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Bitter: Corteses Weltmeister-Team Kallio fällt weg
Seit 2017 war Kallio Yamaha fix in der Supersport-WM dabei und gehörte von Beginn an zu den Spitzenteams. Seit Herbst 2020 klagt Teamchef Vesa Kallio über mangelnde Sponsoren – jetzt ist Schluss.
Supersport-WM
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Schon lange zeichnete sich ab, dass es um das Kallio-Team schlecht steht. "Über die Jahre war es nie einfach", betonte Teamchef Vesa Kallio im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. "Während der Covid-Maßnahmen, nach den Maßnahmen und jetzt mit dem Krieg Russland gegen Ukraine wurde es mit den Firmen sehr schwierig. Während Covid wollte niemand etwas machen, das macht es mit dem Budget für kleine Privatteams besonders schwer. Das ist aber nur eine Sache. Flüge sind sehr teuer geworden, im Moment ist einiges zu kompliziert."
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Seit dem 29. Dezember ist offiziell: Das Team Kallio Yamaha wird in der Supersport-WM 2023 nicht dabei sein und sich stattdessen dem Geschäft zuhause in Finnland widmen. Familie Kallio hat in Valkeakoski, 40 Kilometer südöstlich von Tampere, eine Werkstatt, in welcher Rennmaschinen für Kunden aufgebaut werden. "Wir machen auch Fahrercoaching und Track-Days", erzählte Vesa. "Wir werden immer etwas im Rennsport machen, in Finnland haben wir einige Fahrer." Mehrere Jahre war das Kallio-Team in der Superstock-600-EM unterwegs, 2015 entschloss es sich erstmals zu einem Wildcard-Start in der Supersport-WM. Niki Tuuli trat in Donington Park an und wurde beachtlicher Neunter, der Este Hannes Soomer in Magny-Cours 21. 2016 absolvierte Kallio mit Tuuli und Soomer drei Wildcard-Einsätze, der Finne wurde jeweils Zweiter!
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Kallio Yamaha hatte bewiesen, dass sie gut genug für die Superport-Weltmeisterschaft sind und stieg für 2017 fix in die heute mittlere Hubraumkategorie ein. Der Südafrikaner Sheridan Morais wurde WM-Vierter und sorgte auf dem Lausitzring für den ersten Sieg. Tuuli ging in der Hälfte der zwölf Rennen leer aus, wurde aber dennoch Gesamt-7.
Bereits im zweiten WM-Jahr erlebte das Kallio-Team mit Sandro Cortese seine Sternstunde. Erst zu Weihnachten einigten sich die Finnen mit dem Schwaben und eroberten in zwölf Rennen 2018 acht Podestplätze, darunter zwei Siege. Beim Saisonfinale in Katar setzte sich Cortese in einem atemraubenden Rennen gegen Jules Cluzel durch und eroberte damit seinen zweiten WM-Titel nach dem in der Moto3-Klasse 2012.
Für 2019 stockte das Team zwar von zwei auf drei Fahrer auf, diese hatten aber nicht die Klasse von Cortese, der in die Superbike-WM wechselte. Isaac Vinales beendete die Weltmeisterschaft als Siebter, Thomas Gradinger als Neunter und Hannes Soomer als 14. 2020 lief es nicht besser, Vinales und Soomer wurden Achter und Neunter. Immerhin: Kallio Yamaha gelangen 2019 und 2020 jeweils mehrere Podestplätze.
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2021 fuhr erneut Soomer (dreimal Top-5) für das Team, außerdem der Finne Vertti Takala, sie belegten die Gesamtränge 12 und 15. 2022 sah es noch düsterer aus: Stammfahrer Alessandro Zetti fuhr nur zum Saisonbeginn in Aragon und Assen und ist seither verletzt. Teamkollege Patrick Hobelsberger, der einzige Deutsche in der Supersport-WM, war nach einem Trainingssturz Anfang Mai auf dem Slovakia Ring und weiteren heftigen Abflügen in Donington Park und Most ebenfalls monatelang verletzt, holte nur 21 Punkte und wurde WM-26. Aus der Abwärtsspirale, in welche das Kallio-Team wegen mangelnder Sponsoren und der daraus resultierenden Notwendigkeit von Bezahlfahrern geriet, wurde kein Weg heraus gefunden. Teamchef Vesa Kallio hatte immer schwer zu kämpfen, das Budget zusammen zu bekommen – seine Truppe kam trotz starker Resultate nie in den Genuss größerer Unterstützung durch Yamaha Europa. Teams & Fahrer Supersport-WM 2023: MV Agusta: Reparto Corse: Marcel Schrötter (D), Bahattin Sofuoglu (TR) Kawasaki: Puccetti: Can Öncü (TR) Vince64 by Puccetti: John McPhee (GB) Motozoo by Puccetti: Luke Power* (AUS), Tom Booth-Amos* (GB) Prodina: Yuta Okaya* (J) MTM: Adrian Huertas (E) Triumph: Dynavolt: Niki Tuuli (FIN), Harry Truelove (GB) Yamaha: GMT94: Valentin Debise (F) Ten Kate: Jorge Navarro (E), Stefano Manzi (I) Arco YART: Alvaro Diaz* (E) YART: Tom Edwards* (AUS) Evan Bros: Andrea Mantovani (I) EAB: Glenn van Straalen (NL) Thailand: Apiwath Wongthananon (TH), Anupab Sarmoon (TH) VFT: Nicholas Spinelli (I), Maiki Abe* (J) Honda: Petronas MIE MS: Tarran Mackenzie (GB), Adam Norrodin (MAL) Ducati: Aruba.it: Nicolo Bulega (I) Althea: Federico Caricasulo (I) Orelac: Raffaele De Rosa (I), Federico Fuligni* (I) D34G: Oli Bayliss (AUS), Max Kofler* (A) Barni Spark: Yari Montella (I) * Nur Europa-Rennen
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