Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Nacht-Premiere der DTM: «Sonst wird es heikel»

Von Otto Zuber
Die DTM startet in Misano unter Flutlicht

Die DTM startet in Misano unter Flutlicht

Auf DTM-Champion René Rast und seine Fahrerkollegen wartet an diesem Wochenende eine ganz neue Herausforderung: Das Team von Audi Sport startet beim ersten DTM-Rennen unter Flutlicht.

Im italienischen Badeort Misano Adriatico werden am Samstag und Sonntag (25./26. August) jeweils ab 22.30 Uhr (MESZ) die ersten beiden Nacht¬rennen der DTM-Geschichte ausgetragen.

2003 wurde das Qualifying auf dem Nürburgring nach Einbruch der Dunkelheit absolviert, die Nase vorn hatte damals ein 25-jähriger Youngster namens Mattias Ekström am Steuer eines Abt-Audi TT-R. Ein offizielles DTM-Rennen bei Nacht gab es dagegen noch nie – bis jetzt. Beim Italien-Comeback der DTM starten erstmals beide Rennen nach Sonnenuntergang.

Schauplatz der Premiere ist der Misano World Circuit Marco Simoncelli bei Rimini. Der Austragungsort des Grand Prix von San Marino der MotoGP verfügt über Flutlicht und ist deshalb für Nacht¬rennen bestens geeignet. Unvergessen ist das dortige, denkwürdige Rennen der Deutschen Supertourenwagen-Meisterschaft 1999, das Christian Abt mit einem Audi A4 quattro gewann. Bei großer Hitze konnte er den Opel von Uwe Alzen kurz vor dem Ziel überholen.

Damals wurde in Misano noch gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Heute befahren die Teams die 4,226 Kilometer lange Strecke im Uhrzeigersinn. Laut Simulation erreicht der Audi RS 5 DTM dort eine Höchstgeschwindigkeit von rund 250 km/h. Die meisten Kurven sind mittelschnell. «Die Ausnahme ist eine megaschnelle Kurve zum Ende der Runde», sagt René Rast.

Der Audi-Pilot kennt Misano auch von Einsätzen im GT3-Rennwagen Audi R8 LMS, ebenso wie seine Markenkollegen Robin Frijns und Jamie Green. Der Brite Green gewann erst im Juni dieses Jahres in Misano einen Lauf der Italienischen GT-Meisterschaft und absolvierte dort auch schon einen Sichttest bei Nacht. «An einigen Stellen war es trotz Flutlicht ganz schön dunkel», sagt der Audi-Pilot, der 2008 in Mugello Sieger des bisher letzten DTM-Rennens in Italien war. «Im Gegensatz zu einem GT3-Auto haben unsere DTM-Autos nur Tagfahrlicht, sind aber viel schneller. Da braucht es noch weitere Ausleuchtung, sonst könnte es heikel werden.»

Um die Instrumente und Schalter besser erkennen zu können, sind die Cockpits beleuchtet. Audi nutzt dabei dasselbe Schwarzlicht, das schon in den LMP1-Rennwagen der Marke bei den 24 Stunden von Le Mans zum Einsatz kam. Fans an der Rennstrecke und vor den TV-Bildschirmen dürfen sich zudem über fluoreszierende Startnummern und Partnerlogos auf den sechs Audi RS 5 DTM freuen.

Neben den ersten beiden Nachtrennen der DTM-Geschichte wartet in Misano Adriatico noch ein weiteres Highlight auf die Besucher: Am Samstagabend gibt die italienische Rocksängerin Gianna Nannini ab 20.30 Uhr ein eineinhalbstündiges Konzert im Fahrerlager. Auch das DTM-Debüt des Italieners Alessandro Zanardi sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeit.

«Wir freuen uns schon sehr auf diesen tollen Event», sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. «Die Nachtrennen sind Neuland und in Misano hat niemand Erfahrung mit einem aktuellen DTM-Auto. Selbst am späten Abend rechnen wir noch mit hohen Temperaturen. Unser Ziel ist, an die zuletzt guten Leistungen von Zandvoort und Brands Hatch anzuknüpfen und den Fans eine gute Show zu bieten.»

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