von einem MotoGP-Test. Bei seinem ersten Einsatz in Portugal vor einigen Wochen war für den Japaner hingegen alles neu: Strecke, Motorrad, Reifen, Team.
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Dann kam die große Ernüchterung. Im ersten Zeittraining am Freitagmorgen wurden Takahashi und Giugliano mit identischen 3,111 sec Rückstand 19. und 20. Nur zwei Fahrer waren noch langsamer. Im zweiten Training verringerte Giugliano seinen Rückstand auf den Schnellsten Jonathan Rea (Kawasaki) zwar um über eine Sekunde, landete mit 1,927 sec Rückstand aber trotzdem nur auf Rang 17. Takahashi verlor gute 6/10 sec mehr und wurde 20.
"Das war nicht der beste Freitag, das ist sicher", sagte Giugliano im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. "Und ich kann nicht mal sagen, was schief läuft. Ich bin nur der Fahrer, ich kann nicht sagen, wo genau die Probleme liegen. Nach Magny-Cours hatte ich ein sehr gutes Gefühl, wir haben in Jerez mit diesem Set-up begonnen. Aber es arbeitet hier ganz anders. Hinzu kommt, dass ich nicht viele Runden fuhr – das hat nicht dabei geholfen, schneller zu werden. Heute war kein schöner Tag. Ich konnte nicht pushen, ich konnte nicht schnell fahren, ich hatte kein Gefühl. Jerez ist für mich eine magische Strecke – und dann habe ich 1,9 sec Rückstand."
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Der Römer und sein Teamkollege Takahashi sind sich einig, dass es der neuen Honda Fireblade nicht an einer Sache mangelt, sondern dass das Gesamtpaket nicht gut ist.
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"Mein Rückstand ist mein derzeitiges Niveau und auch das des Motorrads", meinte Takahashi. "Das Motorrad hat Probleme, ich kann aber weiter daran arbeiten, dass es besser wird. Das Bike ist nicht wirklich schlecht, mein größtes Problem sind die Pirelli-Reifen. Ich muss erst noch verstehen, wie ich mit ihnen schneller fahren kann."
Der Japaner ist der einzige Honda-Fahrer neben dem verletzten Stefan Bradl, der einen Vergleich zwischen der ausgereiften Magneti-Marelli-Elektronik im Suzuka-Bike und jener von Cosworth ziehen kann, die in der Superbike-WM eingesetzt wird. "Die Motorsteuerung von Marelli arbeitet viel genauer und auch anders", erklärte Takahashi. "Wenn das WM-Team das gleiche Material wie wir in Japan haben könnte, dann ist für nächstes Jahr ein deutlicher Fortschritt möglich."
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Bradl kritisierte neben der ungenau arbeitenden Elektronik auch stets die aggressive Leistungsentfaltung des Motors. In diesem Punkt stimmt ihm der HRC-Testfahrer nicht zu: "Als ich das Bike in Portimao zum ersten Mal fuhr, fühlte sich der Motor für mich ganz normal an." Und warum sind trotzdem alle Honda-Fahrer so langsam? "Das Gesamtpaket unterscheidet sich deutlich von Kawasaki oder Ducati, wir haben in allen Bereichen Rückstand."
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